Bohnen Erwerbsanbau

Aus Hortipendium
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Bohne
Phaseolus spp.
Linné
Bohnen-Samen-Gruppe-mit-Namen.jpg
Bohnen Sortenvielfalt
Systematik
Klasse Bedecktsamer
Magnoliopsida
Gruppe Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung Schmetterlingsblütenartige
Fabales
Familie Hülsenfrüchtler
Fabaceae
Gattung Phaseolus

Die Bohne (Phaseolus spp.) ist eine Gattung in der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Sie wird allgemein als Beschreibung verschiedener Bohnenarten und Bohnensorten benutzt. Die Gattung der Bohne ist sehr vielfältig. Ihnen allen gemein ist die Fähigkeit zur Bildung von Knöllchenbaktieren, um den Luftstickstoff zu binden. Daher benötigen Bohnenpflanzen grundsätzlich eine geringer N-Düngung als andere Gemüsearten.
Buschbohnen werden meist großflächig angebaut und mit Vollerntern geerntet. Zum einen erntet man sie grün (gelb) mit Hülsen, verkauft sie dann während der Erntesaison auf dem Frsichmarkt oder bringt sie in eine Frosterei und kann sie dann ganzjährig dem Verbraucher anbieten. Ein geringerer Teil wird auch milchsauer haltbar gemacht. Zum anderen erntet man die ausgereiften Hülsen mit ihren Samen (Bohnen) und vermarktet sie als Trockenbohnen.
In jedem Falle sollte man aber beim Verzehr von Bohnen mit oder ohne Hülsen darauf achten, dass sie roh giftig sind. Das Kochen ist sehr wichtig.


Bohnen Arten

  • Buschbohne - Phaseolus vulgaris var. nanus
  • Stangenbohne - Phaseolus vulgaris var. vulgaris
  • Feuerbohne - Phaseolus vulgaris var. coccineus
  • Butterbohne - Phaseolus lunatus
  • Teparybohne - Phaseolus acutifolius var. acutifolius
  • Botanisch nicht zu der Gattung gehörend aber unter dem Begriff Bohne geführt: Dicke Bohne - Vici faba


Die wichtigsten Merkmale

die Bohnenarten der Gattung Phaseolus sind gekennzeichnet durch ihre bei einigen Arten übliche Rankenbildung, der typischen Schmetterlingsblüten, der Bildung von erstaunlich großen Samen in Hülsen und der Symbiose mit den Knöllchenbakterien.


Saatgut und Keimung

Die hier betrachteten Buschbohnen, Stangenbohnen und Feuerbohnen, haben eine erstaunlich große Sortenvielfalt, die zu einer großen Streubreite an Bohnengrößen und zu einer großen Farbvielfalt führte.

Bohnen Saatgutdaten
TKM
Gramm
Korngröße
in mm
1 kg
Kornzahl
Keimfähigkeit
in %
Keimtemp.
in °C
Keimdauer
in Tage
Saatgutangebot
im Handel
Saattiefe
Buschbohnen
140 - 450 g
Stangenbohnen
300 - 500 g
Feurbohnen
600 - 1.200 g
sehr unterschiedlich
von 7 x 4 mm
bis 25 x 15 mm
Buschbohnen
2.220 - 7.140
Stangenbohnen
2.000 - 3.330
Feuerbohnen
883 - 1.660
Bubo/Stabo:
Normalsaatgut: > 75%
Präzision: > 92%
Feuerbohnen:
80%
mindestes 15°C
empfehlenswert
20 - 25°C
bei 15°C: 20
bei 20°C: 9
bei 25°C: 7
Normalsaatgut
fungizidbehandelt
insektizidbehandelt
3-4 cm

Saatgutangebot

  • Bohnen haben große, rundliche Samen, die sich auch mit einfachen Sägeräten gut säen lassen.
  • Saatgutangebot in Einheiten von u.a. 1,0 kg, 2,5 kg, 5,0 kg und 10,0 kg.
  • Von wichtigen Sorten gibt es auch Stücksaatgut in einheiten von z.B. 1.000, 10.000 oder 100.000 Korn.

Saatgutübertragbare Krankheiten

  • Alfalfa mosaic virus (AMV)
  • Bean common mosaic virus (BCMV),
  • Gew. Bohnenmosaikvirus
  • Botrytis cinerea (Grauschimmel)
  • Calophoma complanata (Stängelknotenschwärze)
  • Cercospora canescens (Blattflecken)
  • Colletotrichum lindemuthianum (Brennflecken)
  • Curtobacterium flaccumfaciens pv. flaccumfaciens (Bakterienwelke)
  • Macrophomina phaseolina (Welke)
  • Phaeoisariopsis griseola (Eckige Blattflecken)
  • Pseudomonas syringae (Fettflecken)
  • Pseudomonas syringae pv. syringae (Braunfleckenkrankheit)
  • Xanthomonas campestris pv. phaseoli (Bohnenbrand)

Weiter Infos


Nährstoffversorgung und Düngung

Siehe bei Buschbohne, Stangenbohne, Feuerbohne

Unkrautbekämpfung

Siehe bei Buschbohne, Stangenbohne, Feuerbohne


Pflanzenschutz

Bohnenbestände, aber auch die Trockenbohnen (Saatgut oder Speisebohnen) können von einer ganzen Reihe von Krankheiten und Schädlingen befallen werden.
Weitere Details siehe Bohnen Pflanzenschutz in Hortipendium.


Bohnen Ernte

  • Buschbohnen werden heute maschninell geerntet. Sowohl die Frischmaktware sowie auch die grünen Bohnen für Frostereien usw.
  • Stangenbohnen werden von Hand geerntet.
  • Weitere Infos sieh bei Buschbohnen und Stangenbohnen


Frirschbohnen Lagerung

  • Frisch gerntete "grüne" Bohnen sind sofort nach der Ernte sachgerecht, gekühlt zu lagern.

Bohnen am Markt

Bohnen werden am Markt als unreife Hülsen oder als Trockenbohnen (Kerne) angeboten.

Bohnen nicht roh verzehren

Bohnen und Erbsen sind wertvolle Nahrungsmittel und haben im Rahmen der Welternährung weltweit eine große Bedeutung. Sehr wichtig ist jedoch zu wissen, dass man sie nicht roh verzehen darf. So schreibt unter anderem die Universität Bonn, Informationszentrale gegen Vergiftungen, auf ihrer Homepage am 07.02.2013 zur

Giftigkeit von Grünen Bohnen:

  • Giftigkeit : sehr giftig
  • Giftige Pflanzenteile: Bohnenhülsen und ihre Samen.
  • Giftig durch: In Samen und Hülsen befindet sich Lectin ("Phasin"). Da es sich beim Phasin um ein Protein handelt, wird dieses beim Kochen zerstört, nicht aber beim Trocknen.
  • Kritische Dosis: Nicht bekannt. Schon wenige Samen einer Bohnenhülse können Krankheitszeichen verursachen.
  • Mögliche Symptome: Krankheitszeichen treten in der Regel nach 2 bis 3 Stunden auf. Die Schwere der Erkrankung ist individuell sehr unterschiedlich. Es kommt zu Übelkeit, Bauchschmerzen und Erbrechen. Begleitende Durchfälle können blutig sein. Neben Fieber, Schüttelfrost und Schweißausbrüchen kann es zu Krampfanfällen und Schock kommen.

Trockenbohnen und Trockenerbsen vor dem Verzehr kochen! Da Bohnen und Erbsen sehr oft als Trockenbohnen bzw. Trockenerbsen verzehrt werden ist auch hier auf die vorhandene Giftigkeit bei einem rohen Verzehr hinzuweisen. Dr. Claudia MüllerFrau vom -aid- infodienst, Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V., schreibt dazu in einer Pressemitteilung 06/13 vom 06.02.2013 unter anderem...

Trockenhülsenfrüchte: Verlesen, einweichen, kochen!
(aid) " Nach kurzem Abspülen in einem Sieb unter fließendem Wasser müssen getrocknete Hülsenfrüchte - mit Ausnahme von Linsen und geschälten Erbsen - vor dem Kochen eingeweicht werden. Das Einweichen verkürzt die Garzeit. Die Hülsenfrüchte sind dann besser verträglich. Am besten lässt man sie über Nacht in Wasser stehen. Hülsenfrüchte sollten in keinem Fall roh verzehrt werden. Rohe Hülsenfrüchte enthalten eine Reihe gesundheitsschädigender Substanzen wie Lektine, Protease-Inhibitoren und Blausäure, die beim Kochen zerstört werden. Der Verzehr gekochter Hülsenfrüchte ist daher unbedenklich. Je nach Größe und Art der Hülsenfrucht variiert die Garzeit: Während rote Linsen in nur 15 Minuten verzehrsfähig sind, benötigen Bohnen 60 bis 90 Minuten und Kichererbsen sogar bis zu 120 Minuten. Deutlich verkürzen lässt sich die Garzeit im Schnellkochtopf.

Weitere Infos



Wert als Nahrungsmittel

Der Verzehr von Bohnen kann einen wertvollen Betrag zur gesunden Ernährung des Menschen leisten. So empfehlen z.B. die „Deutsche Gesellschaft für Ernährung“ und die „Deutsche Krebsgesellschaft“ im Rahmen der Kampagne „5 am Tag“, fünf Mal am Tag eine Portion Obst und Gemüse zu essen.
Einen umfassenden Überblick über gesundheitliche Wirkungen von Gemüse findet man über die Internetseite „Gemüse-ist-mehr als eine Nahrungsmittel“. Hier werden Forschungsergebnisse aus der ganzen Welt in knapper, gut lesbarer Form aufgelistet und die vorbeugende Wirkung von Gemüse auf viele, meist chronische Erkrankungen dargelegt.


Bohnen Videos


Klimawandel beim Anbau von Bohnen beachten

  • Beim Anbau gibt es neue Herausforderungen.
  • Es gibt aber auch neue Chance.


Wissensplattform Hülsenfrüchte

Der Legume Hub dient dem freien Zugang zu Wissen, um den Anbau und die Verwendung von Leguminosen zu unterstützen. Die Inhalte stehen kostenfrei und öffentlich für alle zur Verfügung. Der Legume Hub ist auch eine Gemeinschaft zur Entwicklung und zum Austausch von Wissen.


Siehe auch in Hortipendium


Quelle


Weblinks