Bodenprobleme im Freilandgemüsebau

Aus Hortipendium
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Hauptartikel: Gründüngung im Gemüsebau

Der modernde Freilandgemüseanbau hat einen hohen Stand erreicht. In den letzten zwanzig Jahren ergaben sich jedoch auch Entwicklungen, die in vielen Fällen eine zunehmende Belastung des Bodens mit sich brachten. Im Einzelnen sind dies insbesondere folgende Punkte.

Zunehmende Spezialisierung
vor allem beim Anbau von Zwiebeln, Blumenkohl, Kopfsalat, Möhren, Radies, Rettich, Feldsalat
daraus ergibt sich Selektion von Unkräutern, Krankheiten und Schädlingen
Häufiger Einsatz der Fräse
daraus ergibt sich eine Beschädigung der Bodenstruktur
Bestellung und Ernte bei zu nassem Boden
auf Termin bestelle Erdtopfpflanzen müssen gesetzt werden
Bestände von z. B. Salat, Kohlarten, Radies, Rettich usw. müssen fast täglich, bei jedem Wetter geerntet werden
Folienanbau oft bei zu nassem Unterboden
Folienanbau und Frostschutzberegnung bei Frühkartoffeln
daraus ergibt sich:Bodenverdichtung, Verschlechterung der Krümelstruktur
Kaum noch Stallmisteinsatz
ergibt: Evtl. negative Humusbilanz bei bestimmten Fruchtfolgen
Sehr hoher Humusabbau
durch mehrmalige Bestellung pro Jahr mit entsprechender Bodenbearbeitung
starke N-Düngung, hohes Nitratangebot
viel Beregnung
ergibt: Evtl. negative Humusbilanz bei bestimmtem Fruchtfolgen
Zunehmende Mechanisierung auch bei der Ernte
ergibt: Gefahr der Bodenverdichtung und Verschlechterung der Krümelstruktur
Beachtliche Nitratauswaschungen
vor allem bei Gemüsearten, die im Herbst große Blattreste hinterlassen, die nach der Einarbeitung noch im Herbst oder Winter mineralisieren z.B. Chinakohl, Blumenkohl, Kopfsalat :aber auch bei Gemüsearten mit hohen Nitratrestmengen im Boden zur Zeit der Ernte, z.B. bei Porree und Blumenkohl
ergibt: Geldverlust und Grundwasserbelastungen

In Anbetracht dieser im Einzelfall schon bedenklichen Entwicklung besteht in zunehmendem Maße der Wunsch, durch den Anbau von Gründüngungskulturen den Boden gewissermaßen in einer "Kur" zu regenerieren oder aber vorbeugend belastbarer zu machen. Bei einem ordnungsgemäßen Gründüngungsanbau über mehrere Jahre hinweg sind folgende positive Einflüsse zu erzielen.


Quellen

Josef Schlaghecken (1988 / 2010): Neustadter Hefte: Gründüngung im Gemüsebau. Herausgeber DLR Rheinpfalz. Neustadt an der Weinstraße. 


Einzelnachweise