Cornus sanguinea

Aus Hortipendium
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Roter Hartriegel
Cornus sanguinea
Synonyme
Blutroter Hartriegel, Rotes Beinholz, Hundsbeere, Roter Hornstrauch, Europäischer Hartriegel
Cornus sanguinea2.jpg
Roter Hartriegel
Systematik
Klasse Bedecktsamer
Magnoliopsida
Gruppe Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Ordnung Hartriegelartige
Cornales
Familie Hartriegelgewächse
Cornaceae
Gattung Hartriegel
Cornus

Der Rote Hartriegel (Cornus sanguinea), verwandt mit dem Weißen Hartriegel, ist in ganz Europa und vor allem vom Norddeutschen Tiefland bis zu den Alpen verbreitet. Er ist in lichten, krautreichen Laubmisch- und Auenwäldern und an Waldrändern zu sehen. Er ist sowohl sehr frosthart, als auch hitzetolerant. Durch seine hohe Ausschlagsfähigkeit und die Wurzelausläufer hat er eine bodenfestigende Wirkung.

Standort

Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein. An den Boden hat der Strauch keine besonderen Ansprüche. Er toleriert alle Böden im Bereich des schwach sauren bis alkalischen. Er liebt feuchte Standorte. Seine Schatten- und Windverträglichkeit ist sehr gut. Vorzugsweise wächst er auf kalkhaltigen bis mäßigen sauren humosen Ton- und Lehmböden.

Wuchs

Der Rote Hartriegel ist ein mittelhoher bis hoher Strauch. Die Grundtriebe wachsen zunächst aufrecht und reich verzweigt, im Alter wird er jedoch breit ausladend mit dünnen überhängenden Zweigen. Er wird meist 4 bis 6 m hoch, selten auch noch höher. Im Alter gleicht sich die Breite im Normalfall der Höhe an.
Er hat ein dicht verzweigtes Herzwurzelsystem mit hohem Feinwurzelanteil im oberen Bodenbereich. Häufig bildet er Wurzelausläufer.

Biologie

Die jungen Triebe sind vor allem Winter meist blutrot, was auch seine Namensgebung beeinflusste. Ansonsten sind die Triebe dunkelgrün und etwas gräulich. Altes Holz wird sogar graubraun.
Der Strauch ist sommergrün und gegenständig. Die Blätter sind breitelliptisch und werden 5 bis 12 cm lang. Sie sind auf beiden Seiten zerstreut dünn behaart. Sie sind dunkelgrün gefärbt, die Herbstfärbung ist leuchtend weinrot oder gelborange.
Die Blüten sind weiß und in circa 4 bis 8 cm großen, intensiv duftenden Schirmrispen angeordnet. Die Blütezeit ist nach dem Blattaustrieb im Mai/Juni.
Die Früchte sind schwarzviolette und 5 bis 8 mm große kugelige Steinfrüchte. Sie hängen an roten Stielen. In rohem Zustand sind sie ungenießbar und sogar schwach giftig. Der Geschmack ist bitter. Früher wurden die Früchte für Saft, Marmelade und zur Ölgewinnung verwendet.

Weitere Informationen

Vifabio: Cornus sanguinea

Hortigate: Cornus sanguinea

Quelle

Hans-Dieter Warda (2001/02): Bruns Sortimentskatalog. Wilhelm Zertani KG. Bad Zwischenahn / Bremen. 

Bernd Deigner-Grünberg et al. (2001): Pflanzenbuch für Auszubildende im Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau, Band 1. Grün ist Leben mbH. Pinneberg. 

Johannes Kreuzer (1983): Kreuzers Gartenpflanzen-Lexikon, Band 1. Gartenbuchverlag. Tittmoning.