Blumenkohl im Hausgarten

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Blumenkohl-Panther.JPG
Solch einen tollen Blumenkohl kann man auch im eigenen Gemüsegarten ernten.

Blumenkohl (Brassica oleracea var. botrytis) ist eine Gemüseart, die vorwiegend gekocht verzehrt wird. Er gehört zu den Kohlarten und damit zur Familie der Kreuzblütler, wissenschaftlich "Brassicaceae", früher auch Cruciferae genannt. In Österreich nennt man den Blumenkohl auch Carfiol.

Eine gesunde Gemüseart

Blumenkohl hat einen beachtlichen Gehalt an Vitamin C. Mit dem Verzehr von rund 200 g Blumenkohl kann z.B. der Tagesbedarf von etwa 100 mg an Vitamin C gedeckt werden. Neben den wichtigen Mineralstoffen Phoshor, Kalium, Kalzium, Magnesium, Natrium und Eisen ist Blumenkohl auch interessant wegen der seltenen Spurenelemente wie Zink, Kupfer, Jod und Flur. Kalium ist besonders wichtig für den Wasserhaushalt und den Nerven- und Muskelstoffwechsel. Calcium ist notwendig für den Knochenaufbau und wird für die Herz-Kreislauf-Funktionen benötigt. Mehr Informationen über den Gesundheitswert des Blumenkohls erfahren sie in dem Artikel Blumenkohl als Nahrungsmittel.

Lebenslauf

Das ungewöhliche und besondere an der Blumenkohlpflanze ist, dass sich hier ein gestauchter und verdickter Blütenstand entwickelt, den wir als Blumenkohlkopf ernten und verzehren. Versäumt man den üblichen Erntetermin, streckt sich der "Kopf" zu einem, wie bei anderen Pflanzen üblichen Blütenstand. Dieser bildet sich jedoch nur, wenn im Wuchsstadium von etwa 6-8 echten Laubblättern, eine etwa 14 tägige, kühlere Periode von unter 20°C vorherrscht. Fachleute nennen diese sehr wichtige Phase Vernalisation.

Farbspekrum der Blumenkohlsorten

Neben den weißköpfigen Sorten gibt es heute auch grüngelbe, gelborange und violette Sorten. Nimmt man dazu auch noch den Romanesco bzw. Türmchenblumenkohl, so ergibt sich ein recht interessantes Anbauspektrum für den Selbstversorger im Garten. Blumenkohl ist eine, schon seit Jahrhunderten beliebte, Gemüseart. Wegen seines hohen gesundheitlichen Wertes heißt er im Volksmund auch "Doktor des kleinen Mannes". Gesundheitsexperten empfehlen deshalb auch pro Woche dreimal den Verzehr eines "Kohlgerichtes". Dabei ist der Blumenkohl ein wichtiger und interessanter Vertreter.

Farbenspektrum der Blumenkohlsorten
Farbbruppe Üblicher Kopf Innenkopf Röschenteller Einzelröschen
Weißer
Blumenkohl
Blumenkohl-weiß.JPG Blumenkohl-Innenkopf-weiße Sorte-5.JPG Blumenkohl-weiß-wogfertig-4.JPG Blumenkohl-Einzelröschen-weiß.JPG
Gelbgrüner
Blumenkohl
Blumenkohl-grüngelb.JPG Blumenkohl-Innenkopf-gelbgrüne Sorte-1.JPG Blumenkohl-grüngelb-wogfertig-2.JPG Blumenkohl-Einzelröschen-gelbrün.JPG
Violetter
Blumenkohl
Blumenkohl-violett.JPG Blumenkohl-Innenkopf-violette Sorte-3.JPG Blumenkohl-violett-wogfertig-3.JPG Blumenkohl-Einzelröschen-violett.JPG
Gelborangner
Blumenkohl
Blumenkohl-gelborange.JPG Blumenkohl-Innenkopf-gelborange Sorte-2.JPG Blumenkohl-gelborange-wogfertig-1.JPG Blumenkohl-Einzelröschen-gelborange.JPG
Türmchen
Blumenkohl
(Romanesco)
Romanesco-Türmchenblumenkohl.jpg Romanesco-Innenkopf-4.JPG Romanesco-wogfertig-5.JPG Romanesco-Einzelröschen.JPG


Ein Anbau von Blumenkohl im eigenen Garten ist gut möglich. Er stellt jedoch hohe Ansprüche an den Boden, der Wasserversorgung und der Pflege. Die Auswahl passender Sorten ist hier ein Muß. Eine ganze Reihe von Schädlingen haben Blumenkohl "zum Fressen gern". Mit Hilfe der folgenden Anleitung hat man jedoch eine gut Chance, einen eigenen, "tollen" Blumenkohl, ernten zu können.


Pflanzen selber anziehen

Beim Anbau von Blumenkohl ist die Verwendung vor vorgezogenen Pflanzen üblich. Die Anzucht der Pflanzen ist recht gut im eigenen Garten möglich. Je nach Klimaregion und Wetterlage.....

  • Ab Mitte Januar die Saat in einem Kleingewächshaus
  • Ab Anfang März die Saat in einem Freilandbeet

März-April-Aussaaten im Freiland sollte man mit einer Lochfolie oder einem Vlies flach bedecken. Spätere Saaten können zum Schutze vor Schädlingbefall eine Abdeckung mit einem Schutznetz erhalten. Bei einem größeren Pflanzenbedarf, eventuell auch zusammen mit der Saat von andern Kohlarten, sät man in Reihenvon z.B. 15-20 cm Abstand. In der Reihe dann die einzelnen Samenkörner im Abstand von 3-4 cm etwa 1-2 cm tief ablegen.

In den meisten Fällen ist die Zahl der benötigten Blumenkohlpflanzen jedoch relativ gering. In diesen Fällen kann die Anzucht z.B. in einem Kleingewächshaus in einer Saatkiste, in einem Frühbeetkasten oder einfach in einem Freilandbeet erfolgen. Recht vorteilhaft ist es dabei, eine sogenannte Präzisionsaat bzw. Einzelkornsaat vorzunehmen. Dazu die mit Hilfe feiner Komposterde (gesiebt) ein feines Saatbeet erstellen. Dort dann mit Hilfe einer Lochstanze, auf 5 x 5 cm kleine Saatlöcher, etwa 1 cm tief eindrücken. Darin dann, je Loch, 2 Samen ablegen. Die Löcher zustreifen und dann die neue Saat angießen. Danach die Anzucht leicht Feucht halten und dafür Sorgen, dass Temperaturen von möglichst 15-20°C vorherrschen. Bei Bedarf die Aussaat mit einem Vlies, einer Folie oder Glasscheibe schützen. Bei 20°C keimt Blumenkohl innerhalb von 6 Tagen, bei 12°C innerhalb von 10 Tagen, bei 5°C sind es schon 30 Tage.

Sind die Samen gekeimt und haben ihre Keimblätter entwickelt, sollte man die Vereinzelung der aufgelaufenen Saaten vornehmen. Pro Saatstelle sollte nur ein Sämling, und zwar der kräftigste, stehen bleiben. Nach 3-5 Wochen, je nach Temperatur und Bedingungen, haben die Pflanzen etwa 3-4 Laubblätter entwickelt und sind fertig für das Umpflanzen auf den Endstandort.

Zukauf von Blumenkohlpflanzen

Zukaufpflanzen im Erdpresstopf.
Junpflanzenangebot für Kleinabnehmer.

Wer seine Blumenkohlpflanzen nicht selber anziehen will, kann heutzutage während der ganzen Pflanzsaison, von März bis Juli, brauchbare Pflanzen vom Gärtner kaufen. Zu haben sind sie in den meisten Gartencentern, manchmal auch in den Gartenabteilungen der Baumärkte und auf jedem Fall beim regionalen Gartenbaubetrieb mit Pflanzenverkauf. Zumindest bei größeren Pflanzenmengen unbedingt nach der Sorte fragen und überprüfen, ob man die auch wirklich haben will. Die angebotenen Ballenpflanzen ermöglichen ein problemloses Einpflanzen und erleichtern den eigenen Blumenkohlanbau.

Feldauswahl, Fruchtfolge, Fruchtwechsel und Feldhygiene

Im Rahmen der Fruchtfolge ist Blumenkohl relativ gut selbstverträglich. Bei einem jährlichem Anbau von Kohlarten und ihre Verwandten aus der Kreuzblütlerfamilie kann es jedoch langfristig zu einer Reihe von sehr ernsthaften, bodenbürtigen Problemen kommen. In erster Linie sind dabei Kohlhernie, Xanthomonas und Verticillium zu nennen. Wer langfristig Blumenkohl im eigenen Garten anbauen will, sollte deshalb eine möglichst weite Kreuzblütler-Fruchtfolge einhalten. Das heißt, möglichst kein Anbau nach Brokkoli, Chinakohl, Kohlrabi, Kopfkohl, Radies, Rettich, Rosenkohl oder andere Verwandte. Wer Kohlarten bzw. Kreuzblütler-Gemüsearten anbaut sollte auch keine Kreuzblütlerarten als Gründüngungskulturen nehmen. Durch einen zu häufigen Anbau verwandter Pflanzenarten würde man sonst das Auftreten der verschiedenen Kohlkrankheiten und Schädlinge zu stark fördern.

Bei der Optimierung der Fruchtfolge erscheinen Porree, Zwiebeln, Zucchini, Zuckermais und die Gründüngungsarten wie Futterhirse, Phacelia und Kleegrasgemische bes. vorteilhaft.
Um langfristig erfolgreich Gemüse und in diesem Falle Blumenkohl in seinem Garten anbauen zu können ist auch eine sorgfältige Feldhygiene nötig bzw. vorteilhaft. Baut man z.B. in seinem Garten relativ viele Gemüsearten aus der Kreuzblütlerfamilie (Brassicaceaen) an, ist sie besonder wichtig. Ziel dabei ist es, vorbeugend alles Sinnvolle zu unternehmen, um die Verbreitung, Vermehrung von Krankheiten, Schädlingen und Unkräutern zu minimieren. Gefährliche Pflanzenteile usw. unbedingt entsorgen und keinesfalss auf den eigenen Kompost bringen. Beim Anbau von Kohlarten bzw. Blumenkohl ist dabei besonders wichtig:

  • Nach Ernteende die Strünke ausgraben entsorgen!
  • Kranke Pflanzenteile schon während der Kultur oder spätestens nach der Ernte entsorgen!
  • Unkräuter nie Samen bilden lassen, wenn doch vorhanden, entsorgen!


Bodenvorbereitung und Düngung

Blumenkohlpflanzen haben einen hohen Ansprüche an den Boden und auf Grund des enormen Aufwuchses in der meist relativen kurzen Kulturzeit von ca. 8 Wochen, einen besonders großen Nährstoffbedarf. Es empfiehlt sich deshalb die Pflanzparzelle besonders gut vorzubereiten. Auf jeden Fall muß die Kalkversorgung im gesamten Gemüsebeet stimmen. Das ist für einen Kohlanbau besonders wichtig. Je nach Bodenart sind Werte von pH 6 bis 7 anzustreben. Bei Bedarf kann auch noch unmittelbar vor dem Pflanzen des Blumenkohl Kohlensauer Kalk ausgestreut und eingearbeitet werden. Bei einem zu niedrigen pH-Wert ruhig bis zu 300 g/qm ausbringen. Das erhöhrt den pH-Wert, verbessert zusätzlich die Bodengare und ergibt einen guten, vorbeugenden Schutz vor der gefährlichen Kohlhernie.
Je schlechter und humusärmer der Boden, desto vorteilhafter ist eine größere Kompostgabe. Genügt unter sehr günstigen Umständen vielleicht schon 10 l/qm, so könnten es für Bumenkohl ruhig auch 50 l/qm sein.

Zu Verbesserung der Bodenfruchtberkeit und Nährstoffversorgung der anspruchsvollen Blumenkohlpflanzen kann das Mulchen des Beets nach der Pflanzung hilfreich sein. Ideal dafür ist ein frischer Rasenschnitt von einem frischgrünen Rasen. Dieses Material, etwa in einer Höhe von 2-3 cm, etwa alle 3 Wochen erneut aufbringen. Nachteilig bei diesem Mulchverfahren kann ein erhöhter Schneckenbefall sein. Extra Kontrollen, bei Bedarf Absammeln usw. sind deshalb angebracht.

Entwickelt sich der gepflanzte Blumenkohl trotz guter Pflege, Komposteinsatz usw. nicht ausreichend, so ist zu überprüfen, ob die Bodenversorgung mit Phosphor, Kalium, Magnesium, Bor und Molybdän in Ordnung ist. Wurden die Werte in den letzten Jahren einmal, an Hand einer vertrauenswürdigen Bodenanalyse, überprüft? Zeigen sich an den Pflanzen auffällige Schadsymptome? Hilfreich können hier folgende Links sein:

Auf Grund seines hohen Stickstoffbedarfs des Blumenkohl, kommt es in Selbstversorgergärten öfter mal zu Mangelsituationen. Erkennbar wir dieser an einer hellen Blattfarbe und einem eher kümmerlichen Wuchs. Bemerkt man dies bei ansonsten gesunden Pflanzen (ohne Kohlhernie, Kohlfliegenmaden usw.) so kann eine spezielle Stickstoffdüngung helfen. Dazu z.B. 30 g Kalkammonsalpeter oder 50 g eines Volldüngers pro qm zwischen den Pflanzen, auf dem Boden austreuen, einarbeiten und einwässern.


Anbauplanung für eine Ernte von Mai bis November

Pflanzt man Blumenkohl von März bis Juli, etwa alle zwei Wochen, so kan man während der ganzen Sommer- und Herbstmonate täglich frischen Blumenkohl aus dem eigenen Garten ernten. Möchte man auch im Winter jederzeit eigenen Blumenkohl aus eigenen Tiefkühltruhe holen können, so empfiehlt es sich eine entsprechende Pflanzenmenge im Juli anzupflanzen. Zu der Zeit wächst er nämlich in den meisten Region am Besten.

Wann man für eine kontinuierliche Küchenbelieferung mit Blumenkohl die Aussaaten bzw. Pflanzungen vornehmen muß, zeigt die folgende Tabelle. In sehr kühlen Regionen sollte man die in der Tabelle vorgegebene Aussaat-bzw. Pflanzsaison um 2-3 Wochen verkürzen. Entscheidet ma sich für den Anbau von sehr langsam wachsenden Sorten, so ist eine entsprechend längere Kulturdauer einzuplanen. Erfolgreiche Selbstversorger notieren sich alle ihre Saat-, Pflanz- und Erntetermine von den angebauten Sorten, so dass sie nach einigen Jahren, eigene, zuverlässige Anbaudaten haben.

Blumenkohl: Anbauplan Hausgarten (1)

Saattermine 01. Jan 24. Jan 10. Feb 02. Mrz 22. Mrz 08. Apr 27. Apr 11. Mai 27. Mai 10. Jun 25. Jun
Pflanzen kaufen ja ja
Anzucht Kleingewächshaust ja ja ja ja ja ja ja ja ja
Unter Vlies ja ja ja ja
Freiland ja ja ja ja ja
Anzucht in Tagen 59 50 50 44 40 37 35 35 35 35 35
Pflanzdatum 01. Mrz. 15. Mrz. 01. Apr. 15. Apr. 01. Mai. 15. Mai. 01. Jun. 15. Jun. 01. Jul. 15. Jul. 30. Jul.
Tage von der Pflanzung bis zum Erntebeginn
a) Sortengruppe "Baldo" (schnell) 75 72
b) Sortengruppe "Fremont" (hitzefest) 85 70 65 65 65 65 65 65 70 80
c) Sortengruppe "Aviso" (bes. robust) 90 75 70 70 70 70 70 (2) 70 (2) 77 (2) 87
Datum des Erntebeginns (3)
a) Baldo-Gruppe 15. Mai 26. Mai
b) Fremont: Standard-Gruppe 08. Jun 10. Jun 19. Jun 05. Jul 19. Jul 05. Aug 19. Aug 04. Sep 23. Sep 18. Okt
c) Aviso-Gruppe 13. Jun 15. Jun 24. Jun 10. Jul 24. Jul 10. Aug 24. Aug 09. Sep 30. Sep 25. Okt

Achtung ():
1) Die in der Tabelle angebebenen Daten gelten für wärmere Regionen, wie z.B. dem Rheintal. In späteren Regionen ist der Anbauzeitraum einige Tage kürzer.
2) Blumenkohlsorten wie ´Aviso´ und Ähnliche können bei einer Hitzeperiode im 8-10-Blatt-Stadium später als üblich zur Ernte kommen.
3) Blumenkohlpflanzen in einem Bestand werden nicht am gleichen Tag erntereif. Die Ernteperiode dauert meist 10-14 Tage.
4) Günstige Pflanztermine für das Frosten bzw. die Winterversorgung liegen im Juli.


Sortenwahl

Beim Anbau von Blumenkohl im Selbstversorgergarten hat die Auswahl der richtigen Sorte eine enorme Bedeutung. Die wichtigsten Kriterien sind dabei:

  • Auswahl der Kopffarbe bzw. -Form: Weiße, gelbgrüne, violette Kopffarbe oder der gelbgrüne Romanesco?
  • Eine Reihe von Sorten sind nur speziell geignet für den Anbau im Frühjahr, Sommer oder Herbst
  • Für Regionen mit hohen Sommertemperaturen sollte man Sorten wie ´Fremont´ oder Ähnliche, die auch in Hitzeperioden sicher einen Blumenkohlkopf anlegen, wählen. Fachleute reden dabei von vernalisationssicheren Sorten.

In weniger heißen Regionen bzw. Anbaumonaten hat sich z.B. die Sorte 'Aviso' bewährt. Sie wird wegen ihrer Robustheit bezüglich Pilzkrankheiten gern von Biobauern verwendet. Nachteil von 'Aviso' und ähnlicher Sorten ist, dass sie, wenn es im 6-8-Blattstadium sehr heiss ist, die Anlage des Blumenkohlkopfes solange verschieben, bis es wieder kühler wird. Die in der Planungstabelle angegebenen, üblichen Ernttermine können sich dann schon mal um 1-3 Wochen verschieben.

Wer sich dafür interessiert, wie Profi-Gemüseanbauer ihre Blumenkohlsorten auswählen, findet im Profibereich von Hortipendium unter dem Titel "Auswahl guter, weißer Blumenkohlsorten" nähere Details.


Sortenempfehlung für farbigen Blumenkohl und Romanesco
Die Sorten in diesem Bereich sind züchterisch noch nicht so weit entwickelt, dass sie für alle Anbautermine vom Frühjahr bis zum Herbst einen vollen Erfolg versprechen. Wer einmal solche Sorten probieren will, sollte deshalb als Pflanztermin den Zeitraum von Anfang Juni bis Mitte Juli bevorzugen. Die Kulturdauer der Sorten ist etwa zwei Wochen länger als die in der Anbautabelle für Fremont und 'Aviso'.

  • Grüngelbe Sorten: 'Trevi' und 'Panther'.
  • Violette Sorten: 'Grafitti' und 'Viola' und 'Violet Queen'
  • Romanesco: 'Minaret'und 'Amfora' und 'Veronica' und 'Celio'

Profi-Sortenempfehlung in Hortigate
Will man als Selbsversorger Blumenkohlanbauer die neuesten Sortenempfehlungen für Profi-Gemüseanbauer ansehen, so kann man sich diese gegen Bezahlung aus dem Profi-Internetportal "Hortigate" runterladen.


Die Anlage der Blumenkohl-"Blume" durch Vernalisation

Stadium der "Blumen"-Anlage.
Verzögerte Blumenanlage (links).

Eine gute Blumenkohlernte gibt es nur, wenn die angebauten Blumenkohlpflanzen zur rechten Zeit, das heißt etwa im 6-8-Blattstadium die Bildung neuer Blätter einstellt und mit der Anlage einer Blütenanlage beginnt. Dieser entscheidende Vorgang wird in Fachkreisen "Vernalisation" genannt. Optimal vor sich gehen kann die Anlage der Blumen, je nach Sortengruppe, am besten bei Temperaturen im Bereich von 15-20°C. gute und wichtige Sorten, wie Aviso und Ähnlich benötigen die kühle Periode unbedingt. Ansonsten verzögert sich die spätere Ernte um soviel Tage wie die Vernalisation verhindert wurde.
Wer sich für diese botanisch und anbautechnisch höchst interessante Details interessiert, findet sie in dem umfangreichen Hortipendium Artikel Vernalisation bei Blumenkohl.

Pflanzung und Pflanzabstände

Blumenkohl richtig gepflanzt.

Blumenkohl nur auf gut vorbereitetem, humosen und garen Boden und ausreichend mit Nährstoffen versorgtem Boden setzten. Die Parzelle sollte ausreichend abgetrocnet sein. Auf keinem Fall bei zu nassem Boden pflanzen.

Die verwendeten Pflanzen sollten gesund sein und keinen Mägel aufweisen. Nimmt man gekaufte Erdballenpflanzen, so ist die Pflanzengesundheit in den allermeisten Fällen gewährleistet. Bei selbst angezogenen Pflanzen jede Einzelne kontrollieren und bei Mängel diese lieber nicht verwenden. Möchte man möglichst alle Pflanzen in der selben Woche ernten, so nimmt man möglichst einheitlich große Pflanzen. Bevorzugt man jedoch ein emöglichst lange Ernteperiode, z.B. etwa 3 Wochen, dann möglichst unterschiedliche große Pflanzen verwenden. Dabei könnten die Kleineren durchaus nur 2 echte Blätter und die größeren z.B. 4 Blätter pro Pflanze haben. Bei einer größeren Anzahl an Pflanzen diese dann auch sortiert in getrennen Reihen setzen.

Pflanzabstände
Für einen guten Anbauerfolg setzt man pro qm etwa 3 bis 4 Pflanzen.

  • 50 x 50 cm = 4,0 Pflanzen je qm
  • 60 x 50 cm = 3,3 Pflanzen je qm

Pflanztiefe
Normalerweise setzt man Pflanzen, beim Umpflanzen vom Anzuchtbeet ins Feld auf die gleiche Pflanztiefe, so wie sie vorher gestanden haben. Bei Ballenpflanzen setzt man meist so, dass die Oberkannte der Topfballen der Feldoberkante entspricht. Im Falle der Pflanzung von Blumenkohl und anderen Kohlpflanzen kann man jedoch durchaus auch 1-2 cm tiefer pflanzen.

Richtig anwässern
Verwendet man Ballenpflanzen, so sollten diese zum Umpflanztermin gut feucht sein. Bei sehr trockene Ballen ist es oft anzuraten, die Ballen vor dem Einpflanzen für einige Minuten in einen Eimer Wasser einzutauchen. Nach dem Einpflanzen, die einzelnen Pflanzen gut angießen.

Kohlpfliegenschutz meist ein Muß
In den meisten Regionen des Landes ist beim Anbau von Blumenkohl bzw. generell beim Anbau von Kohlpflanzen mit einem Kohlfliegenbefall zu rechnen. Ein sehr guter und wirksamen Schutz ist es, bei jeder Pflanze eine Manschette um den Strunk an der Bodenoberfläche anzubringen.

Richtig bewässern

Alle Gemüsearten wachsen bei ständiger, dem Bedarf entsprechender Wasserversorgung am Besten. Beim Anbau von Blumenkohl ist das jedoch schon eher ein Muß. Bei öfterem Wassermangel bleiben nämlich die Blätter und damit die ganzen Pflanzen kleiner und so dass es schnell zu einer Mißernte kommen kann. Blumenkohl fühlt sich besonders wohl bei reichlichen Niederschlägen, einer nächtlichen Taubildung und einem Meeresklima. So findet man denn auch die großen Blumenkohl Anbaugebiete Europas vor allem in der Bretagne und in Nordholland, beide in Küstenähe. Das ein erfolgreicher Blumenkohlanbau auch in zunächst einmal als recht ungünstig erscheinende Regionen gut gedeihen kann, zeigt die Pfalz. Obwohl die Niederschläge hier viel niedriger sind als in der Bretagne und Nordholland und auch die Temperaturen viel höher sind, hat sich die Pfalz zum wichtigsten, deutschen Anbaugebiet entwickelt. dies wurde möglich, weil die Bauern eine gute Bodenpflege, Düngung und Bewässerung beherrschen. Das Alles kann den Selbstversorger Blumenkohlanbauer ermutigen, mit Hilfe einer guten Anbauttechnik, auch in weiten Teilen des Landes, erfolgreich Blumenkohl anbauen zu können.

Pflanzenschutz

Auch bei bester Fruchtfolge, gutem Boden und Pflege treten sehr oft bekannte Schädlinge auf, vor denen man seinen Blumenkohl schützen sollte. Es sind dies insbesondere Kohlfliegenmaden, Raupen und die Mehlige Kohlblattlaus.

Schäden durch die Kohlfliegenmaden

Kohlfliegen gehören zu den Schädlingen, die auch im Hausgarten durch ihren Madenfraß in den Strünken oft und sehr schnell den ganzen Kohlbestand vernichten können. die Pflanzen welken zunächst und sterben dann ganz ab. Zieht man eine geschädigte Pflanze aus dem Boden, sieht man meist die kleinen weißen Maden im Stunk.

Um Schäden durch Kohlfliegen bzw. Ausfälle durch die Kohlfliegenmaden unmöglich zu machen, empfiehlt es sich, direkt nach der Pflanzung, an den Kohlstrünken eine Manschette (siehe Bilder) anzubringen. Wichtig zu Wissen ist auch, das Kohlfliegenmaden nur für junge Kopflanzen gefährlich werden können. Als empfindliches Stadium gelten im Allgemeinen nur die Anzuchtzeit sowie die ersten 4 Wochen nach dem Auspflanzen ins Beet. Bringt man z.B. zum Schutz vor Kohlfliegenbefall Strunkmanschetten aus Pappe an, so sollten diese etwa 3-4 wochen der Verwitterung wiederstehen.

Schäden durch Raupenfraß und der Mehligen Kohlblattlaus

Alle Kohlarten und damit auch der Blumenkohl werden gerne von verschiedenen Schmetterlingsarten wie Kohlweißling, Kohlmotte und Kohleule aufgesucht. Die Raupen der Schmetterlinge können durch ihren Fraß, in wenigen Tagen ganze Kohlbestände vernichten.

Kommt es zu einem massenhaften Befall durch die Mehlige Kohlblattlaus, werden die Pflanzen so geschädigt, dass es zu einer Qualitätsminderungen oder sogar auch zu einem Totalausfall kommen kann.



Schutznetze gegen Schädlinge an Blumenkohl

Durch eine Bedeckung der Blumenkohlbestände kann man die Pflanzen vor Fraßschäden der meisten Schädlingen schützen. Hilfreich sind sie bei zu erwartenden Schäden duch Hasen, Kaninchen, Kohlfliegen, Mehlige Kohlblattläuse, Raupen und Vögel.

Das Netz sofort nach dem Pflanzen auflegen und seitlich gut besfestigen, so dass keine Öffnungen frei bleiben. Muß zum Unkrautjäten, Mulchen usw. das Netz abgenommen werden, so sollte das nur kurzfristig, etwa für eine halbe Stunde erfolgen, da ansonsten z.B. schon eine Eiblage durch schädliche Schmetterlingsarten, wie dem Kohlweißling, erfolgen kann. Das Gießen kann über die Netzbedeckung erfolgen.

Übersicht alle Schadmöglichkeiten an Blumenkohl

Eine umfassende Sammlung aller möglichen Schäden an Blumenkohl zeigt der Hortipendium Artikel Blumenkohl Schadbilder. Bei neuen, noch unbekannten Schadbildern, ein Pflanzenprobe mit an den PC nehmen und mit Hilfe der Diagnose Anleitung in wenigen Minuten die Schadursache herausfinden. Ist die Schadursache bekannt, führt ein Link zu einer umfassen Beschreibung des Problems sowie Bekämpfungsmöglichkeiten.

Weitere Infos: Eine aktuelle Liste der zugelassenen Pflanzenschutzmittel siehe "Pflanzenschutz-Hausgarten.de" (PS Info)


Standardstrategie zum Schutze von Blumenkohl

Blumenkohlpflanzen können Schaden erleiden durch Krankeiten, Schädlingen und andere Probleme. Bei welchen sollte man vorbeugende Pflanzenschutz Maßnahmen ergreifen, bei welchen kann man warten bis erste Anzeichen auf einen bedrohlichen Schaden hinweisen?

Standardschutzmaßnahmen für Blumenkohl im Garten!
Anbau Kleiner Bestand Größere Bestand
Fruchtwechsel Extreme vermeiden:
- Nicht immer am selben Platz setzen!
Überlegter Fruchtfolgeplan:
- Problemflächen, z.B. mit Kohlhernie, meiden!
- Kein Kreuzblüter im Nachbau wählen!
- Möglichst zwei Jahre keine Kreuzblütler
Kohlfliegenmaden Manschetten am Strunk der Pflanzen:
- Direkt nach der Pflanzung anlegen.
Schutznetz:
Raupen + Kohlblattläuse Situationsbedingt vorgehen:
- Eiablage von Hand zerstören!
- Raupen von Hand ablesen!
- Beseitigen Vögel die Schädlinge?
- Blattlauskolonien von Hand entfernen
- Schädlinge mit Wasserstal entfernen!
Schutznetz:
- Direkt nach der Pflanzung ausbringen und bis zum Erntebeginn liegen lassen.
- Für Pflegarbeiten nur kurzzeitig (z.B. 1 Stunde) abnehmen!
Feldhygiene Extreme vermeiden:
- Kranke Pflanzenteil entsorgen!
Je enger die Fruchtfolge, desto exakter!
- Strünke nach der Ernte entsorgen.
- Kranke Blätter entsorgen!


Ernte

Haben die Blumenkohlköpfe einen Durchmesser von 10 cm oder mehr, kann man schon mit der Ernte beginnen. Bei sehr gut entwickelten, großen Pflanzen, kann man jedoch auch warten bis die "Blumen-Köpfe" einen Durchmesser von 15 oder sogar 20 cm haben. Der "Kopf" sollte jedoch immer noch fest sein und keine Spalten öffnen. Ein sich öffnender "Kopf" bedeutet nämlich, die Pflanzen beginnt, den Blütenstand zu strecken. Damit verliert der Blumenkohl-Kopf von Tag zu Tag an Wert. Im Zweifelsfalle lieber den Kopf ernten solange er noch fest ist. Kann man nicht gleich alle reifen Köpfe verzehren, so läßt sich Blumenkohl recht gut für ein paar Tage im Kühlschrank lagern oder auch recht gut einfrieren.

Zur Ernte einen Teil der Blätter seitlich abbiegen und mit einem großen Küchenmesser den weißen oder farbigen Blumenkohlkopf herausschneiden.


Lagerung

Geernte Blumenkohlköpfe kann man, insbesondere wenn sie noch sehr fest sind, problemlos bei +1 bis +10°C für ein Woche, z.B. im Kühlschrank, lagern. Die kühleren Temperaturen sind dabei am Vorteilhaftesten.

Frostung

Für die Küchenbelieferung im Winter läßt sich Blumenkohl mit seinen verschiedenen Farbtypen problemlos, auch im kleinsten Haushalt, Tiefgefrieren. Dazu den Blumenkohl möglichst im optimalen Reifezustand, (fest und gesund), ernten. Danach sofort die restlichen Blätter und den Hauptstrunk entfernen, dann den Kopf in essfertige, kleine Röschen zerteilen und roh, portionsweise in lebensmitteltauglichen Plastikbeutel einfüllen. Die Beutel auch mit dem Einfülldatum beschriften und bei minus 18°C in die Gefriertruhe bzw. dem Gefrierschrank legen. So hat man man einen ständigen Blumenkohlvorrat, den man gut im folgenden Halbjahr nutzen kann. Eine längere Gefrierlagerung ist möglich aber nicht empfehlenswert.
Eine Reihe von Fachleute empfiehlt, die Röschen vor dem Einfrieren zu blanchieren, dann abzukühlen und so einzufrieren. Der Aufwand ist vergleichsweise groß und scheint insbesondere bei einer kürzeren Gefrierlagerung nicht attraktiv.

Verwendung in der Küche

Blumenkohl in der Küche wird in den meisten Fällen gedünstet zubereitet. Entweder dünstet man den ganzen Kopf, oder zerlegt zunächst den Kopf in seine einzelnen Röchen und dünstet sie dann.

Bei der Verwendung von violettem Blumenkohl ist zu beachten, dass hier beim Kochen sehr schnell die gesunden violetten Farbstoffe ins Kochwasser übergehen. Durch schonendes Dünsten ist schon eine Verbesserung möglich. Wer jedoch die violette Farbe in ihrer vollen Intensität auf dem Teller genießen will, sollte den violetten Blumenkohl, roh gerieben auf den Teller bringen. Insbesondere auch zur Dekoration eines Gerichtes, eine tolle Möglichkeit.


Mehr Infos zu Blumenkohl in Hortipendium


Siehe auch in Hortipendium


Autoren

  • Lampe Isabelle, DLR-Rheinpfalz in Neustadt/Wstr.
  • Schlaghecken Josef, Neustadt/Wstr.


Quellen

  • Anbau und Sortenhinweise für den Gemüsebau 2003/2004, Josef Schlaghecken, Gerhard Engl, Achim Maync, Joachim Ziegler, Neustadter Hefte, DRL Rheinpfalz in Neustadt/Wstr. 10/2002
  • Blumenkohl im Erwerbsbetrieb in Hortipendium
  • Düngung im Gemüsegarten in Hortipendium
  • Düngung mit Kompost in Hortipendium
  • Gemüsebau Fruchtwechsel in Hortipendium
  • Gemüseproduktion, Helmut Krug, Paul Parey Verlag Berlin, 1986, ISBN= 3-489-54222-3
  • Handbuch des speziellen Gemüsebaus, Georg Vogel, Ulmer Verlag Stuttgart, 1996, ISBN= 3-8001-5285-1
  • Kompost in Hortipendium
  • Pflanzenschutz im Gemüsebau, Crüger Gerd und andere, Ulmer Verlag Stuttgart, 2002, 4.Auflage
  • Saatgutanbieter für Kleingärtner in Hortipendium