Balkongemüse

Aus Hortipendium
Wechseln zu: Navigation, Suche

Wer sein eigenes Gemüse anbauen möchte, ist nicht auf einen Garten angewiesen. Im Töpfen, Kübeln und im Balkonkasten wachsen viele Gemüsearten und Kräuter. An warmen geschützten Plätzen Balkon oder Terrasse gedeihen vor allem Fruchtgemüse. Mit den unterschiedlichsten Farben und Formen der Gemüsearten können Sie die Gefäße sogar dekorativ gestalten werden. Allerdings erfordert eine erfolgreiche Gemüseernte die richtige Sortenwahl und eine gute Pflege.

Gemüsearten

Prädestiniert sich Fruchtgemüsearten, wie Tomaten, Paprika und Auberginen für den Anbau in Töpfen. Ist das Gefäß groß genug, lassen sich die meisten Gemüsearten anbauen. Mittlerweile gibt es viele Sorten, die mit den Bedingungen der Topfkultur gut zurecht kommen. Kleinwüchsige und kleinfruchtige Sorten eignen besonders.

Gemüsejungpflanzen

In Gärtnereien werden ab März Gemüsejungpflanzen angeboten. Salat- und Kohlrabi jungpflanzen sind schnellwachsende Gemüsearten und können in größeren Balkonkästen und Kübeln gut wachsen. Sie sollten allerdings vor Frösten geschützt werden. Der Frost kann eine vorzeitige Blüte auslösen, so dass die Salatpflanze keinen Kopf mehr ausbildet. Tomaten-, Paprika- und Auberginenpflanzen gibt es ab Mai. Sie sollten erst nach den Spätfrösten im Mai ins Freie. Gurken und Zucchini sind am empfindlichsten. Schützen Sie die Pflanzen vor kühlen Winden.

Wollen Sie selbst aussäen?

Natürlich können Sie die Jungpflanzen selbst anziehen und bei entsprechender Größe in das geeignete Gefäß pflanzen. Für eine gute Jungpflanzenanzucht (z. B. Tomate, Paprika, Aubergine) sind jedoch ausreichend Licht, eine Temperatur von 20 bis 25 °C, viel Platz und mindestens 10 Wochen Standzeit erforderlich. Voraussetzungen, die selten konstant eingehalten werden können. Vorteilhafter ist es, vor allem wenn man bereits im Juni/Juli die ersten Früchte auf dem Balkon ernten möchte, die Pflanzen beim Gärtner in entsprechender Qualität und Größe zu kaufen. Ab Anfang/Mitte Mai wird auch sogenanntes „Balkongemüse“ in großen Pflanzgefäßen mit ersten Fruchtansätzen angeboten. Paprikapflanzen haben eine lange Entwicklungszeit. Sie sollten Ende Februar bis Anfang März ausgesät werden.

Standort

Die Fruchtgemüse, Tomate, Paprika, Aubergine, Andenbeere sind wärmeliebend, bevorzugen einen sonnigen Standort. Obwohl der Standort auf dem Balkon oder auf der Terrasse sehr geschützt ist, sollten Sie die Pflanzen erst ab Anfang bis Mitte Mai ins Freie stellen. Wählen Sie am besten einen bewölkten Tag. Selbst sonnenhungrige Gemüsepflanzen bekommen Sonnenbrand, wenn sie nicht langsam an die starke Sonnenstrahlung gewöhnt werden. Auf keinen Fall sollten die Pflanzen direkter Zugluft ausgesetzt sein.

Gefäße und Pflanzerde

Geeignet sind Balkonkästen, einfache Plastikeimer, hochwertige Terracottagefäße, bunte Töpferware, Holzkübel sowie Körbe (die auch als Übertöpfe verwendbar sind).   Für die Fruchtgemüsearten sollte mindestens ein 10-Liter-Pflanzgefäß mit einem Durchmesser von ca. 30 cm verwendet werden, das ein ausreichendes Eigengewicht besitzt, um genügend Standfestigkeit mitzubringen. Als Schutz vor übermäßiger Austrocknung der Pflanzen und zu starker Erhitzung des Wurzelballens ist es besonders bei schwarzen Plastiktöpfen vorteilhaft, das Pflanzgefäß in einen Übertopf zu stellen und die obere Gefäßfläche mit einem Vlies o. ä. abzudecken. Für Küchenkräuter können kleine Einzelgefäße bis hin zu großen Schalen verwendet werden, sowie Kästen oder mit Folie ausgelegte Körbe.   Als Pflanzerde eignet sich Blumenpflanzenerde oder spezielle Kübelpflanzenerde. Diese ist meist mit Lavasplitt, Blähton oder ähnlich porösem Material durchsetzt, so dass sie luftig bleibt und nicht so schnell verschlämmt. Vor dem Befüllen mit Erde hat sich besonders bei großen Gefäßen bewährt, zunächst eine Drainageschicht,z. B. aus Blähton, einzubringen.

Pflegehinweise (Bewässerung, Düngung, Aufleitung)

Entscheidend für einen guten Erfolg ist eine regelmäßige Bewässerung und Düngung der Pflanzen, da die Gemüse, gemessen an der zu erbringenden Leistung (Fruchtbildung) in verhältnismäßig kleinen Gefäßen (z. B. Tomaten in 10-Liter-Töpfen) stehen. Ständige Beobachtung ist notwendig, und an heißen Tagen muss täglich gegossen werden. Ideal ist hierbei ein automatisches Bewässerungssystem, z. B. System „Blumat“.   Günstig ist eine Grunddüngung mit Langzeitdüngern der im Handel erhältlichen Balkonfertigerden. Die Hauptdüngermenge wird während des Fruchtwachstums benötigt. Ab Juni ist eine laufende Nachdüngung mit Flüssigdünger, ein- bis zweimal wöchentlich, notwendig. Zur Aufleitung der Pflanzentriebe, z. B. bei Tomate und Gurke, kann anstelle des Stabes auch eine an der Balkondecke befestigte Schnur dienen. Im Handel werden verschiedene Gefäße mit speziellen Pflanzenstabhalterungen angeboten.

Quelle

Bayerische Gartenakademie


Weblinks

http://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/

Weitere Infos