Schermaus

Aus Hortipendium
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Ostschermaus
Arvicola terrestris
Synonyme
Arvicola amphibius, Schermaus, Wühlmaus
Arvicola terrestris.jpg
Schermaus
Systematik
Klasse Säugetier
Mammalia
Ordnung Nagetiere
Rodentia
Familie Wühlmäuse
Arvicolinae
Gattung Schermäuse
Arvicola

Die Ostschermaus, auch kurz Schermaus oder Große Wühlmaus (Arvicola terrestris, Synonym: Arvicola amphibius) ist eine Art aus der Familie der Wühlmäuse (Arvicolinae). Ostschermäuse sind große, untersetzte und langschwänzige Wühlmäuse. Die Ostschermaus ist nach der eingebürgerten Bisamratte die zweitgrößte Wühlmausart in Europa. Je nach Population leben die Tiere überwiegend aquatisch an Flüssen, Bächen und in Sümpfen oder terrestrisch auf Wiesen, in Obstanlagen und Gärten, weniger häufig in bewaldeten Bereichen. [1]

Schadbild

Obstbäume aber auch andere Gehölze sterben plötzlich, ohne ersichtlichen Grund ab. Gräbt man die Pflanzen aus, so merkt man, dass sie sehr locker in der Erde stehen und sich teilweise leicht aus dem Boden ziehen lassen. Die Wurzeln sind bis auf einen Stumpf abgenagt. Die Spuren der Nagezähne sind deutlich zu erkennen. Neben Gehölzen werden auch Blumenzwiebeln, Knollen und verschiedene Wurzelgemüse gefressen.

Biologie

Die Wühl- oder Schermaus lebt in dicht unter der Erdoberfläche liegenden Gangsystemen. Vor allem dort, wo Wiesen, Weiden oder Brachflächen angrenzen, ist sie häufig zu finden. Bei ihrer Wühltätigkeit wirft sie länglich flache Erdhaufen auf, die meist mit Gras oder Wurzeln durchzogen sind. Aus diesem Grund wird ihr Auftreten auch oft mit dem des Maulwurfes verwechselt, dessen Erdhaufen jedoch rundlich und größer sind und in regelmäßigen Abständen aufgeworfen werden.

Bekämpfung

Vor der Bekämpfung ist zu allererst zu prüfen, ob es sich um Maulwurfs- oder Wühlmaushaufen handelt. Der Maulwurf steht als reiner Insektenfresser unter Naturschutz und darf daher nicht bekämpft werden. Die hochovalen Gänge der Wühlmaus befinden sich dicht unter der Erde. Sie sind 4 bis 6 cm breit und 6 bis 9 cm hoch. Maulwurfgänge haben einen querovalen Querschnitt von 4 bis 5 cm Durchmesser. Der beste Zeitpunkt zur Wühlmausbekämpfung ist der Spätherbst.

Ködermethode / Rodentizide

Der Gartenfachhandel bietet verschieden Fertigköder und Wildschadenverhütungsmittel auf Gasbasis an. Diese Präparate dürfen nur direkt in die Gänge ausgebracht werden, da ansonsten die Gefahr besteht, dass andere Tiere, z.B. Vögel sich vergiften! Im weiteren besteht zu all den im Handel angebotenen Mitteln eine sehr lang anhaltende und äußerst Umweltverträgliche Methode der dauerhaften Vertreibung, indem Katzenurin in Form von genutztem Klumpstreu in die Gänge verbracht wird. So behandelte Gänge werden von den Tieren dauerhaft verlassen und auch in Zukunft gemieden.

Die akutell zugelassenen Rodentizide für den Erwerbsgartenbau finden Sie über diesen Link: 

Für den Haus- und Kleingarten stehen folgende Mittel zur Verfügung:

Fallenfang

Im Fachhandel sind verschiedene Fallentypen erhältlich, die alle in einen Wühlmausgang eingebaut werden. Als Köder dient ein Möhren- oder Selleriestück. Um die Falle aufzustellen, ist ein Gang in der Randzone des Gangsystems so zu öffnen, dass die Falle gut hineinpasst. Der Fanggang sollte mindestens 30 cm gerade verlaufen, d.h. dicht vor der aufgestellten Falle darf keine Gangbiegung oder Abzweigung sein. Vor der ersten Benutzung sollte die Falle gründlich mit Erde abgerieben werden, damit sie Erdgeruch annimmt. Die gespannte und beköderte Falle wird ganz dicht vor die Gangöffnung geschoben, so dass Licht- und Lufteinfall in den Gang vermieden wird. Verbleibende Ritzen werden vorsichtig mit etwas Erde abgedeckt!

Folgende Wühlmausfallen haben sich beispielsweise bei der Bekämpfung bewährt:

  • TopCat von Andermatt Biocontrol
  • Super Cat von Swiss Inno (Leider war die Homepage der Firma Swiss Inno bei der Erstellung des Links nicht zu erreichen. Daher führt der hinterlegte Link auf ein Suchergebnis der unabhängigen Suchmaschine MetaGer.de)

Einzelnachweise


Weblinks