Aphidius ervi
Schlupfwespe | |
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Aphidius ervi | |
![]() Aphidius ssp.
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Systematik | |
Klasse | Insekten Insecta |
Ordnung | Hautflügler Hymenoptera |
Familie | Brackwespen Braconidae |
Die Schlupfwespe Aphidius ervi ist in Europa beheimat und besser an kühlere Bedingungen angepasst als Aphidius colemani. Sie wird als Ergänzung zu A. colemani eingesetzt, da sie Blattlausarten parasitiert, die von A. colemani nicht bekämpft werden können.
Inhaltsverzeichnis
Biologie
Entwicklungszyklus
Ei – Larve (4 Larvenstadien) – Puppe – adultes Tier
Die Schlupfwespe kann je nach Größe der parasitierten Blattlaus zwischen 2,8 und 4,1 mm groß sein. Das Populationswachstum ist vergleichbar mit Aphidius colemani. Beim Schlupf der adulten Schlupfwespe trägt das Weibchen bereits 100 reife Eier im Hinterleib, so dass sofort mit der Eiablage begonnen werden kann. Die meisten Eier werden in den ersten 3 Tagen gelegt. Auch A. ervi ist anfällig für einen Befall durch Hyperparasiten. Das Geschlechterverhältnis fällt häufig leicht zu Gunsten der Weibchen aus.
Das Parasitierungsschema verläuft ähnlich wie bei Aphidius colemani. Nach etwa 2 Wochen ist die parasitierte Blattlaus vollständig verbraucht, es bleibt eine hellbraune Mumie zurück, aus der das adulte Tier durch ein Loch ausschlüpft.
Das Flugverhalten der Schlupfwespen ist hoch effektiv, sie sucht aktiv nach ihrem Wirt. Auch bei Temperaturen von 10°C fliegen die Tiere noch. A. ervi parasitiert die Grünstreifige Kartoffelblattlaus (Macrosiphum euphorbiae), die Grünfleckige Kartoffellaus (Aulacorthum solani), die Gefleckte Gewächshausblattlaus (Aulacorthum circumflexum), die Rosenblattlaus (Macrosiphum rosae) und die Amerikanische Rosenblattlaus (Rhodobium porosum) gut. Bei der offenen Zucht kann die Große Getreideblattlaus (Sitobion avenae) und die Bleiche Getreidelaus (Metopolophium dirhodum) parasitiert werden.
Ausbringung
Die Ausbringung erfolgt wie bei Aphidius colemani. Bei beginnendem Befall werden ein bis zwei Tiere/qm ausgebracht. Da A. ervi mehr kostet als A. colemani, werden auch mehrmals vorbeugend 0,2-0,3 Tiere/qm ausgebracht.
Quellen
R. Albert, C. Allgaier, H. Schneller, K. Schrameyer (2007): Biologischer Pflanzenschutz im Gewächshaus. Eugen Ulmer KG. Stuttgart.
M.-H. Malais, W. J. Ravensberg (2003): Knowing and recognizing. Red Business Information. Doetinchem, NL.
M. Ruisinger (2013): Mit Schlupfwespen-Mix gegen Blattläuse an Mutterpflanzen. Gärtnerbörse Nr. 1, S. 55-57.