Kirschkernstecher

Aus Hortipendium
Wechseln zu: Navigation, Suche
Kirschkernstecher
Anthonomus rectirostris
Synonyme
Furcipes rectirostris
Kirschkernstecher.jpeg
Kirschkernstecher
Systematik
Klasse Insekten
Insecta
Unterklasse höhere Insekten
Pterygota
Ordnung Käfer
Coleoptera
Unterordnung Polyphaga
Überfamilie Curculionoidea
Familie Rüsselkäfer
Curculionidae

Die Traubenkirsche gilt als Hauptwirtspflanze des Kirschkernstechers, er kann aber auch in Süß- und Sauerkirschen beträchtlichen Schaden an den Früchten anrichten.

Beschreibung

Der Kirschkernstecher ist 4 bis 4,5 mm groß, gelblich rostfarben mit zwei helleren streifigen Binden auf den Deckflügeln, der Rüssel ist lang.

Lebensweise

Schematische Darstellung des Entwicklungszykluses des Kirschkernstechers (Anthonomus rectirostris)

Die adulten Käfer erscheinen im Frühjahr an warmen, sonnigen Tagen und verursachen während des Reifungsfraßes an den jungen Früchten Fraßschäden. Zur Eiablage nagt das Weibchen ein feines Loch oder einen Gang in die noch grüne Frucht, was wie ein Stich aussieht (daher die Bezeichnung Stecher). Das Ei wird in der Nähe des Kerns abgelegt. In den noch weichen Kern frisst sich die Larve ein und zerstört diesen vollständig. Die Larve verpuppt sich in der am Baum hängenden Frucht. Der Schlupf des Käfers erfolgt in der Frucht, er bohrt sich ein verhältnismäßig großes Schlupfloch und verlässt die Frucht während der Reifezeit. Die angefressenen Kirschen fallen später zu Boden. Der Käfer überwintert in Verstecken wie Rinde oder Laub.


Bekämpfung im Erwerbsgartenbau

Mittels Klopfprobe bzw. anhand von Fruchtschäden zum Zeitpunkt des Reifungsfraßes kann das Befallsniveau festgestellt werden. Die Bekämpfung der adulten Käfer sollte vor der Eiablage stattfinden. Sobald Einstiche festgestellt werden, sollte bei warmen Bedingungen eine Behandlung durchgeführt werden. In Frage kommen Wirkstoffe wie Thiacloprid oder Acetamiprid.

Quelle

  • Werner Dahlbender und Günter Hensel (2010): Pflanzenschutz in Süßkirschen. DLR Rheinpfalz, Kompetenzzentrum Gartenbau. Oppenheim. 
  • W. Jacobs, M. Renner und K. Honomichl (1998): Biologie und Ökologie der Insekten. Gustav Fischer Verlag. Stuttgart. ISBN 3-8274-0799-0

Weblinks