Ziergehölze

Aus Hortipendium
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Ziergehölze sind Gehölze, die im Garten einen rein zierenden Wert besitzen. Hinter dem Begriff Ziergehölze verbergen sich sowohl Laub- als auch Nadelgehölze, die es in allen Größen, Formen und Farben gibt. Ziergehölze können sowohl Halbsträucher, Sträucher oder auch Bäume sein und sie gliedern sich in eine Vielzahl von Gattungen, Arten, Hybriden, Mutanten und Sorten auf. Ziergehölze werden aber nicht nur hinsichtlich ihrer Botanik und Lebensweise unterschieden, sondern auch nach ihrem Verwendungszweck.

Im Gegensatz zu Obstgehölzen hat die Ausbildung von Früchten zur Nahrungsergänzung so gut wie keine Bedeutung. Ziergehölze werden vielmehr nach ihren vegetativen (Wuchs, Laub) und floralen (Blüte) Eigenschaften beurteilt. Auch wenn ein Obstbaum für einen Garten sehr zierend sein kann, steht bei der Pflanzung eines solchen Gehölzes doch eher der Ertag im Mittelpunkt. Bei Ziergehölzen spielt die Ernte der Früchte keine Rolle. Sollten diese Gehölze doch Früchte tragen, werden sie nur aus der Sicht des Zierwertes betrachtet.

Laubgehölze

Sträucher und Halbsträucher

Im Garten kommen auf Grund von Platzmangel eher Sträucher als Bäume in Frage. Häufig wird bei der Auswahl von Sträuchern, vor allem in deren Blütezeit, eventuell noch an einen Fruchtschmuck oder eine schöne Herbstfärbung gedacht. Der Winter wird als eher unattraktive Übergangszeit im den Garten betrachtet, der man bestenfalls mit einem immergrünen Holz begegnet, damit es im Winter nicht so kahl ist. Dabei gibt es eine ganze Reihe von sommergrünen Laubgehölzen, die eine attraktive Rindenfärbung haben. Gerade im unbelaubten Zustand werden sie zum Blickfang. Im Zuammenspiel mit Gräsern, die vor allem bei Schnee und Raureif sehr apart wirken, und fruchttragenden Sträuchern kann so der Garten auch in der trüben Jahreszeit noch sehr reizvoll wirken. Damit der Rindenschmuck gut zur Geltung kommt, sollten diese Sträucher am Hauseingang oder an bzw. gegenüber der Terrasse, vom Wohnzimmer aus gut sichtbar, stehen. Im Idealfall ist der Standort morgens oder abends besonnt, so dass die Farben richtig leuchten.

Bot. Name Deutscher Name Blüte Fruchtschmuck Wuchshöhe Merkmale
Amelanchier Felsenbirne April August – September über 2,50 m prachtvolle Herbstfärbung
Buddleja davidii Schmetterlingsstrauch Juni – Oktober 1,50 - 2,50 m
Cercis siliquastrum Judasbaum April August – Februar über 2,50 m Blüte vor dem Austrieb, braune Hülsen, die auch im Winter am Strauch verbleiben
Cornus alba
'Kesselringil', 'Sibirica'
Weißer Hartriegel Mai bis 3 m schwarzbraune, korallenrote Rinde
Cornus florida Blumenhartriegel Mai – Juni August – September über 2,50 m Frucht eher unscheinbar, Herbstfärbung leuchtend rot
Cornus kousa Japanischer Blumenhartriegel Mai – Juni August – November über 2,50 m Herbstfärbung leuchten gelb bis scharlachrot
Cornus mas Kornelkirsche März – April Juli – November über 2,50 m Wildobst
Cornus sanguinea
'Mitwinter Fire', 'Magic Flame', 'New Red', 'Winter Beauty'
Roter Hartriegel Mai - Juni 4 - 6 m orange Rindenfärbung
Corylus avellana Haselnuss März – April Ab September über 2,50 m
Cytisus Geißklee, Ginster April - Juni, Hauptblütezeit Mai sortenabhängig grüne Rindenfarbe
Euonymus europaeus Pfaffenhütchen Mai – Juni August – Oktober 1,50 - 2,50 m Giftpflanze: alle Teile der Früchte sind giftig (auch die Früchte)
Hamamelis
in Arten und Sorten
Zaubernuss Januar – Anfang April 1,50 - 2,50 m spektakuläre Blüte, prachtvolle Herbstfärbung
Hibiscus syriacus Eibisch Ende Juli-Oktober 1,50 - 2,50 m große, sehr attraktive, malvenähnliche Einzelblüten
Jasminum nudiflorum Winterjasmin Dezember - April an Kletterhilfen über 3 m grüne Rindenfarbe
Kerria japonica Ranunkelstrauch April - Mai 1,5 - 2 m grüne Rindenfarbe
Malus
in Arten und Sorten
Zierapfel Mai – Juni September - Dezember 1,50 - 2,50 m
Pieris japonica Japanische Lavendelheide März – Mitte Mai 1,50 - 2,50 m immergrün
Prunus subhirtella Japanische Blütenkirsche Januar – Anfang April, bereits ab November des Vorjahres über 2,50 m auffallende Herbstfärbung
Prunus laurocerasus Kirschlorbeer (Lorbeerkirsche) Mai – Juni September – Oktober 1,50 - 2,50 m immergrün
Prunus tribola Mandelbäumchen Mai 1,50 - 2,50 m auffallender Blütenstrauch
Pyracantha Feuerdorn Mai – Juni August – Dezember 1,50 - 2,50 m immergrün
Rosa canina Hundrose Juni – Juli Ab Oktober 1,50 - 2,50 m
Salix caprea Salweide März – Mai über 2,50 m biologisch wertvoll, da eine der ersten Blütenpflanzen im Frühjahr
Sambucus nigra Schwarzer Holunder Juni September - Oktober über 2,50 m Wildobst
Spirea arguta Brautspiere April 1,50 - 2,50 m
Syringa vulgaris Flieder Mitte April – Mai über 2,50 m
Tamarix parviflora Frühlingstamariske Mai - (Juni) bis 4 m tiefe rotbraune Rindenfarbe
Viburnum farreri Duft-Schneeball
bzw.Vorfrühlingsschneeball
März 1,50 - 2,50 m Herbstfärbung rot bis dunkelviolett
Viburnum lantana Wolliger Schneeball Ende April – Mai September über 2,50 m starker Blütenduft
Viburnum opulus Gewöhnlicher Schneeball Mai – Juni Oktober – Februar über 2,50 m leuchtend rote Früchte, Herbstfärbung weinrot bis orange


Bäume als Schattenspender

Folgende Bäume nutzt man oft, um gepflasterte Höfe und Parkplätze in den Schatten zu beschatten:

Botanischer Name (ggf. Sorte) Deutscher Name Höhe Merkmale
Acer platanoides
'Globosum'
Kugelahorn 6 - 10 m gut geeigent für den Eingangsbereich zum Garten
Acer platanoides
'Schwedleri'
Blutroter Spitzahorn ca. 15 m Blätter schwarzrot
Aesculus camea
'Briotil'
Rosskastanie ca. 12 m Blüte dunkelrot, Blütezeit im Juni
Castanea sativa Esskastanie ca. 20 m Blüte stark duftend, dekorativer Einzelstrauch
Corylus colurna Baumhasel 15 - 18 m trockenresistent, Nüsse zahlreich, essbar
Prunus serrulata Japanische Zierkirsche 7 - 10 m Blüte dunkelrosa, gefüllt
Quercus robur
'Fastigiata'
Pyramiden-Eiche 15 - 20 m Krone säulenartig
Robinia pseudoacacia
'Bessoniana'
Scheinakazie 15 - 20 m breit-kegelförmige Krone, Blüte wirs selten gebildet
Robinia pseudoacacia
'Umbraculifera'
Kugelakazie ca. 6 m kugelrunde Krone, blüht nicht
Sorbus aria Mehlbeere 6 - 15 m Blüte weiß, Früchte rot
Sorbus intermedia Schwedische Mehlbeere 10 - 18 m Blüte weiß, Früchte rot

Nadelgehölze

In den 70er Jahren waren Koniferen in Gärten, insbesondere in Neubaugebieten, sehr beliebt. Leider entstanden aus dem Wunsch heraus, einen pflegeleichten und immer "schönen" Garten zu haben, oft leblos und steril wirkende Anlagen. Hinzu kam, dass aus vielen "kleinen" und daher dichtgepflanzten "Bäumchen", zwar langsam aber sicher, innerhalb von 20 Jahren recht stattliche große Bäume wurden, die einige Probleme verursachten. Daher waren Nadelgehölze in den letzten Jahren in der Gartengestaltung verpönt. Trotzdem spricht auch einiges für die maß- und sinnvolle Verwendung von Nadelgehölzen im Garten. So könne Nadelgehölze Gestaltungselement in Themengärten wie z.B. Japanischen Gärten oder Heidebeeten sein. Oft bilden Nadelgehölze im Garten einen ruhigen Hintergrund für blühende Pflanzen wie z.B. im Sommer für Rosen, in einem winterlichen Garten bilden sie die grünen Elemente, zum Teil auch mit auffälligen Früchten (Eibe) bzw. Zapfen, sie bieten ganzjährigen Wind- und Sichtschutz und sie stellen einen Lebensraum und eine Nahrungsquelle (Zapfen) für verschiedene Tiere dar.

Meist geschieht die Auswahl recht spontan nach dem Gesichtspunkt "ist der aber schön". Will man jedoch lange Freude an der Neuerwerbung haben, sollte man vor dem Kauf überlegen: Passt die Pflanze

  • zum Standort ( Boden-, Belichtungsverhältnisse)
  • zur Größe des Gartens (Grenzabstände, Höhe der Pflanze in 20 Jahren oder später)
  • zum Gesamtkonzept des Gartens (Nicht nur farblich- stilistische Gesichtspunktesondern auch eventuelle Auswirkungen auf benachbarte Pflanzen, Sitzplätze, Wegeführung usw. z.B. durch Schattenfall oder Wurzelwerk des ausgewachsenen Gehölzes. berücksichtigen!)
Botanischer Name (ggf. Sorte) Deutscher Name Höhe in 10-15 Jahren Höhe im Alter Standortansprüche Bemerkung
Abies balsamea
'Nana'
Zwergform der Balsam-Tanne 0,3 - 0,5 m / 0,6 - 1 m 1 m / - 2 m empfindlich gegen Staunässe, Trockenheit, Hitze und Salz. Kalk verträglich, benötigt hohe Luftfeuchtigkeit und Licht.
Abies concolor Kolorado-Tanne 7 m 25 m eher frische, humose, lehmige Böden, sauer- schwach alkalisch, kalkverträglich, lichtbedürftig ab Oktober bis zu 10 cm hohe Zapfen, allerdings erst nach 15-20 Jahren
Abies koreana Korea-Tanne 4 m 7 m, Formen ohne Mitteltrieb: -1 m hoch bei -2 m Breite frische, sandig-humose bis lehmige Böden, sauer- schwach alkalisch, kalkverträglich, empfindlich gegen Oberflächenverdichtungen ab September violette, später braune 7 cm lange Zapfen, schon an jungen (1m) Bäumen
Abies nobilis
(=Abies procera) 'Glauca'
Blautanne
(Silbertanne)
3 m 20 m, oft nur strauchig bis 5 m Tiefgründige, durchlässige, frische nährstoffreiche Böden, sauer bis neutral, anspruchslos bei ausreichender Bodenfeuchte ab September gelbbraune 20 cm hohe Zapfen, bereits nach 5-8 Jahren
Cedrus atlantica
'Glauca'
Atlaszeder 6 m 25 m Durchlässige, mäßig-trockene bis frische, sandig-kiesige Lehmböden, schwach sauer bis stark alkalisch, kalkliebend eirunde, 7 cm braune Zapfen, erste nach ca. 10-20 Jahren
Chamaecyparis lawsoniana
'Minima Glauca'
Blaue Zwergzypresse 0,4 - 0,5 m / kugel- später kegelförmig 1 m anpassungsfähig, jedoch nicht auf reinen Sand- o. Tonböden, salzempfindlich, Probleme bei Luft- und Bodentrockenheit
Chamaecyparis obtusa
'Nana gracilis'
Muschelzypresse 0,4 - 0,5 m 2,5 m sauer- schwach alkalische, sandig-humose Böden, kalkverträglich, empfindlich gegen Hitze, Luft- und Bodentrockenheit. Halbschattiger Standort bevorzugt.
Chamaecyparis pisifera
'Filisfera Nana'
Zwerg-Fadenzypresse 0,8 - 1 m 3 - 5 m sauer- alkalische, sandig-humose Böden, kalkverträglich, salzempfindlich, innerstädtisches Klima im Halbschatten vertragend
Juniperus chinensis
'Keteleerii'
China-Wacholder 2 m 10 m alle Gartenböden, sauer- alkalisch, kalkverträglich/-liebend, schattenverträglich Beerenzapfen blaubereift, bis 12 mm, auffallend reichlich
Larix kaempferi
(=Larix leptolepis)
Japanische Lärche 10 m 30 m frische, humose Böden, sauer- alkalisch, kalkverträglich, liebt kühlfeuchte Standorte mit hoher Luftfeuchtigkeit nicht immergrün, nach ca. 10 Jahren 2 cm eiförmig bis rund Zapfen
Picea abies
'Acrocona'
Zapfenfichte 7 m, neigt zu Rückmutation, dann wesentlich höher Gartenböden, sauer- schwach alkalisch, kalkverträglich, empfindlich gegen Hitze und Trockenheit bereits an jungen Pflanzen 15 cm lange Zapfen, in Büscheln an den Triebspitzen hängend, bizarre Wuchsform
Picea omorika Serbische Fichte 6 m 30 m, oft nur 15 m durchlässige Böden, (sehr empfindlich gegen Staunässe!) schwach sauer- alkalisch, kalkverträglich, empfindlich gegen Oberflächenverdichtungen nach ca. 5 -10 Jahren 5 cm lange violette Zapfen, später braun
Picea orientalis Kaukasusfichte 4 m 30 m Tiefgründige, nährstoffreiche Lehmböden, sauer bis alkalisch, kalkverträglich, liebt etwas höhere Luftfeuchte nach ca. 10-15 Jahren ca. 9 cm lange violette Zapfen, später braun
Pinus mugo
kleinere Zwergformen : 'Mops', 'Gnom'
Bergkiefer 1,5 - 2,5 m/ schmalkegelförmig bis breitbuschig 3 - 5 m feucht - mäßig trocken, stark sauer- schwach alkalische Böden, kalkverträglich, innerstädtisches Klima vertragend, lichthungrig
Pinus nigra Östreichische Schwarzkiefer 5 m 30 m trockene bis frische, sandig-kiesige oder lehmige Böden, neutral bis stark alkalisch, kalkliebend nach ca. 10 Jahren 8 cm lange, eiförmige Zapfen (die größten der heimischen Kiefernarten)
Pinus parviflora
'Glauca'
Mädchenkiefer 1,5 m 10 m (selten über 3 m) frische, sandig-humose, Lehmböden, sauer- alkalisch, kalkverträglich, empfindlich gegen Hitze und Trockenheit nach ca. 5 -10 Jahren 10 cm lange, eiförmige Zapfen
Taxus baccata
'Fastigiata Robusta'
Säuleneibe 1,2 m 5 m frische Böden, schwach sauer- stark alkalisch, kalkliebend, bei hoher Luftfeuchtigkeit und geschützter Lage Boden nebensächlich ab September ca.1 cm große rote Beeren (giftige Samen)
Taxus media
'Strait Hedge'
Spaliereibe 2,5 m über 6 m ab September ca.1 cm große rote Beeren (giftige Samen)
Thuja occidentalis
'Danica'
Zerweglebensbaum 0,3 m 1 m schwach sauer - alkalisch, empfindlich gegen Luft- und Bodentrockenheit, Tropfenfall und Wurzeldruck
Tsuga canadensis Hemlocktanne 4 m 20 m frische, humose Böden, sandige Lehmböden, sauer-neutral, kalkverträglich (jedoch keine Kalkböden!). Empfindlich gegen Hitze, Luft- und Bodentrockenheit! nach 15-20 Jahren 2cm lange Zapfen


Quellen