Xanthomonas campestris pv. juglandis

Aus Hortipendium
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Als häufigste Symptome zeigen sich an Walnuss zunächst auf den Blättern, jungen Trieben oder jungen Früchten schwarze, wasserdurchsogene, punktförmige Flecken, oft umgeben von einem gelben Rand. Sie vergrößern sich rasch und fließen oft ineinander, so dass später flächig ausgedehnte, meist auch eingesunkene, schwarze Flecken entstehen. Infektionen der Blattadern führen zu einer Verschwärzung größerer Blattnervenbereiche. Die Schale der Früchte kann teilweise oder auch ganz zerstört werden und die Läsionen entwickeln sich unterschiedlich tief in das Nussgewebe hinein. In der Folge kommt es zu vorzeitigem Blatt- und Fruchtfall und zum Absterben der befallenen jungen Triebe.

Krankheitsverlauf

Das Bakterium überwintert in Befallsstellen des Vorjahres, aber auch latent, d.h. ohne sichtbare Symptome in schlafenden Knospen. Mit einsetzender Wärme beginnt im Frühjahr die Vermehrung der Bakterien und es kommt bei ausreichender Feuchte (Regen, Nebel, Tau) zu Infektionen des jungen Pflanzengewebes. Älteres Pflanzengewebe ist weniger anfällig. Die Bakterien dringen über natürliche Öffnungen, wie Spaltöffnungen, oder über Wunden in das Wirtsgewebe ein und breiten sich aus. Später treten sie in gummiartigen Schleimtröpfchen wieder aus dem Pflanzengewebe heraus und können so durch Regentropfen oder Insekten weiterverbreitet werden. Auch Pollen können als Infektionsquelle dienen. Die Infektionen finden in einem weiten Temperaturbereich von 4 bis 30°C statt. Die Inkubationszeit schwankt zwischen 10 bis 15 Tagen.

Wirtspflanzen

Bekämpfung

Unter den praktischen Anbauverhältnissen im Erwerbsanbau und im Hausgarten ist eine effektive Bekämpfung dieser Krankheit nicht möglich. Dies liegt daran, dass a) der Erreger auch latent in Knospen überwintert, dass b) bei den meist großen Bäumen die Befallsstellen nicht oder nur unzureichend herausgeschnitten werden können und dass c) auch keine zufriedenstellend wirksamen Pflanzenschutzmittel zur Verfügung stehen. Resistente Sorten sind nicht bekannt, aber einige Sorten/Selektionen ("Geisenheimer", "Weinheimer", "Mosel-Walnuss") sind nach hiesigen Erfahrungen weniger anfällig als andere (Esterhazy II ist besonders anfällig). Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass man besonders in nassen Jahren und in windgeschützten Lagen mit dieser Krankheit leben muss.

Quelle

Dr. Hermann-Josef Krauthausen, DLR Rheinpfalz, Gartenakademie RLP, 2011