Weißer Rost

Aus Hortipendium
Wechseln zu: Navigation, Suche
Weißer Rost
Albugo candida
Synonyme
Weißer Rost der Kreuzblütler, Aecidium candidum, Albugo cruciferarum, Cystopus candidus, Uredo candida
Weißer-Rost-DLR.JPG
Weißer Rost auf Blattoberseite
Systematik
Abteilung Oomycota
Klasse Oomycetes
Unterklasse Albuginomycetidae
Ordnung Albuginales
Familie Albuginaceae
Gattung Albugo

Der Weiße Rost (Albugo candida) ist weltweit eine wichtige Pilzkrankheit an Gemüsearten der Kreuzblütlerfamilie. Er wird vor allen in Küstennähe z.B. in Flandern und Holland gefährlich. Der durch Albugo candida verursachte Schaden ist bei den einzelnen Kohlarten sehr unterschiedlich einzustufen.

Schadbild

Befallen werden können alle sich über dem Boden befindende Pflanzenteile. Das Schadbild besteht aus weißen Pusteln oder Flecken (0.5-3 mm), die auf Blättern, Stängeln, Blütenständen und Schoten auftreten. Die Pusteln werden mit der Zeit immer größer. Bei starker Infektion können sich die Blätter auch einrollen. Hyperplasie und Hypertrophie können mit der Infektion einhergehen.

Biologie

Der Befall zeigt sich meist als kleine weiße Flecken bzw. Pustel. Das Gewebe bricht dabei auf und große Mengen an weißen Sporen quellen heraus. Der Pilz entwickelt sich im Frühjahr und insbesondere im Herbst sehr gut. Von der Infektion bis zum Auftreten der Krankheitserscheinungen vergehen unter günstigen Bedingungen nur sieben Tage. Die optimalen Temperaturen für die Entwicklung liegen bei 10-15°C. Bei sommerlichen Temperaturen (über 25°C) besteht kaum ein Befallsrisiko. Das Temperaturminimum für die Entwicklung liegt bei 0°C. Die Verbreitung der Sporen erfolgt hauptsächlich mit der Bewässerung bzw. Regen, aber auch durch Kulturarbeiten. Unter besonderen Bedingungen bilden sich dickwandige Dauersporen (Oosporen), die im Boden überdauern und eine anfällige Folgekultur befallen können.

Bekämpfung

Mit dem in vielen Kulturen ausgewiesenen Mittel Ortiva (Azoxystrobin) ist nur eine vorbeugende Bekämpfung möglich. Bereits vorhandener Befall kann nicht gestoppt werden. Auch die zur Gruppe der Dithiocarbamate gehörenden Kontaktfungizide Mancozeb (z.B. Dithane NeoTec oder als Mischungspartner in Acrobat plus WG und Ridomil Gold MZ), Metiram (z.B. Polyram WG) oder Maneb (z.B. Maneb WP) besitzen nur eine gewisse vorbeugende Wirkung. Eine gute, auch teilweise kurative Wirkung hat dagegen der Wirkstoff Metalaxyl (z.B. in Ridomil TK, Ridomil Gold MZ oder Ridomil Gold Combi).

In Radies und Rettichen, die mit Laub vermarktet werden, sind vorbeugende Behandlungen zwingend notwendig. Bei diesen beiden Kulturen ist das Befallsrisiko sehr hoch. Zudem wird vom Handel am Laub keinerlei Befall toleriert. Auch bei anderen empfindlichen Kreuzblütler-Kulturen sollte, bei entsprechender Witterung, vorbeugend behandelt werden.

Quellen

  • S. Roger Rimmer; Vernon I. Shattuck; Lone Buchwaldt; (2007): Diseases caused by Fungi and Oomycetes; White Rust. In: Compendium of Brassica Diseases. Seite 54. 

Weblinks