Vögel im Hausgarten

Aus Hortipendium
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In Gärten werden Vögel meist als Nützlinge betrachtet, da viele von ihnen erhebliche Mengen an Schadinsekten vernichten können. Ein Teil der heimischen Vogelarten kann aber auch starke Schäden verursachen. Am bekanntesten sind sicherlich Stare, die innerhalb kurzer Zeit Süß- aber auch Sauerkirschbäume plündern oder Amseln und Drosseln, die bevorzugt die ersten Erdbeerfrüchte anpicken. Neben Fraßschäden an Früchten (Kirschen, Johannisbeeren, Erdbeeren, Weintrauben, Birnen und Äpfel) sind es vor allem Tauben und Spatzen, die junge Gemüsepflanzen (vor allem Salat) anfressen und Samen beziehungsweise Keimlinge aus der Erde picken.

Biologie

Folgende Vogelarten sind im Garten häufig anzutreffen und können dort auch Schäden an Kulturpflanzen verursachen:

  • Star
  • Amsel, Drossel
  • Haus- und Feldsperling
  • Tauben
  • Fink

Fütterung von Vögeln

Die Winterfütterung der Singvögel fördert die biologische Schädlingsbekämpfung, da diese Helfer im Sommer als Vertilger schädlicher Insekten großen Nutzen bringen. Geschlossene Schneedecke oder anhaltender Frost stellen Notsituationen dar, der viele Singvögel zum Opfer fallen können, wenn wir sie nicht durch Fütterung unterstützen. Geeignetes Futter sind die hierfür angebotenen Körnermischungen (sie enthielten allerdings in den letzten Jahren öfters auch Ambrosiasamen), aber auch - je nach Art - Haferflocken, Rosinen u.Ä.. Hier nochmals einige der häufigsten Fehler, die leider immer wieder bei der Fütterung gemacht werden, damit sie vermieden werden:

  • Bei Frost kein Trinkwasser aufstellen, da die Vögel darin baden und das Gefieder gefriert; die Körperwärme kann dann nicht gehalten werden, was den Tod der Vögel zur Folge haben kann.
  • Keine Brotkrumen (würden im Magen säuern) und salzhaltige Wurst- und Fleischreste streuen bzw. auslegen; Salz kann für die Vögel tödliches Gift sein.
  • Nicht unregelmäßig füttern, da sich Vögel an Futterplätze gewöhnen; es kann morgens zu lange dauern, bis die Vögel - geschwächt von klirrenden Frostnächten - neue Futterstellen finden. Ist die regelmäßige Fütterung in Frage gestellt, sollte zumindest für Reserven in Form von Meisenknödeln, Meisenfutterstangen u.a. gesorgt werden.
  • Gefüttert werden sollte bei Dauerfrost, geschlossener Schneedecke und bei Eisregen; im Herbst nicht "anfüttern" und im Frühjahr rechtzeitig aufhören, da die Futterplätze dann von Vogelparasiten (Salmonellen u.a.) verseucht sein können. Deshalb sollten die Vogelhäusschen im Winter am besten wöchentlich gereinigt werden.

Schutz vor Vogelfrass

Zum Schutz können Gemüse- und Erdbeerbeete mit Netzen abgedeckt werden. Besonders gut eignen sich Kulturschutznetze, die auch zur Abwehr vieler anderer Schädlinge eingesetzt werden können. Diese Netze haben eine Haltbarkeit von mehr als fünf Jahren. Das Anbringen von Vogelschutznetzen an Bäumen ist wegen der Baumgröße oder aus optischen Gründen meist nicht möglich. Deshalb sind Vogelscheuchen für den Garten besser geeignet. Dazu eignen sich alle flatternden, Geräusche erzeugenden oder glitzernden Materialien. Im Handel werden relativ teure elektronische Vogelscheuchen angeboten, daneben sind Vogelschreckstreifen aus bunten Aluminium-Streifen preisgünstiger erhältlich. Auch mit einer „klassischen“, selbst gebastelten Vogelscheuche oder blinkenden CD-Scheiben, kann die Vogelwelt kurzfristig beeindruckt werden. Unabhängig vom Kostenaufwand funktionieren diese Methoden nur so lange, bis die Vögel sich daran gewöhnt haben. Soll die Scheuche, gleich welcher Art, wirken, darf sie nur kurzfristig angebracht werden. Gimpel, Grünfink, Sperling und andere Vogelarten picken bisweilen an den Knospen der Obstgehölze, vor allem des Steinobstes. Eine Weißfärbung der Zweige und Knospen hält die Vögel vorübergehend vom Knospenfraß ab. Die Bäume sind der Überraschung wegen erst nach dem Auftreten erster Schäden bei trockenem Wetter mit einem Kalk-Leim-Gemisch aus 1,25 kg Branntkalk und 600 g (600 ml) fertig angesetztem Tapetenkleister in 10 l Wasser zu spritzen. Bäume und Sträucher müssen nach dem Antrocknen intensiv weiß gefärbt sein.