Thymiane

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Thymiane
Thymus
Synonyme
Quendel
Thymiane-Gruppenbild.jpg
Thymus-Arten
Systematik
Klasse Bedecktsamer
Magnoliopsida
Gruppe Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Euasteriden
Ordnung Lippenblütlerartige
Lamiales
Familie Lippenblütler
Lamiaceae
Gattung Thymian
Thymus

Thymian (Thymus) ist eine artenreiche Pflanzengattung in der Familie der Lippenblütler. In Gärten und Parks ist Thymian als wunderschön blühender Kleinstauch oder auch als Bodendecker beliebt. Sogar auf Dachgärten und anderen, weniger günstigen Standorten ist er eine Bereicherung.

Die bekanntesten Thymianarten im Verzehrsbereich sind Thymus vulgaris (Echter Thymian, Deutscher Thymian), Thymus x citriodorus (Zitronenthymian) und Thymus longicaulis (Kaskadenthymian). Im Handel gibt es ein sehr umfangreichens Angebot an Thymian Topfpflanzen, frischen Thymian-Zweigen, tiefgefrorene Kräutermischungen mit Thymian, getrockneten Thymian, Pestos mit Thymian, Tees und anderes mehr. Umfangreiche Informationen dazu stehen im Artikel Thymian Marktangebote.

Thymian ist aber nicht nur ein Gewürz. Auf Grund seiner gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe ist er ebenso eine Heilpflanze (siehe Heilpflanze Thymian).

Das Arten- und Sortenangebot für den Thymian Zierpflanzenbereich ist noch erheblich umfangreicher als für den Verzehrsbereich. Eine detaillierte Übersicht über die Vielzahl der Gattungen und Arten gibt es in Wikipedia unter Thymiane.

Botanik, Merkmale, Verwechselung

Thymian gehört zu der Familie der Lippenblütler. Da die mehrjährigen Pflanzen im Laufe der Jahre im unteren Bereich verholzen, handelt es sich bei der Gattung Thymus um ein Gehölz. Die meisten Arten bleiben jedoch klein, sind Halbsträucher und können auch als Bodendecker benutzt werden. An den z.T. behaarten Zweigen können sich Adventivwurzeln bilden. Die Laubblätter sind einfach und ganzrandig oder gelegentlich gezähnt. Bei manchen Arten wie z.B. bei Thymus vulgaris sind die Blattränder nach hinten gebogen. Die Behaarung der Blätter ist von Art zu Art sehr unterschiedlich, sie können komplett unbehaart bis zu vollständig behaart sein. Wie der Thymian in anderen wichtigen Sprachen genannt wird, ist unter Internationale Bezeichnung Thymian aufgeführt.

Pflanze und Wuchsform:
Die Höhe der Kleinstäucher variiert je nach Sorte und Ernährungszustand und liegt im Bereich von 5-30 cm. Als Topfpflanzen bleiben sie eher etwas gedrungener, im Boden ausgepflanzt erreichen sie meist einen größeren Umfang. Die Stellung der Zweige ist beim Deutschen Thymian grundsätzlich aufrecht, beim Zitronenthymen unterschiedlich und auch mal eher locker. Beim Kaskadenthyminan findet man eine ganz anderen Wuchstyp mit längeren Trieben, die z.B. beim Auspflanzen in einer Ampel schön herabhängen.


Blätter, Blattfarbe und Blattbehaarung:
Die Blättchen sind meist klein oval und weniger als 10 mm lang. Die Behaarung variiert von sehr gering bis sehr stark. Sie spielen bei der Bestimmung der Arten und Sorten eine größere Rolle. Dei Blattfarbe ist beim Deutschen Thymian eher gräulich grün, beim Kaskadenthamian hellgrün und beim Zitronenthymian meist zweifarbig.


Blüten:
Thymian ist ein typische Lippenblütler mit unterschiedlicher Blütenfarbe von rosa bis lila.


Verwechselungen
Wer Thymian in der freien Natur sammelt oder ihn im Garten anbaut, sollte auch wissen, dass man ihn mit anderen Kräutern verwechseln kann. Inbesondere Arten aus der gleichen Pflanzefamilie, mit ähnlichen Blättern, kommen dazu in Frage. Das eine Verwechselung im Alltag vorkommt zeigte sich 2012 in einem Pflanzenmarkt, in dem Kaskadenthymian (Thymus longicaulis) als Bohnenkraut angeboten wurde. Die folgenden Nahaufnahmen zeigen doch beachtlichen Unterschiede bei der Blattbehaarung.


Weitere Verwechselungsmöglichkeiten:


Thymian heute, im Mittelalter und im Altertum

Thymianarten kommen wildwachsend an vielen Standorten vor. Sie sind als Würzmittel beliebt und wurden schon im Altertum als Heilpflanze geschätzt.

Verbreitung des wild wachsenden Thymians.
In Deutschland wohl am weitverbreitesten ist der flach am Boden wachsende Feldthymian oder auch Quendel genannte Thymus pulegioides. Man findet ihn neben Thymus pannonicus , Thymus praecox , Thymus serpyllum und Thymus vulgaris in der freien Natur. Thymus pulegioides kommt an vielen Standorten Europas vor und fühlt sich an sehr unterschiedlichen Standorten wohl. Für die Verwendung als Küchenkraut oder Zierpflanze gibt es jedoch interessantere Arten und sogar auch schon Thymus-Hybriden.

Wer sich mit Thymian beschäftigt, möchte auch wissen wo er weltweit wächst und welche Verbreitung er hat. Einen guten Überblick geben die Verbreitungskarten in dem Artikel Thymus pulegioides.


Bedeutung des Thymians heute
Einige Thymianarten sind als Heilpflanzen anerkannt. Beliebt ist der Thymian als Gewürz in der Küche. Dafür besonders geeignet ist der Kaskadenthymianm (Thymus longicaulis), der Echte Thymian (Thymus vulgaris) und der Zitronenthymian (Thymus x citriodorus). Man verwendet Thymian getrocknet oder auch kleingehackt frisch z.B. zum Würzen von Speisen unterschiedlichser Art wie Suppen, Fleischspeisen, Aufläufe und Salate. Bei Erkältungskrankheiten spielt der Thymian-Tee und der Thymian-Hustensaft eine bedeutende Rolle (siehe auch Heilpflanze Thymian). In Gärten und Parks ist Thymian als wunderschön blühender Kleinstauch oder auch als Bodendecker beliebt.
Der Topf-Thymian Markt.
Der Kauf von Topfkräutern für die Küche oder den Garten wird immer beliebter. Laut Dr. Hans-Christoph Behr von der ZMP (heute AMI) [1] erlösten die deutschen Erzeugermärkte 2007 im Topfkräuterbereich einen Umsatz von knapp 29 Mio. €. Im selben Jahr wurden 55 Mio. Töpfe mit frischen Kräutern verkauft, davon entfiel die Hälfte auf Basilikum. Der Rest verteilt sich auf eine ganze Reihe von Küchenkräutern, zu denen auch Thymian gehört. In den letzten Jahren haben sich zwei Trends durchgesetz. Zum einen verwendet man immer mehr große Töpf, z.B. 13 cm Töpfe statt 9 cm Töpfe. Zum andern besteht ein Trend zu Biokräutertöpfen. Der Marktführer, die GBZ in Papenburg erzeugte 2007 bereits 27% aller Kräutertöpfe als Bioware. Frische Küchenkräuter im Töpf sind das ganze Jahr am Markt. Der wichtigste Absatzmonat ist jedoch der April. Danach folgt der Mai.
Der Schnittkräuter Markt.
Laut Christoph Behr [2] wurden 2007 von den deutschen Erzeugermärkten Kräuterbunde im Werte von 6,5 Mio. € abgesetzt. Im Gegensatz zu den immer beliebteren Topfkräutern stagnieren die Umsätze an Schnittkräutern. Ähnlich wie bei den Topfkräutern spielt die Petersilie auch als Schnittware die größte Rolle. Frisch geschnittene Thymianzweige spielen eine kleinere Rolle.
Aktuelle Marktinformationen zum Küchenkräutermarkt bigt es


Bedeutung des Thymians im Altertum

Hildegard von Bingen.

Thymian, schon im Altertum genutzt!
Wie die Geschichtsbücher berichten, wurden Thymianzubereitungen schon im antiken Ägypten zur Konservierung von Mumien benutzt. Man wußte schon umd die bakteriziden und fungiziden Wirkung des Thymians bzw. seines Wirkstoffes Thymol. Zum Süßen von Speisen und Getränke war im alten Rom Thymianhonig besonders beliebt. Als besonders gut galt der sizilianische Honig. Um welche Thymianarte es sich handelt ist nur scher extat zu sagen. Da sich bei der Namesgebung der Pflanzen im Laufe der Jahrhunderte auch schon mal Fehler einschlichen, gehören heute einige der früher als früheren Thymian bezeichnete Pflanzenarten nicht mehr zu der Gattung. Klarer wurde die Namensgebung im Pflanzenbereich durch die Forschungsarbeit von Carl von Linné.. In seiner Schrift: "Hortus Upsaliensis aus dem Jahr 1747 erwähnt er statt sechs Arten nur noch zwei Thymian-Arten und zwar Thymus vulgaris und Thymus mastichina. Näheres dazu siehe BE:Biene.
Im Internet schreibt man unter Zauberpflanzen.de: "Thymian gilt als reinrassiges Aphrodisiakum. Der Begriff "Thymus" kommt aus dem griechischen Wort thymos = Lebenskraft und symbolisiert somit Stärke und Kraft. Die Griechen benutzten Thymian vor allem auch als Räucherpflanze.Vor der Schlacht nahmen die römischen Legionäre Thymianbäder; sie sollten ihnen Mut und Kraft verleihen - heute belebt ein solches Bad müde Liebende. Thymian gilt seit dem Mittelalter als reizfördernd. Die französische Küche nennt ihn das "Herz der raffinierten Küche". [3] Welche Bedeutung der Thymian in der jüngeren und älteren Vergangenheit hatte, berichtet Georg Vogel 1996: "Die Thymianpflanze ist im westlichen europäischen Mittelmehrgebiet beheimatet. Eingebürgert ist Thymian in ganz Europa, Nordamerika, Indien, Indonesien, Argentinien sowie in Süd- und Ostafrika. Schon im Altertum war er eine geschätzte Heil- und Gewürzpflanze. Die Benediktiner-Mönche brachten ihn über die Alpen. Im Mittelalter kultivierte man ihn in Klostergärten, später auch in Bürger- und Bauerngärten. [4]
Hildegard von Bingen:
Die bekannte Kirchenfrau und Wissenschaftlerin verfaßte in den 1150er Jahren auch medizinische Abhandlungen, so z.B. ein Buch über die Entstehung und Behandlung von verschiedenen Krankheiten. Das zweite naturkundliche Werk war ein „Buch über das innere Wesen der verschiedenen Kreaturen und Pflanzen“. Vielfach gilt Hildegard als erste deutsche Ärztin. Über den Quendel schreibt Hildegard [5] "Der Quendel ist warm und gemäßigt. Und ein Mensch, der krankes Fleisch des Körpers hat, so dass sein Fleisch wie die Krätze ausblüht, der esse oft Quendel entweder mit Fleisch oder im Mus gekocht, und das Fleisch seines Körpers wird innerlich geheilt und gereinigt werden. Aber wer die kleine Krätze, das heißt den kleinen Grind hat, der zerstoße Quendel mit frischem Fett, und so mache er daraus eine Salbe, und er salbe sich damit, und er wird die Gesundheit erlangen. Und wenn das Gehirn krank und wie leer ist, dann pulverisiere er Quendel, und dieses Pulver vermische er mit Semmelmehl in Wasser, und so mache er Törtchen, und er esse sie oft, und sein Gehirn wird sich besser befinden."


Standortansprüche

Bodenansprüche:
Weitgehend alle üblichen Gemüsebau- bzw. Gartenbauböden erscheinen geeignet zum Auspflanzen von Thymianpflanzen. Bei schweren Böden (lehm- oder stärker tonhaltige Böden) ist eine gute Wasserdurchlässigkeit wichtig. Dazu kann z.B. grobe Sand, feiner Kies oder Ähnliches eingemischt werden.

ph-Wert:
Die Ansprüche an den pH-Wert des Bodens variieren innerhalb der Thymianarten. Die meisten Arten bevorzugen einen eher neutralen bis alkalischen Boden. Der bei uns heimische Thymus pulegioides z.b. ist indifferent und wächst auf Böden mit unterschiedlichen pH-Werten. Thymus praecox fühlt sich erst auf kalkhaltigen Böden mit einem hohen pH-Wert wohl. Thymus serpyllum bevorzugt leicht saure Böden.
Beim professionellen Anbau, z.B. in einem Gemüsebaubetrieb, werden den Pflanzenarten keine unterschiedlichen pH-Werte angeboten, sondern der pH-Wert des Bodens wird der Bodenart angepasst. Generell wird ein neutraler pH-Wert von 7 angestrebt. Bei leicht-sandigen Böden wird ein pH-Wert von 6-7 und bei schwereren Böden ein pH-Wert von 7-8 empfohlen. Diese Vorgehensweise hat sich auch für den Anbau von Thymian bewährt. Weitere Angaben zu den wünschenswerten pH-Werten für wichtige Thymianarten gibt es in dem Kapitel Wichtige Thymian Arten und ihre Merkmale: pH-Tabelle.


Frosthärte

Die Frosthärte der verschiedenen Thymianarten und -sorten ist mittel bis sehr gut. Allerdings sind die Angaben der verschiedenen Pflanzenanbietern sehr unterschiedlich. Im Januar 2012 zeigten sich bei einem Vergleich im im Freiland mit -15°C in der Pfalz in Neustadt an der Weinstraße, Stadtteil Lachen-Speyerdorf, markante Unterschiede:

Anbau

Topfanzucht

Der Anbau von Thymian für die Marktbelieferung mit Topfpflanzen und frischen Thymianzweigen für die Verwendung in der Küche oder als Heilpflanze hat eine beachtliche Bedeutung. Daneben gibt es den großflächigen Anbau im Freiland zur Herstellung von getrocknetem Thymian sowie der Verarbeitungsindustrie. Für den Hobbygärtner interessant ist aber auch der Anbau von Thymian im eigenen Garten. Für beide Bereiche gibt es im folgendne umfassende Inforamtionen.


Vermehrung

Samen

Grundsätzlich ist beim Thymian eine Vermehrung über Saatgut aber auch über Stecklinge möglich. Beim großflächen Anbau im Freiland aber auch bei der Topfkultur ist insbesondere bei der bedeutendsten Thymianart Thymus vulgaris die Saatmethode Standard. Welche Methode angewendet wird, hängt vorwiegend von der Thymianart ab. Die Stecklingsvermehrung hat den Vorteil der identischen Nachkommenschaft. Das heißt, dass die Nachzucht in Form, Farbe, Wuchsgestalt, Blütenfarbe, Aroma usw. genau so ist wie bei den Mutterpflanzen von denen die Stecklinge geschnitten wurden.
Nähere Details zum Anbau und der Vermehrung in dem Artikel Thymiananbau.

Thymian – Zuchtbetriebe und Saatgutlieferanten

Für den Anbau von Thymian unter den unterschiedlichsten Bedingungen im Gewächshaus sowie im Freiland z.B. als Topfkultur oder Schnittware gibt es verschiedene Saatgutanbieter. Für einen erfolgreichen Anbau ist es deshalb hilfreich, alle wichtigen Zucht- und Saatgutbetriebe zu kennen. Hier eine Auswahl wichtiger Betriebe mit ihrem Saatgutangebot. (Stand Febr. 2020).


Thymian-Arten

Die Arten- und Sortenvielfalt beim Thymian ist beachtlich. Im Folgenden eine Bildtabelle mit den wichtigsten Arten und Links zu den Artikeln der beschriebenen Arten.

Thymianarten und ihre Merkmale
Botanischer
Name
Unterart
Sorte
Deutscher Name Bild Bild Blütenfarbe Blütezeit Wuchshöhe pH-Wert
Thymus x citriodorus ´Bertram Anderson´s Gold´ Zitronen-Thymian Zitronenthymian als Topfpflanze Blattform- und Farbe rosa 6-7 4-15 cm 7-8
Thymus longicaulis ssp. odoratus Kaskaden-Thymian Beetansicht Einzelne Triebe hell-violett 5-6 10-15 cm 6-8
Thymus praecox ´Creeping Red´ Frühblühender Thymian Blühende Pflanze Einzelne Triebe rosa 6-7 15-30 cm 7-8
Thymus praecox ´Pygmaeus´ Zwerg-Sandthymian Pflanze Blüten lila 6-8 5 cm 7-8
Thymus pseudolanoginosus - Grauer Polster-Thymian Topfpflanze Pflanze rosa 6-7 5 cm 6-8
Thymus pulegioides - Arznei-Thymian, Feld-Thymian Pflane im Hochschwarzwald Blühender Bestand rosa, purpurrosa 6-9 15 cm indifferent
Thymus serpyllum ´Coccineus´ Sand-Thymian Topfpflanze Blüten scharlach rot 6-8 10-20 cm 6-8
Thymus vulgaris - Deutscher Thymian Pflanze Blüten weißlich-rosa 6-7 15-20 cm 7-8


Thymianarten im Verzehrsbereich

Bei einem Thymian-Kauf im Kräutertopf für das Küchenkräuterbeet oder als frische Zweige zum Würzen in einem Gemüseladen, handelt es sich in der Regel um Thymus citriodorus, Thymus longicaulis oder Thymus vulgaris. Im Folgenden werden die Eigenschaften der drei Arten und ihre Unterschiede dargestellt.

Die drei wichtigsten Thymianarten im Verzehrsbereich
Merkmale Thymus x citriodorus Thymus longicaulis Thymus vulgaris
Deutscher Namen Zitronenthymian Kaskaden-Thymian Echter Thymian
Sortenvielfalt sehr große Vielfalt
in Farben und Wuchs
keine Sorten
nur eine Unterart: ssp. odoratus
verschieden Herkünfte und Sorten
Pflanzen im Bild
Pflanzenhöhe 2-20 cm, große Sortenunterschiede 10-20 cm 15-40 cm, als Topfpflanzen kleiner,
im Beet auch recht groß, Sortenunterschiede
Zweige im Bild
Blattoberseite im Bild
Blattunterseite im Bild
Blätter meist klein, rundlich-oval, meist zweifarbig immer länglich, heller grün spitzoval, meist Ränder zurückgebogen,
je nach Sorte Behaarung
Kalkanspruch pH 7-8 pH 6-8 pH 7-8
Frosthärte sehr gut mittelgut, bei -15°C Schäden! sehr gut
Duft meist mit Zitronenaroma angenehm aromatisch unterschiedlich aromatisch, ja nach Sorte



Geschmacksrichtungen

Die verschiedenen Thymianarten und -sorten haben z.T. einen sehr unterschiedlichen Geschmack bzw. ein sehr unterschiedliches Aroma. In der folgenden Tabelle sind die wichtigsten Varianten aufgelistet. Die Angaben beruhen z.T. auf die Beschreibungen der Pflanzenabieter.

Liste der Aromenbereiche
Geschmack, Aroma Botanischer Name Deutscher Name
Balsamisches Aroma Thymus vulgaris ssp. fragrantissimus Orangenthymian
Balsamisches Aroma Thymus thracicus 'Pine Wood' Pinienduft-Thymian
Bergamotte Aroma Thymus species 'Bergamotte' Bergamotte-Thymian
Ingwergeschmack, scharf Thymus Hybride 'Ginger' Ingwer-Thymian
Kokosaroma Thymus species 'Kokos' Kokos-Thymian
Kümmelaroma Thymus herba-barona Kümmelthymian
Lavendelduft Thymus thracicus Lavendelthymian
Orangen Aroma Thymus vulgaris 'Orange Spice' Orangen-Gewürz-Thymian
Pistazieharz Thymus mastichina Mastixthymian
Rosenduft Thymus species Rosenduftthymian
Thymianaroma, mild Thymus vulgaris Englischer Thymian
Thymianaroma, mild Thymus longicaulis ssp. odoratus Kaskadenthymian
Thymianaroma, stark Thymus vulgaris Deutscher Thymian
Thymianaroma, sehr stark Thymus vulgaris Französicher Thymian
Zitronenduft Thymus x citiodorus Zitronenthymian (verschiedene Sorten)



Verwendung zum Würzen von Speisen

Thymian ist auf Grund seines speziellen Aromas und der gesundheitlichen Wirkungen ein sehr beliebts Gewürz zum Zubereiten von Speisen. Das Angebot besteht aus den drei folgenden Varianten:

  • Frische Thymianzweige
  • Getrockneter Thymian
  • Tiefgefrorener Thymian

Frische Thymianzweige:

  • Die frisch geernteten oder gekauften Zweiglein putzten und bei Bedarf waschen!
  • Zum Würzen von Speisen entweder die ganzen Zweige fein hacken oder erst die Blättchen von den Stielen abmachen und dann nur diese feinhgehackt verwenden.
  • Zur Blütezeit kann man auch die Blüten mit verwenden.

Getrockneter Thymian:

  • Die sehr großen Qualitätsunterschiede bei der angebotenen Ware beachten
  • Manche Hersteller verwenden nur die Blättchen, andere die ganzen Zweige
  • Tiefgefrorener Thymian, bei dem nur die Blättchen verwendet werden, scheint bes. hochwertig ist aber relativ teuer
  • Es gibt große Preisunterschiede beim Einkauf von getrocknetem Thymian

Tiefgefrorener Thymian

  • Durchaus gut geeignet zum Würzen von Suppen, weniger von Salaten usw.


Welche Speisen mit Thymian würzen?
Wenn nicht anderes angegeben ist, empfiehlt es sich den Echten Thymian (Thymus vulgaris) verwenden. Nimmt man den Kaskadenthymian, so kann man auf Grund des nicht ganz so intensiven Geschmacks, die Dosis etwas erhöhen. Bei Suppen und ähnlichen Gerichten kann der Thymian schon kurz vor der Fertigstellung eingemischt und dann mitgekocht werden.

  • Bratenwürze
  • Eintöpfe
  • Essig-Aromatisierung
  • Fisch: z.B. beim Grillen
  • Frikadellen: Anstelle von Majoran sehr gut geeignet!
  • Geflügel
  • Gemüsegerichte: Standardthymian oder auch Sorten mit Zitronegeschmack!
  • Geschnetzeltes
  • Grillfleisch
  • Gullaschsuppe
  • Kohlgerichte: Echter Thymian oder auch Kümmelthymian (Thymus herba-barona)
  • Kräuterbutter: Hier empfiehlt es sich, bei Verwendung von getrocknetem Thymian, diesen im Möser zu zerkleinern.
  • ÖL-Aromatisierung:
  • Pasta
  • Pizza
  • Salate: Vorsichtig würzen. Hier kommen auch die Sorten mit Zitronengeschmack zum Zuge!
  • Suppen: Gulaschsuppen, Gemüsesuppen usw.
  • Süßspeisen: z.B. mit Orangenthymian oder Zitronenthymian
  • Wurstzubereitung


Thymian als Heilpflanze

Verschiedene Thymianarten sind schon seit vielen hundert Jahren als Heilpflanzen bekannt und beliebt. Angeboten werden sie in unterschiedliche Form, z.B. als Sirup oder Kapseln.
Weiter Datails siehe: Thymian als Heilpflanze


Forschung, Zeitschriften, Bücher

Verschiedene Institutionen und Organisationen beschäftigen sich mit der Weiterentwicklung des Arznei- und Gewürzpflanzenanbaus bzw. deren sinnvollen Verwendung. Dazu gehören Forschungsstellen und Vereine. Im Folgenden einige interessante Stellen, die sich auch mit dem Thymian beschäftigen.

Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)
Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Die anwendungsorientierte Forschung der LfL greift Fragestellungen aus der Praxis auf und stellt den landwirtschaftlichen Unternehmen auf verschiedenen Wegen anwendbare Lösungen zur Verfügung. Dieses Expertenwissen fließt auch in die Ausbildungsangebote der LfL ein und bereitet junge Menschen auf ihren Beruf vor. Der Hoheits- und Fördervollzug sowie die Beratung runden das Angebot ab und machen die LfL zu einem wichtigen Partner der bayerischen Land- und Ernährungswirtschaft. Arbeitsschwerpunkt "Heil- und Gewürzpflanzen"
Themen sind unter anderem: Anbaufragen, Prüfung von Sorten und Herkünften, Fragen der Wasserdampf-Destilation, Herausgabe von Kulturanleitungen, z.B. für Thymian, Erstellung von betriebswirtschaftlichen Daten usw..


Verein für Arznei- und Gewürzpflanzen "SALUPLANTA e.V." in Bernburg.

  • Ziele und Aufgaben:

Er ver­tritt die all­ge­mei­nen ide­el­len und wirt­schaft­li­chen Be­lan­ge al­ler Arz­nei- und Ge­würz­pflan­zen­pro­du­zen­ten ge­gen­über Behörden und In­sti­tu­tio­nen.
Er fördert die Ent­wick­lung und Ver­brei­tung wis­sen­schaft­li­cher Er­kennt­nis­se über Arz­nei-, Ge­würz-, Aro­ma- und Farb­stoffpflan­zen.

  • Mitglieder:

Anbauer, Wissenschaftler, Forschungseinrichtungen, Saatgut-, Handels- und Verarbeitungsbetriebe aus Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, der Schweiz und Österreich.


Zeitschriften für Heil- und Küchenkräuer.
Wer sich professionel mit Heil- und Küchenkräuter beschäftigt, wird sich bald nach einer Fachzeitschrift zu dem Thema umschauern. Ein bekanntes Magazin ist die Zeitschriften für Arznei- und Gewürzpflanzen.


Bücher, die sich mit Thymian beschäftigen
Auch im Internetzeitalter haben gute Fachbücher eine große Bedeutung. So gibt z.B. der "Verein für Arznei- und Gewürzpflanzen (SALUPLANTA e.V.) das "Handbuch des Arznei- und Gewürzpflanzenanbau" heraus. Weitere Deteils siehe im Kapitel "Bücher Gemüsebau"


Videos online



Bilder


Weitere Thymian-Artikel in Hortipendium


Siehe auch in Hortipendium


Internationale Bezeichnung

20px Deutsch Thymian
Flag of Austria.png Österreichisches Deutsch Thymian
Flag of the United Kingdom (3-5).svg Englisch thyme, garden thyme
العربية Arabisch satr, zatr
Flag of Belgium.png Belgisch (Flämisch) tijm
Flag of Belgium.png Belgisch (Wallonisch) thym, farigoule, frigoule
Flag of Bulgaria.png Bulgarisch maschtscherka
Flag of China.png Chinesisch (Mandarin) bai li xiang
Flag of Denmark (WFB 2004).gif Dänisch timian
Flag of Estonia (1990–2006).png Estnisch aed-liivatee
Flag of Finland.png Finnisch tarha-ajuruoho
Flag of France.png Französisch thym, farigoule, frigoule
Flag of Greece.png Griechisch thimari, thymari
Flag-of-Israel(boxed).png Hebräisch koranit
Flag of India.png Hindi ajwain ke phul
Flag of Italy (1946–2003).png Italienisch timo volgare, pepolino
Ireland flag 300.png Irisch tím
Japan flag - variant.png Japanisch taimu
Flag of Croatia.png Kroatisch timijan
Flag of Latvia.svg Lettisch timiāns
Flag of Lithuania.png Litauisch Vaistinis čiobrelis
Flag of Malta.svg Maltesisch timu
Flag of the Netherlands.svg Niederländisch tijm
Flag of Norway.svg Norwegisch timian, hagetimian
Flag of Poland.svg Polnisch tymianek pospolity, tymianek wlasciwy
Flag of Portugal.svg Portugisisch tomilho
Flag of Romania.svg Rumänisch cimbru de cultură
Flag of Russia.svg Russisch timjan, Тимьян
Flag of Sweden.svg Schwedisch timjan
Flag of Slovakia.svg Slowakisch tymian
Flag of Slovenia.svg Slowenisch timijan
Flag of Spain.svg Spanisch tomillo común, tomolli salsero
Flag of the Czech Republic.svg Tschechisch tymián
Flag of Turkey.svg Türkisch kekik
Flag of Hungary.svg Ungarisch kakukkfű


Einzelnachweise

  1. Christoph Behr Kräftiges Wachstum. In: "ZMP-MarktBlick Obst und Gemüse" 12/2008. ZMP-Bonn, den 27.03.2008, Seite 1-2.
  2. Christoph Behr Kräftiges Wachstum. In: "ZMP-MarktBlick Obst und Gemüse" 12/2008. ZMP-Bonn, den 27.03.2008, Seite 1.
  3. Thymian vulgaris, In: Zauber-Pflanzen.
  4. Georg Vogel: Herkunft und Geschichtliches zum Thymian. In: Handbuch des speziellen Gemüsebaus. 1996, S. 599.
  5. Hildegard von Bingen: Erfahrungen mit der Pflanze Quendel In: http://www.heilfastenkur.de/Quendel.shtml


Quellen

  • Aichele D. und M Golte-Bechtle (1997): Das neuen Was blüht denn da?. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co.. Stuttgart. ISBN 3-440-07244-4
  • Artikelautor: Josef Schlaghecken
  • Dachler Miachael und Helmut Pelzmann (1999): Arznei- und Gewürzpflanzen, Anbau, Ernte, Aufbereitung.. Österreichischer Agrarverlag. Klosterneuburg. ISBN 3-7040-1360-9
  • Dudas, Slavica (2005): Untersuchung zu Einflussfaktoren auf ätherische Öle in Thymian.. Logos-Verlag. Berlin. ISBN 3-8325-0952-6
  • Ellenberg Heinz (1974): Zeigerwerte der Gefäßpflanzen Mitteleuropas.. Erich Goltze KG. Göttingen. ISBN 3-8845-2509-3
  • Fritz, Dietrich und Werner Stolz (1989): Gemüsebau. Ulmer Verlag. Stuttgart. ISBN 3-8001-5132-4
  • Grünwald Jörg und Christof Jänicke (2004): Grüne Apotheke, Selbstbehandlung mit pflanzlichen Heilmitteln. Gräfe und Unzer Verlag. München. ISBN 3-7742-6464-3
  • Heeger, Erich, F. (1989): Handbuch des Arznei- und Gewürzpflanzenbaus. Verlag Harri Deutsch. Frankfurt am Main. ISBN 3-8171-1120-7
  • Jessen, Hans und Helmut Schulze (1997): Botanik in Frage und Antwort. M. & H. Schaper GmbH & Co. KG. Alfeld -Hannover. ISBN 3-7944-0186-7
  • Kötter Engelbert (2009): Das große GU-PraxisHandbuch Kräuter.. Gräfe und Unzer. München. ISBN 3-8338-1129-6
  • Möhring Wolfgasng (1999): Antibiotika aus der Natur.. W.Ludwig Buchverlag. München. ISBN 3-7787-3739-2
  • Münzing-Ruef, Ingeborg (1999): Geschichte - Kursbuch der gesunden Ernährung. Weltbild GmbH. München. ISBN 3-8289-1101-3
  • Schönfelder Ingrid und Peter (2004): Das neue Handbuch der Heilpflanzen.. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH. Stuttgart. ISBN 3-8047-2134-6
  • Spiegels Peter (2008): Kräuterapotheke.. BLV Buchverlag GmbH & Co. KG. München. ISBN 3-8354-0350-5
  • Vogel, Georg (1996): Handbuch des speziellen Gemüsebaus. Ulmer Verlag. Stuttgart. ISBN 3-8001-5285-1
  • Schlaghecken Josef (Neustadt/Wstr.), Guido Drexler (Speyer), Irina Dünnebacke (Welver), Allessandro Gulino (Haßloch), Jochen Kreiselmaier (Ludwigshafen), Josefa Kreiselmaier (Ludwigshafen), Philippe Le Rest (Frankreich), Jose Luis (Spanien), Frans Maes (Belgien), Johanna Malik (Neustadt/Wstr.), Philip May (England), Saiz Moya (Spanien), Ewald Pauz (Schifferstadt), Johannes Pfeifer (Edemissen), Teresa Martin del Pozo (Spanien), Gerhard Renner (Neustadt/Wstr.), Bettina Riedel (Haßloch), Jürgen Schäfer (Neustadt/Wstr.), Anna Schweinsberg (Italien), Pawel Strauchmann (Polen), Artem Sychev (Russland), Catherine Veillerobe (Frankfurt) und Slupia Wielka (Polen). 145 Gemüsearten und Küchenkräuter mit Bilder und Namen in 9 Sprachen. Hortigate -Das Gartenbauinformationssystem (www.hortigate.de). 
  • Schlaghecken, Josef (2020): Rund um das Saatgut: Thymian. In: Gemüse (Das Magazin für den professionellen Gemüsebau). 56. Nr. 10. Seite 37-38. 


Weblinks