Thymian als Heilpflanze

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Thymian als Heilpflanze.

Thymianpflanzen enthalten eine Anzahl von gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe, so dass die Pflanze nicht nur beliebt ist als Küchenkraut zum Würzen von Speisen, sondern auch als eine bemerkenswerte Heilpflanze gilt. Zu beachten ist dabei, dass die verschiedenen, unterschiedlichen Arten auch unterschiedliche Gehalte an wertgebenden Inhaltsstoffen besitzen. die vermutlich am meisten benutzte Thymianart ist Thymus vulgaris. Wer Thymian zur Selbstheilung verwendet sollte nicht vergessen: "Bei einer ernsthaften Erkrankungen unbedingt einen Arzt aufsuchen!


Wirkstoffe im Thymian

Laut der "Kommission E" [1] und der Zitate im "Handbuch der Heilpflanzen" [2] enthält der "Echte Thymian (Thymus vulgaris)" unter anderem folgende, interessante Wirkstoffe:


Gehalte an ätherischen Ölen

Ingrid und Peter Schönfelder schreiben in ihrem "Das neue Handbuch der Heilpflanzen" [3]. Die Werte schwanken sehr von Art zu Art und sind in einem gewissen Umfang auch abhängig von der Art des Anbaus und der Wuchsgeschwindigkeit usw. Die folgenden Werte beziehen sich auf wasserfreie Thymianblättchen. [4]


Wissenschaflich belegte Anwendungen

  • Wissenschaftlich belegte Wirkungen des Thymians sind aufgeführt in dem Standardwerk: "Die Grüne Aptheke". [5]
  • Sowohl die "Kommission E" als auch die ESCOP befürworten die Anwendung von Thymiankraut bei Atemwegsentzündungen sowie bei Bronchitis und bei Keuchhusten, die ESCOP außerdem bei Magenschleimhautentzündung zur Therapie gegen Mundgeruch.
  • Thymiankraut fördert in erster Linie den Hustenauswurf (durch die enthaltenen Terpene) und wirkt Hustenkrämpfen entgegen (durch die Flavonoide).
  • Das im ätherischen Öl enthaltene Thymol (bis zu 50%) wirkt darüber hinaus stark antimikrobiell gegen verschiedene Bakterien, Viren und Pilze und fördert die Durchblutung der Haut.
  • Thymianextrakt besitzt eine gute antioxidative Eigenschaft.


Die antibakterielle Wirkung des Thymians

Verschiedene Wissenschaftler und Autoren berichten von der antibiotischen Wirkung des Thymians. So schreibt Wolfgang Möhring: [6] "Thymiankraut wirkt antibakteriell, desinfizierend, krampflösend, auswurffördernd und kräftigend." Aber auch bei der Selbstbehandlung mit Thymian ist Vorsicht geboten. So z.B. bei einer ernsthaften Hals- oder Rachenentzündung nicht versäumen, rechtzeitig einen Arzt aufzuchen. "Bei falscher Selbstbehandlung sind ernste Verschlimmerungen, Komplikationen oder Zweitinfektionen zu befürchten." [7]


Empfohlene Thymiananwendungen

Eine Reihe von Thymiananwendungen sind in dem Buch "Kräuterapotheke beschrieben. [8] Einen ersten Eindruck gibt die Volksweisheit: "Die nächste Grippe kommt bestimmt, doch nicht zu dem, der Thymian nimmt". [9] Bei einer intensiven Anwendung wie z.B. bei der Einahme von Thymina-Hustensaft unbedingt die Gebrauchsinformationen der Hersteller beachten!

  • Teemischungen wirken lösend und beruhigend bei Reiz- und Krampfhusten, Bronchialentzündungen und Keuchhusten.
  • Der Tee ist ein ausgezeichnetes Magenmittel bei Magendruck und -krämpfen.
  • Mundwasser zur Desinfektion im Mundraum.
  • Bäder zur Stärkung schwächlicher Kinder und erschöpfter, nervöser Personen.
  • Emulsionen zum Einreiben bei Gicht, Rheumatismus und Nervenschmerzen.
  • Hustensaft als Hilfe bei Erkältungskrankheiten der Atemwege.


Wo können Thymiananwendungen helfen

Nähere Informationen dazu gibt es in dem Buch "Kräuterapotheke, der Kommision E und dem Arzneipflanzenlexikon. [10] und [11] und [12]

  • Asthma: Tee (mehrmals täglich 1 Tasse)
  • Blasenentzündung: Tee (mehrmals täglich 1 Tasse)
  • Bronchialentzündung: Tee (mit Tee mehrmals am Tag gurgeln
  • Entzündungen im Mund und- Rachenraum: Mehrmals am Tag mit Tee gurgeln
  • Gastritis Tee (mehrmals täglich 1 Tasse)
  • Husten: Mehrmals täglich Hustensaft nach Gebrauchinformation einnehmen
  • Krampfhusten: Tee (mehrmals täglich 1 Tasse) oder Hustensaft nach Gebrauchinformation einnehmen
  • Magendruck und Magenkrämpfe: Tee (mehrmals täglich 1 Tasse)
  • Nervösität: Bäder
  • Rachenentzündungen: Tee (mehrmals täglich gurgeln)
  • Verdauungsbeschwerden: Tee (mehrmals täglich 1 Tasse)

Eine neuere Anwendungsempfehlung gibt es in Kapselform "Erkältungskapseln von "tetesept".

  • 3 bis 4 mal täglich 2 Hartkapseln
  • Erwachsene und Kinder ab 6 Jahre
  • In den Kapseln befinden sich zerkleinerte Blätter von ´Thymus vulgaris`

Thymiananwendung bei Kinder

Laut Standartwerk der Pflanzenheilkunde von 2004 ist das Thymiankraut sehr gut geeigent für die Anwendung bei Kindern. [13]
Der Thymian Hustensafthersteller "CT-Arzneimittel GmbH." empfiehlt, wie andere Hustensafthersteller auch,die Einnahme von Thymian-Hustensaft erst ab einem Alter von 1 Jahr. [14]


Anwendungsbeschränkungen

Dr. Jörg Grünwald und Christof Jänicke warnen vor der ungeprüften Anwendung des Thymiankrautes in der Schwangerschaft und während der Stillzeit. Thymianbäder sind nicht zu empfehlen bei Hautverletzungen oder -entzündungen, Fieber, Herzschwäche oder Bluthochdruck. [15]
In einzelnen Fällen kan es auch zu allergischen Reaktionen kommen. Bei einer ernsthaften Erkrankung, oder wenn sich der Gesundheitszustnd verschlechtert unbedingt einen Arzt aufsuchen.


Zubereitung von Thymiantee oder einer Thymian-Gurgellösung

1-2 g getrocknete Thymianblättchen (etwa zwei Teelöffel voll) mit 150 ml heißem Wasser (nicht kochend)übergießen, 10-15 Minuten ziehen lassen, absieben und dann mehrmals am Tag trinken. Bei Bedarf z.B. mit Honig oder Stevia süßen. Verwendet man getrockneten Thymian, so erscheint die gefriergetrocknete Blättchen bes. gut geeignet. Interessant und wertvoll sind natürlich auch Tees aus frischen Thymian, z.B. von Thymus vulgaris (Echter Thymian), Thymus longicaulis (Kaskadenthymian)oder Thymus citriodorus (Zitronenthymian. Dazu dann aber die zu verwendende Menge, zumindes vom Gewicht her betrachtet, etwas erhöhen. Beim Gefriertrocken von Thymian, so berichten die Hersteller, wird das Gewicht des Naturproduktes auf 20-30% reduzieren. Volumenmäßig ergeben sich beim Gefriertrocknen jedoch kaum Veränderungen.


Thymian als Badezusatz

500 g frisches Thymiankraut mit 4 l heißem Wasser überbrühen, 15-20 Minuten ziehen lassen, abfiltern und dann ins Vollbad geben. Verwendet man getrockneten Thymina, so kann die Gewichtsmenge reduziert werden. Beim gefriergetrockneten Thymian entspricht dann etwa 100-150g Menge einer Frischwarenmenge von 500 g.


Arzneipflanze des Jahres

Der Würzburger Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde hat den Thymian zur Arzneipflanze des Jahres 2006 gewählt.
Näheres dazu und eine Liste der seit 1987, jedes Jahr ausgewählten Pflanzenarten, siehe in Wikipedia.


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Weitere Thymian-Artikel in Hortipendium


Siehe auch in Hortipendium


Einzelnachweise

  1. Kommission E: Thymi herbi (Thymiankraut. In: [1]
  2. Ingrid und Peter Schönfelder: Echter Thymian (Thymus vulgaris). In: Das neue Handbuch der Heilpflanzen. 2004, S. 446-447, Franckh-Kosmos Verlag GmbH.
  3. Ingrid und Peter Schönfelder: Echter Thymian (Thymus vulgaris). In: Das neue Handbuch der Heilpflanzen. 2004, S. 446-447, Franckh-Kosmos Verlag GmbH.
  4. Kommission E: Thymi herbi (Thymiankraut. In: Kommission E Monographie.
  5. Jörg Grünwald und Christof Jänike: Thymian (Thymus vulgaris). In: Grüne Apotheke. 2004, S. 366-367, Gräfe und Unzer Verlag München.
  6. Wolfgang Möhring: Thymian). In: Antibiotika aus der Natur. 1999, S.46, W. Ludwig Buchverlag, München.
  7. Wolfgang Möhring: Die sanften Keimkiller. In: Antibiotika aus der Natur. 1999, S.4-5, W. Ludwig Buchverlag, München.
  8. Peter Spiegels: Quendel Thymian). In: Kräuterapotheke . 2008, S. 74-75, BLV Buchverlag GmbH & Co. KG, München.
  9. Celtic.de: Thymian). In: Natürliche Antibiotika. 2012, Internet.
  10. Peter Spiegles: Quendel Thymian). In: Kräuterapotheke . 2008, S. 74-75, BLV Buchverlag GmbH & Co. KG, München.
  11. Kommission E Thymi herbi (Thymiankraut. In:E-Monographien
  12. Kooperation Phytopharmaka Anerkannte medizinische Heilwirkung. In: Kooperation Phytopharmaka
  13. Jörg Grünwald und Christof Jänike: Thymian (Thymus vulgaris). In: Grüne Apotheke. 2004, S. 366-367, Gräfe und Unzer Verlag München.
  14. Hustensaft Einahmeempfehlung In: Gebrauchsinformation: Tussamag Hustensaft N.
  15. Jörg Grünwald und Christof Jänike: Thymian (Thymus vulgaris). In: Grüne Apotheke. 2004, S. 366-367, Gräfe und Unzer Verlag München.


Quellen

  • Dachler Miachael und Helmut Pelzmann (1999): Arznei- und Gewürzpflanzen, Anbau, Ernte, Aufbereitung.. Österreichischer Agrarverlag. Klosterneuburg. ISBN 3-7040-1360-9
  • Dudas, Slavica (2005): Untersuchung zu Einflussfaktoren auf ätherische Öle in Thymian.. Logos-Verlag. Berlin. ISBN 3-8325-0952-6
  • Fritz, Dietrich und Werner Stolz (1989): Gemüsebau. Ulmer Verlag. Stuttgart. ISBN 3-8001-5132-4
  • Grünwald Jörg und Christof Jänicke (2004): Grüne Apotheke, Selbstbehandlung mit pflanzlichen Heilmitteln. Gräfe und Unzer Verlag. München. ISBN 3-7742-6464-3
  • Heeger, Erich, F. (1989): Handbuch des Arznei- und Gewürzpflanzenbaus. Verlag Harri Deutsch. Frankfurt am Main. ISBN 3-8171-1120-7
  • Kötter Engelbert (2009): Das große GU-PraxisHandbuch Kräuter.. Gräfe und Unzer. München. ISBN 3-8338-1129-6
  • Möhring Wolfgasng (1999): Antibiotika aus der Natur.. W.Ludwig Buchverlag. München. ISBN 3-7787-3739-2
  • Münzing-Ruef, Ingeborg (1999): Geschichte - Kursbuch der gesunden Ernährung. Weltbild GmbH. München. ISBN 3-8289-1101-3
  • Schönfelder Ingrid und Peter (2004): Das neue Handbuch der Heilpflanzen.. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH. Stuttgart. ISBN 3-8047-2134-6
  • Spiegels Peter (2008): Kräuterapotheke.. BLV Buchverlag GmbH & Co. KG. München. ISBN 3-8354-0350-5


Weblinks