Thuja

Aus Hortipendium
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Lebensbaum
Thuja
Linné
Thuja1.jpeg
Wellenschnitt
Systematik
Klasse Nadelbäume
Coniferopsida
Ordnung Koniferen
Coniferales
Familie Zypressengewächse
Cupressaceae
Gattung Lebensbaum
Thuja

Der Lebensbaum (Thuja spp.) ist eine Gattung in der der Familie der Zypressengewächse. Alle Pflanzen dieser Gatttung sind immergrüne Nadelbäume bzw. Nadelsträucher, deren Blätter (Nadeln) schuppenförmig sind. Der Blattstand an den Langtrieben ist gegenständig und ungleich. Thuja-Pflanzen sind einhäusig, d.h. die männlichen und weiblichen Blüten befinden sich auf einer Pflanze. Die Männlichen Blüten besitzen 6 - 12 Staubblätter, die weiblichen Zapfen haben 6 - 16 gegenständige, 2 - 3 , selten 5-samige Schuppen.

In der Regel wachsen Lebensbäume in regenreichen Gebieten mit hoher Luftfeuchtigkeit und kühl gemäßigtem Klima mit über 1.000 l je m² Jahresniederschlag. In Gärten dienen sie vereinzelt als Vogelnistplätze. Zu beachten ist, dass Lebensbäume in allen Pflanzenteilen giftig ist. Thuja-Pflanzen verlieren ganzjährig ihr Laub. Der ideale Pflanzzeitpunkt liegt im frühen Herbst oder im zeitigen Frühjahr. 1 bis 2mal im Jahr ist für kompakte Pflanzen ein Rückschnitt erfoderlich.


Pflegefehler und deren Folgen

  • falsche Standortauswahl
  • verdichtete Böden (z.B. in Neubaugebieten)
  • mangelhafte Wasserversorgung
  • übermäßigen Laubwurf
  • Verkahlung von innen her
  • braunen Triebspitzen
  • gegenüber Krankheiten und Schädlingen sehr anfällig
  • braun und unansehnlich

Abendländischer Lebensbaum

Der abendländische Lebensbaum, Thuja occidentalis, hat seine natürliche Verbreitung im östlichen Nordamerika und wächst in dichten Beständen zusammen mit bspw. Blaufichten und Rotahorn. In seiner Heimat wird der Baum bis zu 400 Jahre alt, 13 – 15 m dick, maximal 27 m hoch, ist völlig frosthart und an kurze Vegetationszeiten angepasst. Im Winter verfärbt sich das Laub braun, was seine Schönheit etwas beeinträchtigt.


Riesenlebensbaum

Die zweite Art ist der im westlichen Nordamerika heimische Riesenlebensbaum, Thuja plicata. In seiner Heimat kann der Baumriese bis zu 67 m hoch, 6,4 m breit und 1.000 Jahre alt werden. Im Gegensatz zum abendländischen Lebensbaum wächst der Riesenlebensbaum einzeln oder in kleineren Gruppen, häufig mit Douglasien und Sitkafichten. In unseren Gärten wird er nach 40 -60 Jahren nur 15 m hoch. Das feste Holz mit seinem fast weißem Splint und dem rotbraunem Kern ist in der Möbelherstellung beliebt. Bereits die Indianer schätzten das leichte dauerhafte Holz des Riesenlebensbaumes und verwendeten es zum Bau von Häusern und Kanus. Aus der faserigen Rinde wurden Netze und Seile hergestellt.


Pflanzenschutz

Neben ungünstigen Standortverhältnissen wie Trockenheit, Lichtmangel und hohe Temperaturen schädigen Pilzkrankheiten und Parasiten die beliebten Heckenpflanzen. Schildläuse und Spinnmilben schädigen die Heckenpflanze durch ihre Saugtätigkeit und führen zum Vergilben und Vertrocknen jüngerer Zweige oder ganzer Pflanzen.

Alternativen

Für wärmere Klimate empfiehlt sich die mit 40- 100 cm Jahreszuwachs raschwüchsigen Bastard-Zypressen (Cupressocyparis leylandii). Sie vertragen trockenes Klima, da hier die wüchsige Nutka-Scheinzypresse (Chamaecyparis x nootkatensis) mit der Mittelmeerzypresse (Cupressus macrocarpa) gekreuzt wurde. Leylandii-Zypressen haben frischgrünes Laub, werden im Einzelstand bis zu 15 m hoch und 3 m breit, und sind sehr schnittverträglich. Sie mögen sonnige bis halbschattige Lagen und sind bis zu – 15°C frostfest.

Eine ökologisch sinnvolle Alternative ist die einheimische, langsam wachsende Eibe, Taxus baccata. Im Gegensatz zur Thuja verträgt sie durch ihr zähes Ausschlagvermögen einen radikalen Schnitt und schattige Lagen. Wegen der weichen Nadeln lassen sich Schnitt- und Aufräumarbeiten wesentlich angenehmer durchführen als bei den meisten anderen Koniferenhecken, deren Triebe stacheln und an der Kleidung hängen bleiben. Die Eibe ist durch ihre dichte Verzweigung und die roten Früchte ist sie ein beliebtes Nähr- und Nistgehölz. Sie ist in allen Teilen, außer dem roten Fruchtmantel, stark giftig.


Gleiches zählt für den altbewährten 1,5 bis 5 m hohe Liguster (Ligustrum vulgare). Die hübschen weißen Blüten des Vogelschutzgehölzes lockern zahlreiche Insekten wie Schmetterlinge an. Die schwarzen Beeren sind für Menschen giftig, aber beliebtes Vogelfutter. Er verträgt magere Böden, ist gut schnittverträglich und kann gut mit den Koniferen mithalten. Der gewöhnliche Liguster verliert erst spät sein Laub, zudem gibt es vom Liguster wintergrüne Sorten wie `Atrovirens`.


Links

Autorin und Fotos: Melanie Grabner

Quellen

Eva Morgenstern, Gartenakademie Rheinland-Pfalz
Andreas Besinsky, Christian Körner, Joachim W. Kadereit, Gunther Neuhaus, Uwe Sonnewald (2008): Strasburger - Lehrbuch der Botanik. 36. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag. Heidelberg. ISBN 978-3-8274-1455-7

Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold (2008): Der große Zander - Enzyklopädie der Pflanzennamen. Bd.1: Familien und Gattungen. Verlag Eugen Ulmer. Stuttgart. ISBN 978-3-8001-5406-7

Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold (2008): Der große Zander - Enzyklopädie der Pflanzennamen. Bd.2: Arten und Sorten. Verlag Eugen Ulmer. Stuttgart. ISBN 978-3-8001-5406-7