Sternrußtau

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Sternrußtau
Diplocarpon rosae
Sternrußtau.JPG
Systematik
Abteilung Schlauchpilze
Ascomycota
Unterabteilung Echte Schlauchpilze
Pezizomycotina
Klasse Leotiomycetes
Ordnung Helotiales
Familie Dermateaceae
Gattung Diplocarpon
Nebenfruchtform Marssonina rosae

Sternrußtau ist eine bedeutende Pilzkrankheit, die nur Rosen befällt. Sie tritt meist nur an Freilandbeständen, insbesondere bei feuchter und kühler Witterung auf. [1]

Schadbild

Auf der Blattoberseite bilden sich anfangs kleine, später größer werdende, braune bis violett schwarze Flecken mit unregelmäßig begrenztem, gezacktem Rand. Oft sind kleine schwarze Acervuli (Fruchtkörper) auf der Blattoberfläche zu erkennen, die ungleichmäßig verteilt oder in konzentrischen Kreisen angeordnet sind. In den Fruchtkörpern werden die zweizelligen Konidien gebildet, mit denen sich der Pilz weiter auf der Pflanze ausbreitet. Die Konidien werden durch Spritzwasser, Kulturmaßnahmen oder durch Insekten weiter verbreitet.

Ähnliche Symptome wie auf der Blattspreite sind auch auf allen anderen grünen Pflanzenteilen sowie den Früchten zu finden. Die Blätter vergilben schnell und fallen ab, so dass bei stärkerem Befall die Rosen oftmals schon im Hochsommer entblättert sind. Schlechte Frostresistenz ist eine Folge der unvollständigen Holzreife aufgrund des Blattverlustes nach starkem Befall durch Sternrußtau.

Auf dem unausgereiften Holz der einjährigen Triebe bilden sich erhabene, zunächst violett-rote unregelmäßige Flecken, die sich im weiteren Verlauf schwarz färben und ebenfalls Acervuli enthalten.

Biologie

Der Sternrußtau ist ein verbreiteter Schadpilz, der nur Rosen befällt. Der Pilz überwintert auf abgestorbenen Blättern am Boden und an der Rinde mit Apothecien, im Frühjahr werden Ascosporen gebildet. Von Frühjahr bis Sommer kommt es bei günstigen Entwicklungsbedingungen - vor allem bei feuchter Witterung - zu einem Befall der Jungtriebe von unten her. Die Krankheit breitet sich schnell aus, begünstigt durch Taubildung und Regen. Die Anfälligkeit ist sortenbedingt.

Bekämpfung

Bei Neuanpflanzungen von Rosen sollten Sorten mit hoher Widerstandsfähigkeit gegen Rosenkrankheiten gewählt werden. Schnittrosen sollten vorbeugend vor Regenfällen geschützt werden.

Bei anfälligen Sorten wird man auf regelmäßige Behandlungen mit Pflanzenschutzmitteln nicht verzichten können. Ab Mai sind die Pflanzen auf beginnenden Befall zu kontrollieren. Sobald die ersten Flecken zu sehen sind, können die Pflanzen in Abständen von 7 bis 14 Tagen mit zugelassenen Präparaten gespritzt werden. Dabei ist auf eine gute Benetzung der Blattunterseite zu achten, damit die Sporen nicht keimen können.

Aktuell zugelassene Fungizide finden sich für den Zierpflanzenbau unter http://www.ps-zierpflanzenbau.de, für den kommunalen Bereich unter http://nichtkulturland.pflanzenschutz-information.de und für den Haus- und Kleingartenbereich unter www.pflanzenschutz-hausgarten.de.

Bei Verwendung von Pflanzenstärkungsmitteln muss regelmäßig einmal pro Woche behandelt werden.

Schattige, feuchte Standorte sollten vermieden und abgefallene Blätter entfernt werden. Eine gute Durchlüftung führt zu einer schnellen Abtrocknung der Blätter.

Quellen

  • Horst, R. K. (1983): Compendium of rose diseases. The American Phytopathological Society. St. Paul, Minnesota. ISBN 0-89054-052-7
  • Nienhaus, F. und Kiewnick, L. (1998): Pflanzenschutz bei Ziergehölzen. Ulmer Verlag. Stuttgart. ISBN 3-8001-5291-6
  • Wohanka, W. (Hrsg.) (2006): Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau. Ulmer. Stuttgart. ISBN 978-3-8001-4409-9


Einzelnachweise

  1. Wohanka, W. (Hrsg.): Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau. Ulmer, Stuttgart 2006, S.113


Weblinks