Stemphylium-Spargellaubkrankheit

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Stemphylium-Spargellaubkrankheit
Stemphylium botryosum
Wallr., 1833
Spargel Stemphylium.jpg
Stemphylium-Spargellaubkrankheit
Systematik
Abteilung Schlauchpilze
Ascomycota
Unterabteilung Echte Schlauchpilze
Pezizomycotina
Klasse Dothideomycetes
Unterklasse Pleosporomycetidae
Ordnung Pleosporales
Familie Pleosporaceae
Gattung Stemphylium
Hauptfruchtform Pleospora tarda


Biologie

Der Pilz überwintert in der Hauptfruchtform Pleospora tarda im Boden auf befallenen Pflanzenresten. Im Frühjahr werden die Spargeltriebe in Bodennähe befallen, in den Monaten Mai und Juli bilden sich unzählige Pilzsporen, die auf junge Spargelpflanzen übergehen. Der Pilz befällt Stängel, Seitentriebe und Phyllokladien. Dort bilden sich Sommersporen, die durch Wind und Regen auf die umliegenden jungen und auch älteren Pflanzen übertragen werden. An den Befallsstellen bildet sich ein schwarzer Sporenrasen. Auf den Sporenträgern, die büschelartig angeordnet sind, bilden sich die Konidien. In befallenem Gewebe bilden sich Myzelverdichtungen, kleine schwarze Anschwellungen. Der Pilzbefall wird durch feuchte und warme Witterung gefördert.


Schadbild

Ende Juni/ Anfang Juli sind an Stängeln und Seitentrieben von jungen Spargelpflanzen kleine, weiße, elliptische Flecken zu sehen, die braun umzäunt sind. Tragende Pflanzen werden erst einen Monat später befallen. Größere Flecken umfassen den ganzen Stängel oder einen ganzen Seitentrieb, was zum Absterben der oberhalb gelegenen Teile führt. Auf den Flecken bildet sich nach einiger Zeit ein schwarzer Pilzsporenrasen aus. Feucht-warmes Wetter mit vielen Niederschlägen ist günstig für die Entwicklung des Pilzes. Je nach Befallsstärke kann die Krankheit negativen Einfluss auf die Ernteerträge im Folgejahr haben.


Bekämpfung

Spargel sollte nicht zu dicht angepflanzt werden, auch sollten sie nicht übermäßig befeuchtet werden. Lange Blattnässezeiten sind zu vermeiden. Beregnungsgaben sollten aus diesem Grund frühmorgens erfolgen, um schnelles Abtrocknen zu gewährleisten. Die letzte Fungizidbehandlung sollte bei Bewässerung nur 3 Tage zurückliegen. Erkrankte Pflanzen sollten sorgfältig aus dem Bestand entfernt werden. Da der Pilz auch Spargelwildlinge befällt, sollten diese in der Umgebung entfernt werden.
Eine Fungizidspritzung ist erst sinnvoll, wenn mehr als die Hälfte der Seitentriebe mehr als einen Befallsfleck aufweisen. Sobald erste Triebe kahl werden, sollte auf jeden Fall behandelt werden. Versuche ergaben, dass eine Fungizidbehandlung zu 20 % mehr Ertrag führt als unbehandelte Kontrolle. Für Spritzungen sollten Azoxystrobin- oder Difenoconazol-Präparate verwendet werden. Strobilurine wirken nur vorbeugend, zeigen neben der Stemphyliumwirkung jedoch aauf einen ertragserhöhenden "Greening"-Effekt. Relativ gute Versuchsergebnisse zeigen auch Kupfermittel bei rechtzeitiger Anwendung vor größerem Sporenflug. Bei Vorjahresbefall sollten zum Austrieb zugelassene Kontaktmittel zur Spargelfliegenbekämpfung zugesetzt werden. Nach dem 20. September sollten keine Spritzungen mehr durchgeführt werden, da das Kraut abzureifen beginnt.


Quellen

Krüger, G. (2002): Pflanzenschutz im Gemüsebau. Verlag Eugen Ulmer. Stuttgart. ISBN 3-8001-3191-9


J. Ziegler, L. Aldenhoff, B. Borgmeyer (2002): Pflanzenschutz Spargel. DLR Rheinpfalz. Neustadt an der Weinstraße. 


Weblinks

http://www.gartenakademie.rlp.de
http://de.wikipedia.org/wiki/Systematik_der_Pilze