Springwurmwickler

Aus Hortipendium
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Springwurmwickler
Sparganothis pilleriana
Synonyme
Springwurm
Springwurm.jpg
Springwurmwickler
Systematik
Klasse Insekten
Insecta
Unterklasse Fluginsekten
Pterygota
Ordnung Schmetterlinge
Lepidoptera
Unterordnung Glossata
Überfamilie Tortricoidea
Familie Wickler
Tortricidae


Lebensweise und Schadwirkung

Der Springwurmwickler entwickelt pro Jahr eine Generation. Die Überwinterung erfolgt als Jungraupe unter der Borke des alten Holzes oder in Ritzen der Holzpfähle. Mit Beginn des Austriebs bohren sich die Larven in die schwellenden Knospen und höhlen diese aus, so dass massive Austriebsschäden auftreten können. Die Zahl der Fruchtruten kann erheblich reduziert werden. Meist beginnt der Fraß jedoch erst, wenn sich das erste Blatt entfaltet hat (ES 11). Die Larven fressen an der Triebspitze und den jungen Blättern, die sie häufig miteinander zu Wohn- und Fraßverstecken verspinnen. Die befallenen Blätter vertrocknen in der Regel. Sommerfraß an den Blättern beeinträchtigt die Entwicklung der Rebe in der Regel nicht. Gelegentlich fressen Springwurmlarven bei starkem Populationsdruck auch an den Gescheinen, so dass eine Verwechslung mit dem Heuwurm möglich ist. Etwa ab Ende Juni bis Juli verpuppt sich das fünfte Larvenstadium häufig in den Blattverstecken. Die Falter schlüpfen etwa zwei Wochen später. Die Flugzeit kann bis in den Oktober andauern. Jedes Weibchen legt nach der Begattung mehrere Gelege mit jeweils durchschnittlich 50 Eiern auf der Blattoberseite ab. Die Junglarven schlüpfen nach zwei bis drei Wochen und wandern bald in geeignete Überwinterungsverstecke ab.

Bekämpfung

Rebanlagen, in denen im Vorjahr Befall auftrat, sind ab ES 01 zu kontrollieren. Die Bekämpfung erfolgt nach Überschreiten der Schadensschwelle und sollte beim Auftreten der ersten Blattschäden, spätestens bis ca. ES 17, durchgeführt werden. Spätere Bekämpfungen haben nur begrenzten Erfolg, da die eingesponnenen Raupen kaum mehr zu treffen sind. Auch hier gilt es, den Schaden zu verhindern und nicht zu versuchen, das Tier erst dann abzutöten, wenn der Schaden bereits entstanden ist. Zur Bekämpfung werden Insektizide mit entsprechender Zulassung eingesetzt. Kleine Befallsherde lassen sich effektiv dezimieren, wenn man zum Beispiel im Rahmen der Laubarbeiten die Blätter mit den gut sichtbaren Gelegen auf der Blattoberseite entfernt.


Quelle

B. Altmayer, B. Fader, M. Harms, R. Ipach, U. Ipach, H.-P. Lipps, K.-J. Schirra, B. Ziegler (2010): Sachkunde im Pflanzenschutz (Weinbau). 6. überarbeitete Auflage. Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz, Abteilung Phytomedizin. Neustadt an der Weinstraße. 

Weblinks