Gemeines Kreuzkraut

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Gemeines Kreuzkraut
Senecio vulgaris
Synonyme
Gemeines Greiskraut
Senecio vulgaris Pflanze Knospenstadien.jpg
Senecio vulgaris
Systematik
Klasse Bedecktsamer
Magnoliopsida
Gruppe Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Euasteriden II
Ordnung Asternartige
Asterales
Familie Korbblütler
Asteraceae
Gattung Greiskräuter
Senecio

Das Gemeine Kreuzkraut (Senecio vulgaris), auch Gemeines Greiskraut genannt, gehört zur Familie der Korbblütler und ist damit eng verwandt mit den

Der Name Senecio ist abgeleitet von dem lateinischen Wort senex, der Greis, und nimmt damit Bezug auf den an jedem Samenkorn befindlichen, grauhaarigen Schirm, der einen Windtransport ermöglicht. Die Artbezeichnung vulgaris bedeutet "gemein".


Herkunft und Verbreitung

Weltkarte mit Vorkommen von Senecio vulgaris


Das Gemeine Greiskraut ist weltweit verbreitet und tritt auch in Deutschland sehr häufig auf. Es wächst vor allem an nicht allzu trockenen, möglichst stickstoffreichen Stellen in Gärten, Weinbergen, Äcker, Gemüsefeldern und Baustellen. Es kommt bis in einer Höhe von 2.200 m über NN vor.
Die folgende Karte zeigt die weltweite Verbreitung von Senecio vulgaris. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet umfasste vor allem die gemäßigten und meridionalen Zonen Europas. Heute findet man das Gemeine Greiskraut praktisch in allen gemäßigten bis subtropischen Gebieten.

Vorkommen Senecio vulgaris


Lebenslauf im Bild

Alle Stadien vom Keimling über die junge Pflanze und der Knospenbildung bis zum blühenden "Körbchen", der Samenbildung mit "Transportschirm" und der Samenverbreitung.



Merkmale und Morphologie

Senecio vulgaris

Das Gemeine Kreuzkraut ist eine einjährige oder einjährig überwinternde, krautige Pflanze. Sie erreicht eine Wuchshöhe von etwa 10 bis 40 cm. Die leicht behaarten, lebhaft grünen Blätter sind fiederspaltig oder unregelmäßig bis eiförmig gefiedert. Die Fiederlappen sind gezähnt oder gespalten.

Vermehrung

Das ganze Jahr über gibt es blühende Pflanzen!
Wie bei allen Korbblütlern sind auch beim Gemeinen Greiskraut jeweils eine ganze Gruppe (hier ca. 30-50) von einzelnen, zwittrigen Röhrenblüten zu einem „Körbchen bzw. Köpfchen“ zusammengefasst. Die Früchte sind Achänen mit einem Pappus. Die Fruchtwand ist mit weichen Haaren besetzt, die bei Feuchtigkeit Schleimfäden absondern. Dadurch wird auch die Frucht im Keimbett befestigt (Klebausbreitung).
Die Außenhülle besteht meist aus 10 schmal-lanzettlichen, kleinen Hüllblättern, deren oberer Teil fast bis zur Hälfte schwarz oder dunkelbraun gefärbt ist. Die zylinderförmigen oder nach oben verengten Blütenköpfchen sind ziemlich klein: etwa 4 mm breit und 8 mm lang. Die Hüllblätter sind anliegend und spreizen sich zur Reife. Zungenblüten fehlen hier vollständig, während die anderen Greiskraut-Arten oft gut ausgebildete, mindestens aber kurze und zurückgerollte Zungenblüten besitzen. Das Greiskraut hat keine klare Blühperiodizität und kann daher auch im Winter blühen. Bestäuber sind Bienen und Schwebfliegen, auch spontane Selbstbestäubung ist möglich. Die Möglichkeit der Selbstbestäubung fördert die starke Samenbildung. Fruchtreife ist ab März möglich.

Senecio vulgaris: Die Nachkommen einer Pflanze.

Das Gemeine Kreuzkraut produziert massenhaft Samen!
Des Gemeine Greiskraut kann im Sommer etwa nach 5-6 Wochen reife Samen produzieren. In der Pfalz ist das schon während einer normalen Kopfsalatkultur mit 35 Tagen möglich. Da in Salatkulturen oft Senecio vulgaris nicht ausreichend bekämpft wird, trägt der Anbau dieser Kultur vermutlich am stärksten zur Verbreitung dieses Unkrautes bei. In den Blütenkörbchen stehen die Samen von Senecio vulgaris gruppenweise wie die Nadeln auf einem Nadelkissen. Der Flugschirm (Pappus) erlaubt nach der Samenreife eine Verbreitung durch den Wind. Die meisten Samen des Gemeinen Greiskrautes fallen nach der Reife auf den Boden und können dort gleich wieder keimen (siehe Bild). Das Gemeine Greiskraut hat somit ein enormes Vermehrungspotential. Normalerweise entwickeln sich an einer gut entwickelten Pflanze rund 1.200 bis 1.700 Samen. Allein stehende Pflanzen brachten in einer Untersuchung 8.000 bis 12.000 Samen pro Pflanze. Stand Senecio vulgaris in einem Weizenbestand, so hatten die Einzelpflanzen 900 bis 2.100 Samen.

Massenhafte Nachkommen sind in einer Saison möglich!
Bei vier Generationen pro Jahr genügt pro Pflanze die Entwicklung von 100 Samen keimfähigen Samen, um jährlich 1 Million Nachkommen produzieren zu können. Die Hauptsamenproduktion findet in den Monaten von Mai bis Oktober statt. Im Sommer können sich am Gemeinen Greiskraut schon innerhalb von 5 Wochen (z.B. Kopfsalatkultur) Samen bilden. Gemeines Greiskraut kann direkt nach der Samenreife keimen. Gejätete oder geschlägelte Pflanzen mit halbreifen Samen können nach dem Jäten noch keimfähige Samen entwickeln.

Samen mit Flugschirm (Pappus)!

Der Samenflug ist nicht so schlimm wie man annehmen könnte!
Die Früchte von Senecio vulgaris sind Achänen mit einem Pappus, sie lassen sich deshalb durch den Wind verbreiten (Schirmchenflieger). In Windversuchen mit einer Windstärke von 16,4 km/h ließen sich die Samen bis zu 2,9 m transportieren. Auch die Samenverbreitung durch Vögel ist von Bedeutung. So fand man z.B. Samen im Kot der Sperlinge. Auch in Kuhdung wurden Samen gesichtet. Über schlecht gereinigtes Getreide- oder Gemüsesaatgut kann Greiskrautsamen verbreitet werden. Auch Versteckverbreitung durch Wiesen-Ameisen der Gattung Tetramorium ist möglich. Als Ruderalpflanze wird sie auch durch den Menschen verbreitet.

Die Samen des Gemeinen Kreuzkrautes haben meist nur eine relativ kurze Lebensdauer!
Samen von Senecio vulgaris haben nur eine kurze Lebensdauer. Samen, die im Herbst auflaufen produzieren Saatgut mit einer längeren Keimruhe und Lebensdauer. Andere Forscher berichten, dass im ersten Jahr 85% der Samen keimten, innerhalb von 5 Jahren waren es 100%. Tiefer in den Boden eingegrabene Samen haben eine längere Lebensdauer als nur flach eingearbeitete. Keimversuche zeigen ein 100%-iges Auflaufen bei frischen Samen. Nach einer Samentrocknung und Lagerung unter kühlen und trockenen Bedingungen keimen nach drei Jahren noch 81% der Samen. Senecio vulgaris ist ein Flachkeimer. Die Samen keimen meist aus einer Bodentiefe bis zu 40 mm. Etwa 80% der Samen keimen aus der obersten, 5 mm dicken Bodenschicht. Wechseltemperatur, Licht und Kältereize regen die Keimung an. Keimanregend wirkt in wärmeren Perioden ein Regen oder generell auch eine Bodenbearbeitung.

Gemeines Kreuzkraut: Die Pflanze hat Fröste von minus 15°C überdauert!!

Adventivwurzelbildung verbessert Vermehrungsrate!

Am Stängel des Gemeinen Kreuzkrautes können sich Wurzeln bilden!

Pflanzen vom Gewöhnlichen Greiskraut können nach dem Jäten und Ablegen auf dem Boden am Stängel neue Wurzeln bilden und so wieder anwachsen. Zeigt eine solche Pflanze schon gelbe Röhrenblüten in ihren Blütenkörbchen, so können diese auch noch nach dem Jäten keimfähige Samen bilden.

Blühverhalten

Die Tageslänge hat wenig Einfluß auf das Blühverhalten!
Senecio vulgaris ist ein Kosmopolit und scheint nicht oder nur wenig von der Photoperiode beeinflusst zu werden. Man kann sie deshalb laut Lehrbuch der Botanik als tagneutral bezeichnen.

Bodenansprüche

Die Pflanzen wachsen auf vielen Bodenarten!
Senecio vulgaris wächst auf fast alle Bodenarten und kommt mit einem pH-Wert von 5,0-8,5 zurecht.

Frosthärte

Senecio vulgaris hat eine beachtliche Frosthärte!
Das Gewöhnliche Greiskraut, Senecio vulgaris, verträgt stärkere Fröste und kann in Deutschland normalerweise gut überwintern. Das Bild zeigt eine Pflanze des Gemeinen Kreuzkrautes am 22. März 2009, die eine Frostperiode mit bis zu minus 15°C gut überstanden hat.

Zeigerwerte nach Ellenberg und Anderen

Nach Ellenberg ist Senecio vulgaris eine Halblichtpflanze, die nicht unbedingt das volle Sonnenlicht benötigt und sich auch noch im Halbschatten von Gemüsekulturen oder einer Gründüngung wohlfühlt. Als ausgesprochener Stickstoffzeiger liebt das Gemeine Greiskraut Böden mit einer guten Stickstoffversorgung wie sie im Gemüsebau oft vorkommen. Bemerkenswert ist die Unverträglichkeit höherer Salzgehalte im Boden, die man sich vielleicht z.B. beim Anlegen eines Falschen Saatbeetes zu Nutze machen könnte.

Bereich Gruppe Bezeichnung
Licht L7 Halblichtpflanze
Temperatur T6 indifferent
Kontinentalität Kx indifferent
Feuchtigkeit F5 Frischezeiger
Reaktion Rx indifferent
Stickstoff N8 Ausgesprochener Stickstoffzeiger
Salz S0 nicht salzertragend
Soziologie soz Chenopodietea (Hackunkraut- und Ruderalgesellschaften)


Im Vergleich zum Jakobskreuzkraut

Kann man Senecio vulgaris mit Senecio jacobaea (Jakobskreuzkraut) verwechseln?
Als man im Jahre 2009 ein giftigen Pflanzentrieb des Gemeinen Kreuzkrautes (Senecio vulgaris) in einer Rucolapackung fand, wurde diese Pflanze von verschiedenen Stellen mit dem Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea) verwechselt. Die beiden Senecioarten sind jedoch sehr unterschiedlich. Das Jakobskreuzkraut hat gelbe, margarittenähnlich Zungenblüten, das Gemeine Kreuzkraut jedoch nur unscheinbare, gelbe Röhrenblüten. Unterschiedlich sind auch die Standorte an denen die beiden Arten vorkommen bzw. bevorzugt wachsen. In über 40 Jahren Beraterarbeit im Gemüsebau wurd ein Jakoskreuzkraut auf einem Gemüseacker gefunden. Vergleicht man die übliche Pflanzenhöhe, so ist das Jakobskreuzkraut im ausgewachsenen Stadium mehr als zwei bis dreimal so hoch als das Gemeine Kreuzkraut.



Eine Giftpflanze

Wie gefährlich ist das Gemeines Kreuzkraut für die menschliche Gesundheit?

Dieser kleine Pflanzenteil des "Gemeinen Kreuzkrautes" (unten rechts), löste im Aug. 2009 den Rucola-Kreuzkraut Skandal aus. Foto vm 4.8.2009.
  • Bestimmte, in Sennecio vulgaris enthaltene Stoffe können bei Menschen lebensbedrohliche Leberschäden und Krebs verursachen.
  • Die kritischen Stoffe sind u.a Senecionin und Riddelin, die zu der Gruppe der ungesättigten Pyrrolizidinalkaloide (PA) gehören.
  • In Tierversuchen wirkten diese Alkaloide krebserregend und in verschiedenen in-vitro- und in-vivo-Tests erbgutschädigend.
  • Eine Verzehrsmenge, unterhalb derer eine Gesundheitsgefährdung ausgeschlossen ist, lässt sich für ungesättigte PA wissenschaftlich nicht begründen.
  • Die Aufnahme von PA sollte aus Vorsorgegründen deswegen so weit wie möglich vermieden werden.
  • Das Bundesinstitit für Risikobewertung (BfR) rät zu besonderer Sorgfalt bei der Ernte, Marktaufbereitung und der Zubereitung von Salat, Blattgemüse und Kräutern.
  • Verbraucher sollten diese vor dem Verzehr gut putzen und waschen sowie untypische Pflanzenteile, die keinen essbaren Pflanzen zugeordnet werden können, aussortieren.
  • Bei der Ernte von Sägemüse wie Babyleaf (Schnittsalat), Feldsalat, Kräuter, Petersilie, Rucola und Spinat ist deshalb große Aufmerksamkeit gefragt.
  • Anbauer müßen die Bestände vor der Ernte auf das Vorhandensein von Giftpflanzen wie Senecio vulgaris überprüfen und das Erntegut zu verlesen.


Nachweis von Kreuzkraut in Lebensmittel

Besteht einmal der Verdacht, dass Kreuzkraut in eine Lebensmittelcharge gelangt ist, kann eine Laboruntersuchung helfen. Die Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt, (LUFA)-Speyer, bietet dazu hre Dienste an. Sie schreibt dazu auf Iher Homepage: "Mit Hilfe der PCR (Polymerase-Kettenreaktion) ist es möglich auf DNA-Ebene durch eines für Kreuzkrautarten typischen Markergens Kreuzkraut spezifisch nachzuweisen. Ausreichen hierfür sind geringe Mengen Pflanzenmaterial (ein Blattstück, ein Teil vom Stängel, eine Blüte etc.). Siehe dazu die Hinweise der Lufa.


Wirtschaftliche Bedeutung (Gemüsebau)

Rucola Skandal - Videos zum Kreuzkraut
Zu den im Jahre 2009 in Rucolapackungen gefundenen Pflanzenteilen des giftigem Unkrautes Senecio vulgaris (Gemeines Greiskraut bzw. Gemeines Kreuzkraut) gibt es eine Reihe von Onlinevideos, die sehr gut über die aufgetretene Problematik Auskunft geben! Bei der Betrachtung ist jedoch insbesondere folgendes zu beachten:
Achtung:

  • Einige Videos zeigen fälscherweise Bilder von dem auffallend gelb blühenden Jakobskreuzkraut. Dieses wurde jedoch garnicht in einer Rucolapackung gefunden. In Wirklichkeit geht es bei dem hier vorhandenen Problemen um das "Gemeine Kreuzkraut".
  • Einige Videos zeigen als Vorspann einen Werbespot. Diese haben nichts mit dem Thema "Kreuzkraut in Rucola" zu tun hat!
Titel (Mit Link) Herausgeber Bemerkung Dauer
Das Rucola Video der IG Qualitätsrucola Pfalz Interessengemeinschaft Rucola Kreuzkraut im Rucola, die Fakten! Probleme 2009 3:12 Min.
Falscher Rucola im Supermarkt, das Gemeines Greiskraut ist giftig. n-tv Fernsehn Sendung vom 12.08.2009 1:02 Min.
Giftkraut-Fund in Rucola-Salat [1] n24 Fernsehn am 12.08.2009 In einer Packung Rucola-Salat hat ein Kunde des Discounters Plus giftiges Kreuzkraut entdeckt. Aufgrund erhöhter Gesundheitsgefahr, nahm die Lebensmittelkette den Salat aus dem Sortiment. 1:15 Min.


Senecio vulgaris, das schlimme Unkraut im Gemüsebau!

Extreme Selektion des Gemeinen Kreuzkrautes durch falschen Herbizideinsatz

Heute ist Senecio vulgaris in Hackfrüchten und vor allem im Gemüsebau ein große Schäden anrichtendes Unkraut. Auch in Gärten, auf Brachflächen und an Wegrändern ist es zu finden. Vor allem in Direktsaat-Gemüsekulturen kann das Gemeine Kreuzkraut, auch auf Grund seiner Giftigkeit, große Probleme bereiten. Dieses vitale Unkraut mit seiner enormen Vermehrungsrate kostet den Betrieben im Rahmen des Herbizideinsatzes, über die Maschinenhacke bis zum Handjäten jedes Jahr Millionen von Euro.

Auch im Bioanbau:
Wie sich im Laufe vieler Jahre zeigte, bereitet Senecio vulgaris auch in Biobetrieben große Probleme. Nach Lösungen zu suchen, wie man, vor allem im intensiven Freilandgemüsebau, mit diesem problematischen Unkraut noch besser als bisher fertig werden kann, liegt im Interesse auch dieser Betriebe.

Falscher Herbizideinsatz fördert das Auftreten des Gemeinen Kreuzkrautes.
Durch den Einsatz von Herbiziden ist in vielen Fällen die Unkrautbekämpung erheblich erleichtert worden. Zu bedenken ist dabei jedoch, dass insbesindere im Bereich des Gemüseanbau die vohandenen Herbizide eine Wirkungslücke haben. Eine besonders ernstzunehmende Wirkungslücke haben die Herbizide, die Pflanzenarten aus der Familie der Korbblütler zugelassen sind. Die mit der Kulturpflanze verwandten Unkräuter aus der gleichen Korbblütlerfamilie werden dann systembedingt nicht oder nur unzureichend erfaßt. Bei einem Einsatz in Kopfsalat und Eissalat (Korblütler) werden demnach Unkräuter wie das Gemeine Kreuzkraut nicht vollständig ausgeschaltet. Ergebnis: Die Konkurrenzunkräuter werden dezimiert, so dass die überbleibende Unkrautart ideale Möglichkeiten der Verbreitung hat. Jahrzehntelange Praxisbeobachtungen zeigen, dass bei einem jährlichen Einsatz von Herbiziden mit der selben Wirkungslücke, sich beim Vorhandensein entsprechender Unkräuter, sich diese innerhalb weniger Jahren extrem vermehren können. So mancher Salatanbauer, weltweit, kennt diese Probleme mit der Selektion von z.B. Gemeinem Kreuzkraut oder Kamille.
Bei einem sachgerechten Einsatz der Herbizide und einem entsprechenden Fruchtfolge treten diese Selektionsprobleme nicht auf!

Bestimmung in Gemüsebeständen

Wie erkennt man das Gemeine Kreuzkraut in Gemüsebeständen?
Da das giftige Gemeine Kreuzkraut auch in Gemüsebeständen auftreten kann, sollte man es jederzeit als solchen erkennen können. Nur so kann man beim Jäten oder spätestens bei der Ernte dafür sorgen, dass die Pflanzen nicht in das für den Verzehr bestimmte Erntegut gelangen. Besonders aktuelle und wichtig ist das gute Erkennen der Giftpflanzen in Sägemüse, das zur Ernte geschnitten bzw. gemäht wird.

Kritische Gemüsearten sind:











Bekämpfung

Wie das Gemeine Kreuzkraut optimal bekämpfen?
Von den vielen Unkräutern, die es im Gartenbau bzw. Gemüsebau gibt, ist das Gemeine Kreuzkraut (Senecio vulgaris) besonders schwierig zu bekämpfen bzw. auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. Erschwerend kommt hinzu, dass diese Pflanze giftig ist und deshalb im Gemüsebau bes. ernst genommen werden muß. Sogar mit Herbiziden läßt sich das Problem in bestimmten Fruchtfolgen mit Salate, Zwiebeln usw. viefach nicht ausreichend managen. Bei falscher Herbizidanwendung kann es bei Senecio vulgaris sogar zu eine Massenvermehrung kommen.
Trotz der vielen Erschwernisse kann man aber mit dem Kreuzkraut-Problem recht gut leben, wenn man die Pflanze genau kennt und die richtigen Strategien anwendet. Nähere Details dazu in dem umfangreichen und bebilderten Bericht! Bekämpfung Gemeines Kreuzkraut.


Phytosanitäre Probleme

Senecio vulgaris als Überträger von Pflanzen-Krankheiten!
Senecio vulgaris kann Wirtspflanze einer ganzen Reihe von Pflanzenkrankheiten und Schädlingen sein, die z.B. im Gemüsebau von Bedeutung sein können!

Salat-Mosaik-Virus

  • Dieses sogenannte "Lettuce Mosaic Virus" (LMV) spielt z.B. im internationalen Salatanbau eine große Rolle.
  • Laut Valenzuela, Kratky and Cho ist "Senecio vulgaris" eine Wirtspflanze des Salatmosaik-Viruses und kann damit zur Ausbreitung und auch auch Überwinterung beitragen.

Adernchlorose (Big Vein)

  • Eine weltweit bedeutende Viruskrankheit an Lactuca-Salate, die durch den Bodenpilz Olpidium übertragen wird.
  • Da die Krankheit im Anfangsstadium eine Blasigkeit der Blätter verursacht, hat man in Holland der Krankheit den Namen "Bobbelblad-Virus" gegeben.
  • Im weiteren Verlauf der Krankheitsentwicklung ergeben sich bei Lactuca-Salaten Blattaufhellungen im Adernbereich. Aus diesem Grunde entstand der deutsche Name "Adernchlorose.
  • Laut B. Rast (2005) in Senecio vulgaris eine Wirtspflanzen von Big Vein.

Falscher Mehltau: Bremia lactucae

  • Senecio vulgaris gilt als Wirtpflanze des gefürchteten Falschen Mehltaus an Salat.
  • Da die Pflanzen meist im Winter nicht erfrieren, könnte so das Gemeine Kreuzkraut als Überträger vom Bremia lactucae ins nächste Jahr gelten.
  • In England haben Skidmore und Ingram im Jahre 1984 Bremia lactuca an Senecio vulgaris gefunden! Laut Hermann-Josef Krauthausen (DLR-Rheinpfalz) ist damit aber noch nicht bewiesen, dass die in Deutschland aktuellen Bremiarassen im Bereich von Bl 1-26 an dem Gemeinen Greiskraut vorkommen können. Weitere Untersuchungen scheinen jedoch wichtig und interessant.

Karottenlagerschwarzfäule: Thielaviopsis basicola

  • Das Gemeine Kreuzkraut kann die bekannte Möhrenkrankheit übertragen.
  • Hat man Probleme mit diesen Krankheiten, sollten die Bekämpfung von Senecio vulgaris sowie die Feldhygiene noch exakter durchgeführt werden.

Wirtspflanze für unzählige Tierarten:

  • Senecio vulgaris dient vielen Schmetterlingsarten, Fliegen usw. als Wirtspflanze.
  • Verschiedene Vogelarte fressen die Samen und übertragen sie damit auch.


Forschung

Senecio vulgaris Forschung
Weltweit interessieren sich viele Forscher für das "Gemeine Kreuzkraut" Senecio vulgaris.
Eine Literaturliste mit Grafik mit nach Jahrgang geordneten Forschungsberichten seit 1926, gibt es bei "Australian New Crops Web Site".

Internationale Bezeichnung

20px Deutsch Gemeines Kreuzkraut, Gemeines Greiskraut
Flag of Austria.png Österreichisches Deutsch Gemeines Kreuzkraut
Bandera de Suiza.png Schweizerdeutsch Gemeines Kreuzkraut
Flag of the United Kingdom (3-5).svg Englisch Common Groundsel, Groundsel, Birdseed, Ragwort, Grimsel, Simson, Chickenweed, Old-man-of-the-spring, Squaw Weed, Grundy Swallow, Ground Glutton, Common Butterweed
Flag of Belgium.png Belgisch (Flämisch) Klein Kruiskruid
Flag of China.png Chinesisch (Mandarin) 歐洲黃菀, 欧洲千里光
Flag of Denmark (WFB 2004).gif Dänisch Almindelig Brandbæger
Flag of Estonia (1990–2006).png Estnisch Harilik ristirohi
Flag of Finland.png Finnisch Peltovillakko
Flag of France.png Französisch Séneçon commun, Herbe aux coitrons, Séneçon vulgaire
Flag-of-Israel(boxed).png Hebräisch סַבְיוֹן פָּשׁוּט סביון פשוט‎
Flag of Italy (1946–2003).png Italienisch Calderugia, Erba calderina, Senecio comune, Verzellina
Japan flag - variant.png Japanisch ノボロギク、野襤褸菊
Flag of Croatia.png Kroatisch Badeljac, Guščernjak, Kostrič zečji, Obični dragušac, Obični kostriš, Obični staračac
Flag of Malta.svg Maltesisch Ħaxixa tal-Kanali, Kubrita
Flag of the Netherlands.svg Niederländisch Klein Kruiskruid
Flag of Norway.svg Norwegisch Åkersvineblom
Flag of Poland.svg Polnisch Starzec zwyczajny
Flag of Portugal.svg Portugisisch Cardo-misto, Cardo-morto, Tasneirinha
Flag of Russia.svg Russisch Крестовник обыкновенный
Flag of Sweden.svg Schwedisch Korsört, Vanlig korsört
Flag of Slovakia.svg Slowakisch Starček obyčajný
Flag of Slovenia.svg Slowenisch Navadni grint
Flag of Spain.svg Spanisch Hierba cana, Senecio común, Flor amarilla, Cineraria o yuyito


Siehe auch


Quellen

Aichele D. und M. Golte-Bechtle (1997): Was blüht denn da?. Frankh-Kosmos Verlag. Stuttgart. 

Brainard, Daniel C. (2006): Estimating weed seed banks for improving monitoring and management of weeds.. In: Deptartment of Horticulture, Cornell University. 

Frantzen J. (2000): Disease epidemics and plant competition: control of Senecio vulgaris with Puccinia lagenophorae. In: Basic and Applied Ecology. Nr. 2. Seite 141-148. 

Hanf Martin (1984): Ackerunkräuter Europas. BLV Verlagsgemeinschaft München. München. ISBN 3405129605

Lutman P.J.W. & K.J. Berry & S. E. Freeman (2008): Seed production and subsequent seed germination of Senecio vulgaris (groundsel) grown alone or in autumn-sown crops.. 48. Nr. 3. Seite 237-247. 

Müller-Schäfer, H. und G. S. Wyss (1994): Das Gemeine Kreuzkraut (Senecio vulgaris L.). Problemunkraut und Möglichkeiten der biologischen Bekämpfung.. Eidgenössische Forschungsanstalt für Obst-, Wein- und Gartenbau (Sonderheft). Wädenswil. 

Paul N.D. and P.G. Ayres (1986): The impact of a pathogen (Puccinia lagenophorae] on populations of Groundsel (Senecio vulgaris]overwintering in the field.. In: Journal of Ecology. 74. Seite 1069-1084. 

Rast, A. Th. B. (2005): Host range comparison of the causal agents of pepper yellow vein and lettuce big vein. In: European Journal of Plant Pathology. 98. Nr. 5. 

Ren, Z. & Richard J. Abbot (1991): Seed dormancy in Mediterranean Senecio vulgaris L.. In: New Phytologist. 117. Nr. 4. Seite 673-678. 

Skidmore, D. & D.S. Ingram (1985): Gonidial morphology and the specialization of Bremia lactucae Regel (Peronosporaceae) on hosts in the family Compositae. In: Botanical Journal of the Linnean Society. 91. Nr. 4. Seite 503-522. 


Weblinks

Hortigate: Senecio vulgaris
Hortigate: Giftige Kreuzkraut in Rucola. Josef Schlaghecken, Eva Morgenstern, Dr. Sebastian Weinheimer, 14.08.2009
Hortigate: Lässt Du das Unkraut blühend stehen... . Jochen Kreiselmaier, 24.06.2005
Gemeines Greiskraut, Senecio vulgaris: Unkraut und Giftpflanze! Josef Schlaghecken, DLR-Rheinpfalz, 25. März 2009
PS Info: Informationen zu Bekämpfungsmöglichkeiten von Senecio vulgaris

Senecio vulgaris, Gemeines Kreuzkraut. Wikipedia Deutsch
Senecio vulgaris, Common Groundsel Wikipedia Englisch.
Senecio vulgaris, Klein Kruiskruid. Wikipedia Niederländisch.
Senecio vulgaris. Henriette's Herbal Info

Taxonomi Senecio vulgaris
Verbreitungskarte Senecio vulgaris BRD usw. Flora Web.
Flora Deutschland, Österreich und Schweiz: Senecio vulgaris
Groundsel (Senecio vulgaris). "Hedgerows, Hedges and Verges of Britain and Ireland!"
Botanische Details zu Senecio vulgaris aus Malta.

Senecio vulgaris, das Gemeine Kreuzkraut: Die Blätter werden oft mit Rucolasalat verwechselt. 3sat Sendung.
Groundsel: Organic weed control, 2009
Plants profile. United States Departement of Agriculture (USDA).
Poisonous plants: Senecio vulgaris "International programme on chemical safety."
Weed science, weed identification
Weed control Wikipedia Englisch


Kreuzkraut Hilfe Organisationen


Literaturrecherche Senecio vulgaris

Vifabio: Senecio vulgaris