Euphorbia pulcherrima Schadbilder
Inhaltsverzeichnis
Wurzel und Stängelgrund
Pilze
Pythium spec.
Im unteren Bereich des Ballens entstehen weichfaule Wurzeln. Infektion beginnt an den Wurzelspitzen und setzt sich über die Wurzel fort. Das äußere Gewebe löst sich vom Zentralzylinder. Stecklinge faulen an der Basis, Pflanzen bleiben im Wachstum zurück, Blätter schlappen und bekommen eine stumpfe Farbe.
Oberiridsch kann ein Vergilben der Blätter und ein stockendes Wachstum der Pflanze beobachtet werden.
Gegenmaßnahmen: Zuerst müssen die kulturtechnischen Ursachen behoben werden. Wozu auch eine Optimierung der Bewässerung und Düngung gehört. Das vorbeugende Zumischen von Antagonisten (Trichoderma- Arten, Bacillus subtilis) zum Substrat kann Wurzelpilzen entgegenwirken. Aktuelle Zulassungen in Euphorbia pulcherrima |
Rhizoctonia
Stängelgrundfäule: Der Pilz greift den Wurzelhals an der Substratoberfläche einseitig an und breitet sich in alle Richtungen aus. Stecklinge verfärben sich an der Basis schwarz und werden weich, ältere Pflanzen schlappen über der befallenen Partie. Aktuelle Zulassungen in Euphorbia pulcherrima |
Chalara (Thielaviopsis)
Wurzelbräune: Die Wurzeln verbräunen in stückweise und werden brüchig, die Verbräunung ist oft erst sichtbar, wenn der Ballen ausgewaschen wird. Oberirdisch reagieren die Pflanzen mit Wachstumsrückstand und vergilbten, aufgewölbten Blättern.Aktuelle Zulassungen in Euphorbia pulcherrima |
Phytophthora
Wurzel- und Halsfäule: Symptome wie Pythium, der Befall kann sich aber bis zum Wurzelhals erstrecken. Kommt nicht oft vor, Behandlung wie gegen Pythium. Aktuelle Zulassungen in Euphorbia pulcherrima |
Blatt
Pilze
Botrytis (Botrytis cinerea)
Stängelfäule oder Grauschimmel: Am Stängel, meistens an der Übergangstelle Substrat - Luft, umfassende Fäule, die Rinde löst sich und die Pflanze stirbt ab. Besonders häufig, wenn der Bestand schließt. An Blättern und Brakteen Milchsaftausscheidungen mit nachfolgend braunen, weichfaulen Stellen, an den Cyathien schimmelige Weichfäule. Unbedingt die Luftfeuchtigkeit unter 90 % r.L. (im Bestand!) senken, Taubildung vermeiden, nur dann ist eine Spritzbehandlung wirklich sinnvoll.Aktuelle Zulassungen in Euphorbia pulcherrima |
Fusarium
Welkekrankheit: Nach einem Befall mit Fusarium beginnen die Pflanzen zu schlappen und die Blätter verfärben sich. Die Wurzel scheint gesund, die Pflanzen wachsen jedoch nicht optimal, Blätter vergilben von der Mittelrippe ausgehend bis zum Abfallen und die Triebspitze verkümmert. Die Triebe trocknen ein und sterben ab. Die Brakteenbildung setzt später ein oder unterbleibt. Tritt seltener auf. Eine chemische Bekämpfung ist nicht möglich, man kann lediglich die Ausbreitung des Pilzes einschränken. |
Oidium
Mehltaubefall der Blätter oft von der Unterseite beginnend. Bisher noch nicht in Deutschland registriert. Für eine gezielte Bekämpfung ist die genaue Diagnose wichtig, weil auch nichtparasitäre Schäden auftreten (z. B. Nitritschaden) und eine falsche Bekämpfung den Erreger fördern könnte. Aktuelle Zulassungen in Euphorbia pulcherrima |
Insekten
Blattläuse
Honigtaubildung durch die Saugtätigkeit, Blätter können sich deformieren. |
Thripse (Frankliniella occidentalis)
Thripse können an Poinsettien sternförnige helle Flecken verursachen. Durch die Saugtätigkeit wachsen junge Blätter mehr oder weniger stark deformiert aus. Die Stärke der Symptome ist sehr sortenspezifisch. Der Schaden durch Thripse ist meist gering, weil der Thrips auf Euphorbia keine Population aufbauen kann. Das Wegfangen der Thrips mit Blautafeln (1 / 5 m2) ist in der Regel ausreichend. Für eine chemische Behandlung sind folgende Präparte zugelassen: Aktuelle Zulassung in Euphorbia pulcherrima |
Parthenothrips dracaenae
Parthenothrips dracaenae tritt in gelb bis brauner Färbung auf und ist and den dunklen Streifen, die quer auf den Flügeln auftreten, zu erkennen. Durch Saugtätigkeit entstehen helle Punkte und Flecken an den Blättern. |
Zitronen-Schmierlaus (Planococcus citri)
Die weiß bepuderte Schmierlaus ist häufig an der Blattunterseite an den Blattadern vorzufinden. Es entstehen Saugschäden wie Bildung von Flecken und kümmerlichen Wuchs der Pflanze. Die Schmierläuse scheiden Honigtau aus, dies kann zur Bildung von Rußtaupilzen führen. |
Trauermückenlarven
Die Trauermückenlarven fressen sich häufig in den Stecklingsgrund und höhlen den Stiel aus, was zum Absterben der Jungpflanzen führt. An Jungpflanzen werden die Wurzel angefressen und Eintrittspforten für Pilzkrankheiten geschaffen. Sie sind 5-7 mm lang, durchscheinend mit schwarzer Kopfkapsel. Besonders gefählich sind die Tiere bei der Stecklingsvermehrung, die Larven fressen sich in die Stecklingsbasis hinein. Aktuelle Zulassung in Euphorbia pulcherrima |
Weiße Fliege
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Duponchelia foevalis
Die Larven des Zünslers Duponchelia foevalis fressen am Stängelhals. Die Larven sind unter einem Gespinst versteckt und durch den Schutz durch das Gespinst schwer bekämpfbar. Die Falter sind braun bis grau, haben eine weiße Markierungslinie auf den Flügeln und eine Flügelspannweite von 9-12 mm. Der Zünsler ist überwiegend dämmerungsaktiv und fliegt bei Kulturarbeiten im Bestand nur kurz auf. Die gelb bis bräunlichen Raupen sind 2 bis 3 cm lang, haben eine schwarze Kopfkapsel und schwarze Schilde auf dem Körper. |
Spinnmilben
Spinnmilben
Sind selten problematisch bei Poinsettien, können sich jedoch besonders bei niedriger Luftfeuchte rasch ausbreiten.
Aktuelle Zulassungen in Euphorbia pulcherrima |
Virosen
Poinsettienmosaikvirus
Das Poinsettienmosaikvirus (Poinsettia mosaic virus - PoiMV) wird mechanisch durch Pflanzensaft übertragen und verursacht Mosaiksymptome in Form von helleren und dunkleren Feldern auf den Blättern und Deformationen. |
Unverträglichkeiten
Dimilin
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Menno Florades
Die Aufnahme fand hier aus einer mit Menno Florades behandelten Matte statt. |
Ortiva
Es entstehen nur Brakteenschäden, an den Blättern ist Ortiva verträglich. |
Basta
In der Spritze vorhandene Reste des Kontaktherbizids Basta verursachten Chlorosen und zum Teil Nekrosen. |
Quellen
Stahl, M. et al (1993): Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau, 3.Auflage. Stuttgart.
Burghause Dr. F., Konrad, H-W (1995): Biologische Bekämpfung der Weißen Fliege an Poinsettien-schon vielfach bewährt. In: Informationen für den Zierpflanzenbau. 6/95.
Ulrich Harm, Frank Korting und Dieter Hübner Euphorbia pulcherrima, Weihnachtsstern (Euphorbiaceae)- Grundlagen der Kultur. In: Neustadter Hefte.