Violetter Wurzeltöter

Aus Hortipendium
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Violetter Wurzeltöter
Helicobasidium purpureum
(Tul.) Pat., 1885
Synonyme
Rhizoctonia crocorum, Sclerotium crocorum, weitere Synonyme
Rhizoctonia Taxobox.jpg
Rhizoctonia crocorum, Rhizoctonia violacea, Helicobasidium purpureum
Systematik
Abteilung Basidiomycota
Unterabteilung Pucciniomycotina
Klasse Pucciniomycetes
Unterklasse Incertae sedis
Ordnung Helicobasidiales
Familie Helicobasidiaceae
Gattung Helicobasidium
Hauptfruchtform Helicobasidium purpureum
Nebenfruchtform Thanatophytum crocorum bzw. Rhizoctonia crocorum

Der Violette Wurzeltöter führt zu Wurzelfäule. Er befällt oftmals Spargel und viele weitere Wirtspflanzen, wie zum Beispiel Luzerne, Möhren und Kartoffeln.


Schadbild und Biologie

Der Austrieb von befallenen Spargelpflanzen ist sehr schwach. Wurzeln und Triebteile, die unter der Erde liegen, werden von dem violettschwarzen Mycel überzogen, aus dem sich dann schwarze Mycelhöcker herausbilden. Diese dienen zur mehrjährigen Überdauerung, bei der es sich um 3 bis zu 20 Jahre handeln kann. Ein befallener Wurzelstock stirbt sehr schnell, meistens innerhalb eines Jahres, ab. Der Pilz verbreitet sich über Kontaktpunkte zwischen den Wurzeln und die Befallsfläche vergrößert sich mit einem Radius von ein bis zwei Metern pro Jahr. Da der Pilz saprophytisch lebt, ist er im Boden weit verbreitet. Ein niedriger pH-Wert, schlecht dränierter Boden und Fusarium-Befall steigern die Gefahr des Befalls. Böden mit hohem Humusanteil fördern die saprophytische Entwicklung. Es wird allerdings vermutet, dass unsachgemäße Tiefenbehandlung und daraus resultierende Verdünnung der humushaltigen Bodenschicht das antiphytopathogene Potential verringert. Dies erhöht das Infektionsrisiko. Der Pilz bevorzugt warme Temperaturen ab 25 Grad.

Bekämpfung

Hat der Pilz die Pflanzen einmal befallen, ist eine Bekämpfung nicht mehr möglich. Es sind also vorbeugende Maßnahmen notwendig, um den Befall zu verhindern. Es sollte also auf eine gute Standortwahl und angemessene Vorfrüchte geachtet werden. Auch eine vorbereitende Bodenbehandlung ist sinnvoll. Man sollte es also vermeiden, ein Feld, auf dem zuvor Spargel mit Pflanzenausfällen stand, erneut mit Spargel zu bepflanzen. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Jungpflanzen, die man setzt, gesund sind und diese vor dem Setzen mit Fungiziden behandeln.

Quellen

  • Krüger, G. (2002): Pflanzenschutz im Gemüsebau. Verlag Eugen Ulmer. Stuttgart. ISBN 3-8001-3191-9
  • J. Ziegler, L. Aldenhoff, B. Borgmeyer (2002): Pflanzenschutz Spargel. DLR Rheinpfalz. Neustadt an der Weinstraße. 
  • P.M. Kirk, P.F. Cannon, D.W. Minter and J.A. Stalpers CABI Europe - UK (Hrsg.) (2011): Ainsworth & Bisby's Dictionary Of The Fungi. 10. Auflage. CPI Group (UK) Ltd. Croydon. ISBN 978-1-84593-933-5

Weblinks