Rasenmäher

Aus Hortipendium
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Rasenmäher ohne Fangkorb

Rasenmäher gehörten heute zur Standardausstattung eines jeden Gartens. Durch die angebotene Vielfalt ist es möglich, für jeden Gartentyp das den Anforderungen entsprechende Gerät auszuwählen.

Geschichte

Die ersten Rasen im England des 18. Jahrhunderts, die sogenannten „pleasure gardens“,  wurden zunächst mit der Sense gemäht, was aber rasch zu aufwändig wurde. Mit zunehmender Beliebtheit der sich damals entwickelnden Rasensportarten wie Tennis, Fußball oder Rugby, stieg der Bedarf an kurz geschnittenen Rasenflächen – eine Maschine zum präzisen schneiden der Grashalme musste also her.
Ein findiger Textilingenieur hatte um 1830 die Idee, das Prinzip einer Schneidemaschine aus der Weberei, die nach dem Prinzip der feststehenden Klinge und einer rotierenden Spindel arbeitete, auf den Rasenmäher zu übertragen. Der erste Spindelmäher war geboren. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die ersten motorgetriebenen Geräte auf den Markt gebracht

Technische Lösungen

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Geräten und technischen Lösungen. Die Auswahl des richtigen Gerätes sollte nicht nur auf die Handhabung und die Leistung, sondern auch auf die jeweilige Grünfläche und die Intensität der gewünschten Bearbeitung abgestimmt sein. Aus technischer Sicht lassen sich die Rasenmäher in verschiedene Gruppen in Abhängigkeit des Funktionsprinzipes einteilen.

Einteilung nach der Anordnung der Schneidewerkzeuge
Funktionsprinzip Beschreibung Einsatz Beurteilung
Spindelmäher Scherenprinzip auf einer rotierenden, horizontal gelegenen Spindel aufgebrachte Messer schneiden das Gras gegen eine feststehende Klinge Sportplätze, Golfplätze, intensiver Rasen Sauberer, exakter Schnitt, Profigerät für höchste Ansprüche Sauberer, exakter Schnitt, Profigerät für höchste Ansprüche
Sichelmäher abschlagen Horizontal rotierende Messer schlagen Gras mit hoher Drehzahl ab Gebrauchsrasen, Strapazierrasen Standardgerät, Schnitt weniger exakt
Balkenmäher Scherenprinzip Vgl. Motorheckenschere, feststehende und bewegliche Messer Blumenwiese, Wiese, hohes Gras, Streuobstwiesen Extensive Grünflächen mit hohem Gras und wenigen Schnitten

Antrieb

Sichelmesser nah

Die meisten Gartenmäher werden heute elektrisch betrieben. Eine weitere Innovation zur besseren Handhabung ist der Akkumäher, somit hat sich das lästige Hinterherziehen des Kabels erübrigt. Moderne Geräte sind in 1 Stunde aufgeladen und schaffen damit rund 300 qm. Für größere Flächen (< 500 qm) sind die robusten Benzinrasenmäher geeignet. Sie werden mit Zwei- oder Viertaktmotoren angeboten.
Alle handgeführten Elektro- als auch Benzinrasenmäher werden auch mit Radantrieb angeboten, was die Handhabung bei unebenem Gelände oder schweren Geräten deutlich erleichtert.
Wer noch größere Flächen mähen will und Spaß an der Technik hat, wird sich für einen Selbstfahrer entscheiden. Solche Rasentraktoren können eine lohnenswerte Investition sein für Flächen über 800 qm.
Zu den neuen Techniken zählt der Luftkissenmäher ohne Räder. Er „schwebt“ vielmehr auf einem durch ein Gebläse erzeugten Luftkissen. Angetrieben werden die sehr leichten Geräte von leistungsstarken Elektromotoren, denn es wird Energie gebraucht zum Mähen und für das Gebläse. Vorteilig ist die hohe Wendigkeit und Flexibilität, besonders am Hang und auf kleinen Flächen, nachteilig ist das herunterdrücken des Grases durch den Luftstrom oder durch das zusätzliche Gewicht eines Fangkorbes. Deshalb werden sie in der Regel auch als Mulchmäher angeboten.
Die bequemste Art, einen Rasen zu mähen ist derzeit mit dem Mähroboter machbar. Ausgestattet mit allerlei Technik, leistungsstarken Akkus und meist 3 Mulchmessern können die Geräte ohne Beaufsichtigung arbeiten. Mit einer Akkuladung können so Flächen bis zu 3000 qm gemäht werden. Nach getaner Arbeit fährt der kleine Helfer wieder brav zu seiner Aufladestation zurück, bis zu seinem nächsten programmierten Einsatz. Dieser hohe Grad an Technik und Service hat natürlich seinen Preis (ab 1000 € aufwärts), dafür zerkleinern die Geräte das Gras aber so klein, dass es nicht entfernt werden muss und als organischer Dünger dem Kreislauf wieder zugeführt wird.


Das Mähgut

Meist wird der Rasenschnitt auf einen großen Haufen geworfen. Hier kann man in der Regel nicht von einer Kompostierung sprechen. In vielen Fällen wird aus dem eigentlich wertvollen organischen Material ein Abfallstoff. Sinnvoll und lagenweise kompostiert ergibt das einen wertvollen Humus für den Garten. Kleinere Mengen können auch als schnell wirkender Nährstoffquelle unter starkzehrende Strauchbeeren gegeben werden oder als Mulch zwischen Tomaten. Noch besser wäre es aber, das Mähgut dort zu lassen, wo es herkommt – und eigentlich auch wieder hingehört: nämlich auf der Rasenfläche! Denn so bleibt der Nährstoffkreislauf geschlossen, und es braucht keinen zusätzlichen Dünger! Das funktioniert natürlich nur dann, wenn das Gras sehr gut zerkleinert und fein verteilt wird, damit es schnell mineralisiert wird und als Dünger wieder zur Verfügung steht. Hierzu bietet der Handel sog. Mulchmäher (Sichelmäher) ohne Fangkorb mit speziellen Messern an. Auch Spindelmäher erfüllen diesen Zweck aufgrund der häufigeren Mähdurchgänge. Das belassen des Grases auf der Rasenfläche ist also nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern spart darüber hinaus Düngerkosten und macht weniger Arbeit.

Pflege

Damit der Rasenmäher lange betrieben werden kann, bedarf es einiger einfacher Pflegemaßnahmen. Regelmäßig sollten die Schneiden des Rasenmähers gesäubert, aber auch geölt werden. Geräte, die durch einen Benzinmotor betrieben werden, benötigen neuen Kraftstoff. Deshalb sollte neues Benzin oder bei Motoren, die durch Benzin Öl Gemisch angetrieben werden, die Benzin-Öl Mischung nachgefüllt werden. Ist die Zündkerze verschmutzt, sollte man über einen Austausch dieser nachdenken. Unverzichtbar ist ein regelmäßiges Überprüfen beziehungsweise Austauschen des Luftfilters.

Ratschläge

Ein perfekter Rasen wie aus dem Prospekt gehört zu den schwierigsten Kulturen im Garten. Entscheidender als teure Technik sind aber ein guter Standort sowie angepasste Kulturmaßnahmen. Wer seine Ansprüche etwas reduziert, kommt mit deutlich preiswerterer Technik aus. Der Elektromäher ist hier für viele Bereiche ein Standardgerät. Mulchmäher liegen ökologisch voll im Trend, der Nährstoffkreislauf bleibt geschlossen, das spart Zeit und Geld! Freunde ausgefeilter und innovativer Technik kommen bei Luftkissenmähern auf ihre Kosten. Die momentan absolut geruhsamste Art des Rasenmähens bietet der Mährobotor: dem kann man entspannt von der Terrasse zuschauen, wie er sich abrackert. Der absolute Gewinner nach Punkten aus ökologischer Sicht ist der handbetriebene Spindelmäher – zumindest für kleinere Flächen. In Zeiten explodierender Energiekosten benötigt er keinen Sprit, produziert keine Abgase, ist leise und hat den saubersten Schnitt.


Fazit

  • Ein perfekter Rasen wie aus dem Prospekt gehört zu den schwierigsten Kulturen im Garten. Entscheidender als teure Technik sind aber ein guter Standort sowie angepasste Kulturmaßnahmen.
  • Wer seine Ansprüche etwas reduziert, kommt mit deutlich preiswerterer Technik aus. Der Elektromäher ist hier für viele Bereiche ein Standardgerät.
  • Mulchmäher liegen ökologisch voll im Trend, der Nährstoffkreislauf bleibt geschlossen, das spart Zeit und Geld.
  • Freunde ausgefeilter und innovativer Technik kommen bei Luftkissenmähern auf ihre Kosten. Die momentan absolut geruhsamste Art des Rasenmähens bietet der Mährobotor.
  • Der absolute Gewinner nach Punkten aus ökologischer Sicht ist der handbetriebene Spindelmäher – zumindest für kleinere Flächen. In Zeiten explodierender Energiekosten benötigt er keinen Sprit, produziert keine Abgase, ist leise und hat den saubersten Schnitt.


Einzelnachweis


Quellen