Maulbeerschildlaus

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Maulbeerschildlaus
Pseudaulacaspis pentagona
Maulbeerschildlaus Muttertier mit Eigelege und Eilarven01SLFA-NW-RW.JPG
Muttertier mit Eigelege und Eilarven
Systematik
Klasse Insekten
Insecta
Überordnung Schnabelkerfe
Hemiptera
Ordnung Pflanzenläuse
Sternorrhyncha
Unterordnung Schildläuse
Coccina
Überfamilie Coccoidea
Familie Deckelschildläuse
Diaspidae

Die vermutlich bereits im 19. Jahrhundert nach Italien eingeschleppte Maulbeerschildlaus hat sich im Zuge der Klimaerwärmung nach Mitteleuropa ausgebreitet. Bereits 1964 wurde ein Befall in Deutschland dokumentiert. Als mögliche Wirtspflanzen gelten: Obstgehölze, vor allem Pfirsich und Johannisbeeren, aber auch Kiwi, Birne und Walnuss, sowie Ziergehölze wie z.B. Ahorn, Trompetenbaum, Blauglockenbaum, Bartblume, Blutjohannisbeere, Eiche, Esche, Linde, Maulbeere, Robinie oder Schnurbaum. Durch den massiven Besatz kümmern die Gehölze und sterben schlimmstenfalls ganz ab, was z. B. in Pfirsichanlagen zu großen Verlusten führt.

Schadbild

Die Maulbeerschildlaus verursacht an Johannisbeeren einen verspäteten Austrieb. Der Trieb wird geschwächt und die Blätter und Beeren verkleinern sich. Es entsteht ein weißlicher Belag an Ästen und Stämmen von Obst- oder Ziergehölzen, sie wirken wie gekalkt. Die weißlichen, länglichen Schilde sind männliche und die eher unauffälligen runden, hellbraunen Schilde sind weiblichen Tiere. Kurz vor der Ernte sterben die Pflanzen ab.


Biologie

Die Eiablage erfolgt Ende April. Es werden 100 bis 150 Eier je Schild abgelegt. Nach 2 - 3 Wochen schlüpfen die Wanderlarven. Sie wandern zunächst ab und besiedeln neue Pflanzenteile. Des weiteren verbreitet sich der Befall durch Wind und Verschleppung. Mitte Juni bis Anfang Juli beginnen die geflügelten Männchen zu schwärmen, es erfolgt die Befruchtung der Weibchen. Eine zweite Generation bildet sich. Hier findet der Flug Mitte August/ Anfang Oktober statt. Die befruchteten Weibchen der 2. Generation überwintern unter den weißen Schilden der Männchen.

Bekämpfung

Da diese Schildlausart sehr widerstandsfähig ist, stehen zur Zeit – auch für den Erwerbsanbau - keine wirksamen Insektizide zur Verfügung. Auch Austriebsspritzungen mit Ölen zeigen keinen nennenswerten Erfolg. Ölbehandlungen im Oktober sollen dagegen bessere, jedoch nicht ausreichende, Ergebnisse bringen. Befallene Pflanzen sollten schnellstmöglich entfernt und am besten verbrannt werden.

Quellen

  • Uwe Harzer (2012): Mittelempfehlungen und Hinweise zum Pflanzenschutz in Kernobst 2012. In: Fachzeitschrift für den Obstbau-Profi. Nr. 1. Seite 23 - 46. 

Weblinks