Rosenrost

Aus Hortipendium
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Rosenrost
Phragmidium mucronatum

Phragmidium tuberculatum

(Pers.) Schltdl., 1824

Müller 1885

Synonyme
Puccinia mucronata, weitere Synonyme
Rost02Rosa.jpg
Systematik
Abteilung Basidiomycota
Unterabteilung Pucciniomycotina
Klasse Pucciniomycetes
Unterklasse Incertae sedis
Ordnung Pucciniales
Familie Phragmidiaceae
Gattung Phragmidium

Rost an Rosen ist eine weit verbreitete Krankheit in Mitteleuropa und auch in anderen Regionen. Er tritt allerdings nicht so regelmäßig jedes Jahr auf, wie dies beispielsweise beim Sternrußtau der Fall ist. Obwohl zahlreiche Rost verursachende Arten aus der Pilzgattung Phragmidium bekannt sind, treten bei uns hauptsächlich Phragmidium mucronatum und Phragmidium tuberculatum als Rostpilze an Rosen in Erscheinung. Neben den bekannten Formen der Kulturrosen können auch viele andere Arten aus der Pflanzengattung Rosa (wie z.B. die Hundsrose) von Rosten befallen werden.

Krankheitsbild

Rosenrost zeigt sich vor allen in Form verschiedener Blattflecken, an denen sich unterschiedliche Sporenformen des Pilzes bilden. Gelegentlich zeigen sich auch Flecken an jungen Trieben. Im Verlauf der Saison kann dies bei hohem Befallsdruck zu vorzeitigem Blattfall führen. Seit ein paar Jahren bildet der Rosenrost bereits im Frühjahr verstärkt orangefarbenen Blattflecken. Aus der Vergangenheit war dies in diesem Umfang nicht bekannt, denn bis dahin traten hauptsächlich die über Sommer beschriebenen Infektionen mit den gelbfarbenen Sommersporenlagern auf.

Lebensweise

Generell ist der vollständige Entwicklungskreislauf von Rostpilzen gekennzeichnet durch die Ausbildung von fünf aufeinander folgenden Sporenformen. Während bei vielen Rostkrankheiten (z.B. bei Getreiderosten) nur wenige Sporenformen eine Bedeutung für die Epidemie haben, sind bei Rosenrost tatsächlich alle fünf Formen im Infektionsverlauf notwendig.

Der Rosenrost überwintert an den infizierten abgefallenen Blättern des Vorjahres mittels schwärzlicher Wintersporen (sog. Teleutosporen) oder auch als Pilzmyzel in befallenen Zweigen. An den Wintersporen auf dem Falllaub entwickelt sich im Frühjahr (meist unbemerkt) die erste Sporenform (Basidiosporen), die zu orangefarbenen Flecken mit Pusteln auf den sich bildenden Blättern führt. Die dort entstehenden zwei Formen von Frühjahrssporen (Spermatien in Spermogonien-Lager und Aecidiosporen in Aecidien-Lager) sorgen für eine erste Ausbreitungswelle des Rosenrostes. Aecidiosporen können sich auch an befallenen Trieben, in denen der Pilz als Myzel überwintert hat, entwickeln. Im Sommer bilden sich dann in mehreren Wellen die gelblichen Lager mit Sommersporen (Uredosporen), während ab Spätsommer und Herbst zeitgleich auch schon die ersten schwarzen Wintersporenlager wieder auftreten.

Bekämpfung

Vorbeugende Gegenmaßnahmen

Aus den Erkenntnissen zur Lebensweise des Rosenrostes ergeben sich einige wirkungsvolle vorbeugende Gegenmaßnahmen. Hierzu zählt vor allem das rechtzeitige Entfernen bzw. vollständige Einarbeiten in den Boden von befallenem Falllaub und Schnittgut des Vorjahres. Befallene Triebe sollten zügig entfernt werden. Weite Reihenabstände ermöglichen eine bessere Abtrocknung des Bestandes und wirken somit einem Befall entgegen. In Folienhäusern gibt es in der Regel keine Probleme mit einem Rostbefall. Bei der Neupflanzung sollten möglichst widerstandsfähige Sorten verwendet werden. Da sich das Sortiment schnell ändert, ist hier die aktuelle Liste widerstandsfähiger Sorten beim Handel zu beachten.

Direkte Bekämpfung

Zur direkten Bekämpfung können neben Fungizidpräparaten mit vorbeugender Wirkung (z.B. Kupfer, Mancozeb, Metiram) auch Mittel aus der Wirkstoffgruppe der Triazole (Myclobutanil, Difenoconazol) eingesetzt werden. Sie verfügen über eine Stoppwirkung gegen Rost. Daneben ist noch Ortiva aus der Gruppe der Strobilurine zugelassen, das ebenfalls eine Stoppwirkung besitzt. Andere Mittel aus der Gruppe der Strobilurine besitzen überwiegend vorbeugende Wirkung.

Quellen

Einzelnachweise


Weblinks