Pflegemaßnahmen im Herbst

Aus Hortipendium
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Mit beginnendem Blätterfall sieht man viele Gartenbesitzer mit Rechen oder Laubsauger bewaffnet im Garten: Das Laub muss weg. Ebenso werden die Stauden radikal zurück geschnitten und alles ordentlich aus dem Garten geschafft. Schließlich sieht es nicht nur "unordentlich" aus, sondern birgt evtl. Schädlinge und Pilzkrankheiten, die man nicht ins nächste Jahr verschleppen will. Für andere ist diese Vorstellung ein Gräuel. Bieten doch Laub und andere abgestorbene Pflanzenteile vielen Nützlingen Unterschlupf, die im nächsten Jahr die Schädlinge in Schach halten. Tatsächlich haben die Positionen beider Parteien etwas für sich.

Was aufgeräumt/weggebracht werden sollte

  • Laub vom Rasen entfernen - darunter können sich Pilze entwickeln
  • Blätter die nur schwer verrottbar sind und wuchshemmende Stoffe enthalten wie z.B. Walnussblätter
  • Reste kranker Pflanzen entsorgen, (soweit eine Kompostierung die Überwinterungsform der Krankheit nicht abtötet), um einem Neubefall vorzubeugen.
  • nicht oder nur sehr dünn mulchen bei:
  • Alte Rosentriebe maximal bis zu einem Drittel zurückschneiden (Rosenschnitt erst im Frühjahr) und Stauden (Ausnahme: Pampasgras) stutzen: erleichtert die Bodenbearbeitung
  • Alle toten Pflanzenteile aus dem Gartenteich fischen, Pumpe entfernen; Kübelteiche - soweit nicht frostfest- vor dem ersten Frost entleeren, anschließend umgestürzt mit Folie o.ä. abdecken, damit sich kein Wasser darin sammelt oder wegräumen.
  • Einräumen aller frostempfindlichen Pflanzen wie z.B. Dahlien, Canna und nicht winterharter Kübelpflanzen soweit noch nicht geschehen.
  • Anbringen von Winterschutz ( Verwendung von Falllaub o. Vlies, zusammenbinden von Pampasgras usw. ) an empfindlichen Pflanzen, die draußen überwintern.
  • Rückschnitt von Stauden im Herbst oder Frühjahr (-> Winterquartier für Tiere, Vogelfutter) möglich.
  • Erntereste von Gemüsebeete entfernen (gesundes Material kompostieren)
  • Umgraben der Gemüsebeete, soweit nicht mit Feldsalat, Grünkohl, Schwarzwurzeln usw. bepflanzt. (Schwere Böden auf jeden Fall vor dem Frost umgraben - Frostgare!).
  • Lockern des Bodens in den Stauden- bzw. Kräuterbeeten zwischen den Stauden mit der Grabegabel.
  • Gartengeräte reinigen und einlagern.
  • Gartenmöbel und Pavillionbespannungen - soweit noch nicht geschehen - wegräumen.
  • Wasser im Garten abstellen (Wasserhahn öffnen und Leitung leer laufen lassen, Wassertonnen leeren -> verhindert platzen der Leitung bzw. der Tonne).

Was liegengelassen/abgedeckt werden sollte

  • Laub auf Beeten und unter Hecken: der Boden bleibt feucht, locker und humusreich.
  • Einjährige Blumen, abgeschnittene Stauden werden kompostiert. Pflanzen mit Mehltaubefall können ebenfalls kompostiert werden. Bei anderen Pilzerkrankungen besser entsorgen.
  • Rosenstöcke in rauhen Lagen mit Erde oder Kompost anhäufeln und abdecken
  • Pampasgras zusammenbinden
  • Rückschnitt bzw. stutzen von Rosen und Stauden erst im Frühjahr: Unterschlupf bzw. Nahrung für Tiere, schöne Winterbilder

Fazit

Hieraus ergibt sich, dass es sich hier nicht um ein "entweder - oder" sondern um ein "sowohl als auch" handelt und es in jedem Garten Bereiche gibt, in denen es sinnvoll ist, das Falllaub zu entfernen und andere, in denen man es besser als Mulchschicht belässt bzw. einsetzt. Selbst im "aufgeräumtesten" Garten sollte es eine Ecke geben, in der sich Igel und Co. unter einem Reisighaufen und zwischen Falllaub wohlfühlen dürfen und auch im naturnahen Garten sollte man besser den Rasen frei rechen.

Quellen

Gartenakademie Rheinland-Pfalz