Pflanzung von Gehölzen

Aus Hortipendium
Wechseln zu: Navigation, Suche

Schon beim Kauf der Obst- und Ziergehölze sollte man vorsichtig sein. Nur aus gesundem Pflanzenmaterial können später diejenigen Bäume und Sträucher erwachsen, die sich der Gartenbesitzer wünscht und die mit den Abbildungen in Baumschulkatalogen und Gartenbüchern übereinstimmen.

Pflanzzeit

Gepflanzt werden kann von Oktober bis März. Beim Pflanzen aus Töpfen und Containern (Großbehältern) ist dies sogar das ganze Jahr über möglich. Günstig ist, wenn der Himmel dabei regnerisch trüb und der Boden feucht sind.

Pflanzung

Die Pflanzlöcher sollten mindestens doppelt so groß ausgehoben werden, wie die Wurzeln oder der Wurzelballen Platz benötigt. Ist das Loch zu eng, ist besonders das zügige Weiterwachsen nach dem Wachstumsbeginn der Pflanzen behindert.
Am Grund des Pflanzlochs ist der Boden aufzulockern und - der Aushub, der beim Pflanzen wieder eingefüllt wird - ist mit feuchtem Kompost oder Pflanzerde zu vermischen. Eventuell vorhandene Bodenverdichtungen müssen unbedingt durchstoßen werden. Bei stärkeren Regenfällen oder reichlichem Gießen staut sich sonst das Wasser und die Wurzeln würden schnell faulen.
Bei der Pflanzung von Rhododendron wird das Pflanzloch zwecksmäßig seitlich mit einer Plastikfolie ausgekleidet. Hierzu kann auch der Sack der Rhododendronerde verwendet werden. Hierzu muss dessen Boden herausgeschnitten werden, damit die Wurzeln später nicht in das umgebende Erdreich hineinwachsen, welches nicht die spezielle Bodenvorbereitung erfahren hat.
Vor der Pflanzung werden beschädigte Wurzeln abgeschnitten und zu lange eingekürzt. Anschließend werden die Pflanzen längere Zeit in Wasser getaucht. Auch Pflanzen aus Töpfen und Containern sind gründlich zu wässern.
Bei der Pflanztiefe ist darauf zu achten, dass ballierte Pflanzen so tief in den Boden kommen, dass ihr Ballen etwas unter der Oberfläche liegt. Bäume und Sträucher ohne Ballen werden so tief gepflanzt, wie sie in der Baumschule gestanden haben.

Verankerung

Größere Bäume benötigen anfangs einen Haltepfahl. Bewährt hat sich hierbei das schräge Einschlagen in Hauptwindrichtung, damit der Wurzelballen nicht verletzt wird. Zu bedenken ist jedoch, dass die Holzimprägnierungsmittel von den Pflanzenwurzeln teilweise nicht gut vertragen werden.

Wässern

Am Schluss der Pflanzung darf ein gründliches Angießen nicht fehlen. Besonders in Hanglagen sollte das Pflanzloch mit einem Grießrand versehen werden, damit das Wasser nicht seitwärts abläuft.
Auch in der Folgezeit erfordern die frisch gepflanzten Gehölze bezüglich ihrer Wasserversorgung ein besonderes Augenmerk. Grundsätzlich darf der Wurzelbereich niemals völlig austrocknen. Andererseits schädigt stauende Nässe die empfindlichen, jungen Wurzeln. Das richtige Gießen bewegt sich also zwischen diesen beiden Extremen und hat so zu erfolgen, dass die Pflanzen in ihrem Wurzelbereich stets gleichmäßig feucht sind.

Düngen

Mineraldünger soll bei der Pflanzung grundsätzlich nicht verwendet werden. Organische Dünger oder Depotdünger können in geringer Menge unter die Pflanzerde gemischt werden, doch besteht hierfür keine zwingende Notwendigkeit. Erst wenn die Pflanzen angewachsen sind, kann durch Düngergaben das Pflanzwachstum angeregt werden, vorausgesetzt, die Wasserversorgung ist geregelt. Zweckmäßig ist es, im Abstand von wenigen Jahren gelegentlich eine Bodenuntersuchung durchführen zu lassen, die nicht viel kostet, aber genauen Aufschluss darüber gibt, ob, wie viel und welche Dünger im Boden fehlen.

Behandlung frisch gepflanzter Gehölze

Der Pflanzschnitt dient der Herstellung eines neuen Wachstumsgleichgewichts zwischen dem durch Rodung gestörten Wurzelkörper und dem oberirdischen Teil. Je mehr der Wurzelkörper verletzt ist, um so mehr werden die Triebe in der Krone zurückgeschnitten. An den Wurzeln werden verletzte Teile sauber abgeschnitten. Bei Containerpflanzen wird kein Pflanzschnitt durchgeführt, da diese Pflanzen einen ungestörten Wurzelkörper aufweisen. Es ist frisch gepflanzten Gehölzen dienlich , wenn das Erdreich der Pflanzscheiben in Form einer Mulde mit Gießrand ausgeformt wird. Damit werden Niederschläge aufgefangen, und es ist ein Wässern möglich, falls der Boden austrocknen sollte. Übermäßiges Wässern schadet jedoch und führt zu häufigem Verlust der Gehölze durch Wurzelfäulnis.

Fehler

  • keine standortgerechte Pflanzen
  • falscher Grenzabstand
  • schlechte Qualität
  • falsche Pflanzzeit
  • ungenügende Vorbereitung der Pflanzung
  • fehlerhafte Durchführung des Pflanzprozesses


Quellen

Gartenakademie Rheinland-Pfalz Werner Ollig Gartenakademie Rheinland-Pfalz Eva Morgenstern, Gartenakademie Rheinland-Pfalz