Schadbilder an Heidelbeeren

Aus Hortipendium
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Schadsymptome am Blatt

Blattläuse (Fimbriaphis fimbriata, Macrosiphum euphorbiae)
Die Gelbliche Heidelbeerblattlaus (Fimbriaphis fimbriata) kommt aus Nordamerika und tritt mittlerweile in vielen Heidelbeeranlagen auf. Sie ist schwierig zu bekämpfen. Die Grünstreifige Kartoffelblattlaus (Macrosiphum euphorbiae) ist rosa bis grüngrau gefärbt und hat sehr lange, gebogene Siphone. Die Tiere verursachen viel Honigtau und Fruchtverschmutzungen.
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Freifressende Raupen (Eulenarten, Operophtera brumata, Adoxophyes orana, Archips podanus)
Die Raupen befressen die Blätter der Heidelbeere. Manchmal kommt es später auch zu Fraßschäden an den Früchten. Die Bekämpfung sollte frühzeitig beim ersten Auftreten der Raupen erfolgen. Ideal sind Temperaturen über 15° C, da die Fraßaktivität der Raupen dann am höchsten ist.

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Godronia-Triebsterben (Godronia cassandrae)
Die Hauptschäden des Godronia-Triebsterbens sind am Holz zu finden. Wenn im Sommer jedoch hohe Temperaturen erreicht werden, beginnen die Blätter zu welken. Sie verfärben sich rötlich braun, fallen jedoch nicht ab.

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Spinnmilben (Panonychus ulmi, Tetranychus urticae)
Die Milben saugen an den Blättern. Diese weisen bei Befall helle Sprenkelungen auf und verfärben sich mit der Zeit bronzefarben. Bei starkem Befall kann es auch zu einem verfrühten Blattfall kommen.

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Schadsymptome an der Blüte

Grauschimmel (Botrytis cinerea)
Der Pilz befällt Blüten der Heidelbeere und bildet graue Pilzrasen darauf. Von dort aus greift er auf weitere Blüten über und verklumpt sie miteinander. Über den Blütenstiel infiziert er auch den Trieb.

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Schadsymptome an der Frucht

Blattläuse (Fimbriaphis fimbriata, Macrosiphum euphorbiae)
Die Gelbliche Heidelbeerblattlaus (Fimbriaphis fimbriata) kommt aus Nordamerika und tritt mittlerweile in vielen Heidelbeeranlagen auf. Sie ist schwierig zu bekämpfen. Die Grünstreifige Kartoffelblattlaus (Macrosiphum euphorbiae) ist rosa bis grüngrau gefärbt und hat sehr lange, gebogene Siphone. Die Tiere verursachen viel Honigtau an Blätter und bei starkem Befall auch an den Früchten.

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Colletotrichum-Fruchtfäule an Heidelbeere
Colletotrichum-Fruchtfäule (Colletotrichum gloeosporioides, Colletotrichum acutatum)
Der Pilz überwintert auf Fruchtmumien und Totholz der Heidelbeere. Länger anhaltende Blattnässe und höhere Temperaturen erhöhen das Befallsrisiko.

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von Botrytis cinerea befallene Heidelbeeren
Grauschimmel (Botrytis cinerea)
Neben Blüten und Trieb befällt der Pilz auch die Heidelbeeren. Die infizierten Früchte werden braun und sterbe ab.

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Monilinia-Triebsterben (Monilinia vaccinii-corymbosi)
Nachdem der Pilz primär das Holz und sekundär die Blüten infiziert hat, wirkt sich der Befall auf die Früchte aus. Die Beeren schrumpfen ein und verhärten sich. Sie sind samenlos und können nicht mehr verzehrt werden. Befallene Früchte nennt man "mummy berries".
Schildläuse (Parthenolecanium corni, Lepidosaphes ulmi, Quadraspidiotus perniciosus, Mesolecanium nigrofasciatum)
Die Schildläuse wandern auf Triebe und Früchte und saugen daran. Sie verursachen eine Wachstumshemmung und hinterlassen Honig- und Rußtau auf den Beeren.

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Schadsymptome am Holz

Schäden am Holz durch Godronia cassandrae
Godronia-Triebsterben (Godronia cassandrae)
An den Blattnarben entstehen im Herbst durch Pyknidiosporen kleine Läsionen, die sich im Winter rot verfärben. Im darauffolgenden Frühjahr und Sommer dehnen die Verletzungen sich aus, sodass sie eine Länge von 1 bis 10 cm erreichen, und nehmen eine rotbraune Farbe an. Die Wunden sind konzentrisch um die Blattnarben angeordnet.

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Grauschimmel (Botrytis cinerea)
Der Pilz befällt zunächst die Blüten der Heidelbeere und bildet graue Pilzrasen darauf. Über den Blütenstiel infiziert er auch den Trieb. Er dringt in ihn ein und bringt ihn zum Absterben.

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Monilinia-Triebsterben (Monilinia vaccinii-corymbosi)
Der Pilz überwintert in Fruchtmumien am Boden, die sich zu dunklen, trompeten- bis schüsselförmigen Fruchtkörpern entwickeln. In ihnen bilden sich Ascosporen, die schließlich nach Knospenaufbruch inform einer Primärinfektion die Triebe befallen. Diese welken, verfärben sich braun und knicken ab. Auf den Trieben bilden sich braunschwarze Konidienlager. Die Konidien sind für die Sekundärinfektionen an den Blüten verantwortlich.
Schildlausbefall am Holz der Heidelbeere
Schildläuse (Parthenolecanium corni, Lepidosaphes ulmi, Quadraspidiotus perniciosus, Mesolecanium nigrofasciatum)
Am auffälligsten ist wohl die Napfschildlaus (Parthenolecanium corni), da ihre Schilde sehr groß und kugelförmig sind. Bedeutsamer ist in Westdeutschland jedoch die San José-Schildlaus (Quadraspidiotus perniciosus). Die Schildläuse wandern auf die Triebe und auf die Früchte und saugen daran. Dadurch kommt es zu einer Wachstumshemmung. Bei starkem Befall kann es bis zum Absterben der Triebe, oder sogar ganzer Sträucher kommen.

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Triebspitzengallmücke (Contarinia vaccinii)
Vor allem Junganlage der Heidelbeere sind besonders häufig von diesem Schädling betroffen. Die Mücke verursacht das Einrollen und Schwarzfärben der Triebspitzen und schließlich deren Absterben. Unterhalb der Befallsstelle bildet sich ein Neuaustrieb, der eine nicht erwünschte, zusätzliche Verzweigung darstellt.

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Weitere Infos


Quellen

  • Prof. Dr. Fritz Winter (2002): Lucas' Anleitung zum Obstbau. Verlag Eugen Ulmer. Stuttgart. ISBN 3-8001-5545-1
  • Uwe Harzer (2012): Mittelempfehlungen und Hinweise zum Pflanzenschutz in Kernobst 2012. In: Fachzeitschrift für den Obstbau-Profi. Nr. 1. Seite 23 - 46. 
  • Kurt Heinze (1987): Leitfaden der Schädlingsbekämpfung. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart. Stuttgart. ISBN 3-4047-0483-2