Oleander

Aus Hortipendium
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Oleander
Nerium oleander
Linné, 1753
Nerium oleander Blanco1.37-cropped.jpg
Systematik
Klasse Bedecktsamer
Magnoliopsida
Gruppe Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung Enzianartige
Gentianales
Familie Hundsgiftgewächse
Apocynaceae
Gattung Oleander
Nerium

Oleander (Nerium oleander) findet man vom Mittelmeer bis Japan mit einer Reihe schöner Gartenformen in allen nur denkbaren Farbschattierungen. Von Juni bis weit in den Herbst sind seine roten, rosa, weißen oder gelben, einfachen oder gefüllten Blüten zu bewundern. Voraussetzung ist allerdings ein warmer, nicht verregneter Sommer. Der Oleander gehört zu den ältesten und weitverbreitetsten Kübelpflanzen überhaupt. Prächtig blühend stellt er ein Bindeglied zwischen drinnen und draußen dar. Die Bezeichnung Kübelpflanze stammt noch aus der Zeit, in der bevorzugt Holzkübel als Pflanzgefäße für größere Solitärpflanzen Verwendung fanden. Terracotta- oder sehr dekorative Keramikgefäße stehen heute in jeder Farbe und Form in allen Größen zur Wahl.

Giftpflanze

Wie schon aus der Taxobox zu entnehmen ist, entstammt der Oleander der Familie der Apocynaceae oder Hundsgiftgewächse. Dies bedeutet, daß alle Pflanzenteile des Oleanders giftig sind. Es liegt in der Natur der Sache, dass besonders bei Kleinkindern darauf zu achten ist, dass keinerlei Pflanzenteile zerkaut oder verschluckt werden. Bei Verzehr von Blüten oder Triebstücken kann es zu Erbrechen, in schweren Fällen auch zu kolikartigen Leibschmerzen und Herzrhythmusstörungen kommen.

Im Garten und auf der Terasse

Verwendungszweck

Zur Schaffung von südländischer Atmosphäre sollte der Oleander auf keinem Balkon und auf keiner Terrasse fehlen. Südlicher Duft von Oleanderblüten, der an lauen Sommerabenden in der Luft liegt, läßt den Hobbygärtner mit etwas Phantasie in andere Gefilde entfliehen. Ob strauchartig oder als Hochstamm, in kleinen oder größeren Gefäßen, lassen sich auf engstem Raum in Kombination mit Beet- und Balkonpflanzen wunderschöne Gartenlandschaften gestalten, die sich jederzeit verändern lassen.


Pflegehinweise

Bei der Überwinterung sollte, wie bei allen Kübelpflanzen, die alte Regel “je dunkler umso kühler” gelten. Um einen Neuaustrieb zu verhindern, sollten Überwinterungstemperaturen von ca.5-10°C eingehalten werden. Regelmäßiges Wässern ist auch im Winterquartier erforderlich. Wenn die Möglichkeit besteht, können die Pflanzen so früh wie möglich die Frühlingssonne genießen. Nachtfrost bis – 6°C hält Oleander ohne große Schädigung aus. Entsprechend der Größe und des schnellen Wachstums der Oleanderbüsche müssen die Pflanzgefäße immer groß genug sein. Wenn sich die Pflanzen aus den Töpfen oder Kübeln heben, sollte in entsprechend größere Behältnisse in nährstoffreiche Erde umgetopft werden. Auch ein starker Rückschnitt wird von Oleander sehr gut vertragen und mit reichlich Neuaustrieb honoriert. Viel Wasser und regelmäßige Nahrung in Form von Volldüngern, 2-3 g/l Wasser wöchentlich von April bis August, garantieren eine üppige Blütenpracht und frisches vegetatives Wachstum. Ab September wird dann je nach Witterung weniger gegossen und die Düngung eingestellt.
Mit der Reduzierung der Wassergaben und der Düngung beginnt sodann die Ruhezeit, deren Einhaltung für die Blüte und das Wachstum im nächsten Jahr unbedingt erforderlich ist.

Vermehrung

Die Oleandervermehrung erfolgt im Sommer durch Kopfstecklinge, die in einer Länge von ca. 10 cm (etwa drei Blattpaare) unter dem Knoten geschnitten werden. Ob in kleinen Töpfen in humose Erde oder in Gefäße mit Wasser gesteckt und als Verdunstungsschutz mit einer Folie abgedeckt, bewurzeln Oleanderstecklinge bald. Sind die Wurzeln sichtbar, kann dann in etwa 12 cm Töpfe getopft werden. Durch häufiges stutzen (Entfernung der Triebspitze) erzielt man buschige Pflanzen. Beliebt sind auch Hochstämme, die entsprechend später gestutzt werden und dann in gewünschter Höhe einen Kronenaufbau ermöglichen.

Hauptschädlinge

siehe dazu auch Schadbilder an Oleander

Schädlingsart Schadbild Bekämpfung
Napfschildläuse Ovale, halbkugelige Schilde auf der Blattunterseite und an den Triebspitzen. Honigtaubildung (klebrige Ausscheidung der Schildläuse) 2 -3 mal Behandlung mit Naturen (Rapsöl) im Abstand von 10-14 Tagen oder Lizetan-Stäbchen bzw. Granulat in den Kübel

Zugelassene Pflanzenschutzmittel im Hausgarten aus PS Info

Deckelschildläuse Flache, längliche Schilde auf der Blattunterseite, sonst wie Napfschildläuse 2 -3 mal Behandlung mit Naturen (Rapsöl) im Abstand von 10-14 Tagen oder Lizetan-Stäbchen bzw. Granulat in den Kübel

Zugelassene Pflanzenschutzmittel im Hausgarten aus PS Info

Spinnmilben Silbrige Sprenkelungen auf der Blattfläche, bei stärkerem Befall eintrocknen der Blätter und Blattfall möglich. Gespinste zwischen den Blättern und Triebspitzen Naturen oder Insektizidsprays z.B. Pflanzenspray Hortex Neu, Lizetan Plus Zierpflanzenspray (sind gegen alle genannten Schädlinge einsetzbar)

Zugelassene Pflanzenschutzmittel im Hausgarten aus PS Info

Oleanderblattlaus Gelbgefärbte Läuse an den Triebspitzen, Honigtaubildung mit Bildung von Schwärzepilzen Naturen oder Neudosan Neu, gute Benetzung der Schädlinge ist erforderlich

Zugelassene Pflanzenschutzmittel im Hausgarten aus PS Info

Oleanderkrebs Auf den Blättern kleine, runde, durchscheinende Flecken, aus denen später bräunliche, mit gelblichem Rand versehene Anschwellungen werden. An den Zweigen dunkle Aufrissstellen oder krebsartige Wucherungen Befallene Pflanzenteile zurückschneiden, Pflanzen nicht überbrausen, stark befallene Pflanzen vernichten, eine Heilung ist nicht möglich

Gelbverfärbung der älteren Blätter nach der Überwinterung hat meist keine parasitären Ursachen. Zu hohe Temperaturen, unregelmäßige Wasserversorgung und Lichtmangel führen zu diesen Symptomen, die oft auch einen Blattfall der vergilbten Blätter nach sich ziehen. Abgestorbene Blütenstände mit Botrytisbefall sind mechanisch zu entfernen. Eine Behandlung mit Öl gegen die genannten Schädlinge sollte nur in den Abendstunden oder bei bedecktem Himmel erfolgen. Der Einsatz von Mineral- oder Rapsöl bei starker Sonneneinstrahlung kann bei einigen Sorten zu Verbrennungen an den Blättern und Triebspitzen führen. Da sich die Schädlinge auch im Winter vermehren, sollte auch im Winterquartier auf Befall geachtet werden.

Weblinks

http://www.gartenakademie.rlp.de

Quellen

Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold (2008): Der große Zander - Enzyklopädie der Pflanzennamen. Bd. 2 - Arten und Sorten. Verlag Eugen Ulmer. Stuttgart. ISBN 978-3-8001-5406-7