Okulation

Aus Hortipendium
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Der „Klassiker“ unter den Veredlungsarten ist die Okulation (der Begriff leitet sich ab vom lat. oculus = das Auge). Hierbei wird ein Auge (Knospe) auf eine Unterlage veredelt. Grundsätzlich gibt es 2 Anwendungsmöglichkeiten:

  • die Okulation auf das treibende Auge im April/Mai: der Austrieb erfolgt noch im selben Jahr.
  • die Okulation auf das schlafende Auge im Juli/August. Diese Knospen treiben dann erst im nächsten Jahr aus.

Traditionell wird auf das schlafende Auge veredelt, weil die zu veredelnden Reiser dann direkt kurz vorher geschnitten werden können. Wichtigstes Kriterium für den richtigen Termin ist die Tatsache, dass die „Rinde löst“, d. h., sich leicht von der darunter liegenden Kambiumschicht abheben lässt. Diese Rindenlösbarkeit ist je nach Unterlage oder Pflanzenart zeitlich begrenzt. So können Rosen meist schon im Juli okuliert werden, die meisten Obstgehölze im August. Gartenfreunde, die ausserhalb dieser Zeiten veredeln wollen, können noch eine andere Okulationsmethode anwenden: die sog. „Chip-Budding-Methode“. Der Begriff "chip-budding" stammt aus dem Englischen und bedeutet wörtlich übersetzt soviel wie "Holzspan-Veredlung" Chip (engl.) = Span, to bud (engl.) = veredeln, okulieren. Vorteil: Diese Methode kann unabhängig vom Lösen der Rinde angewendet werden aufgrund einer anderen Schnitttechnik!

Siehe auch

Quellen

Gartenakademie Rheinland-Pfalz