Obst und Gemüse – Studien zu Diabetes

Aus Hortipendium
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[1] Mehr grünes Blattgemüse - weniger Typ 2-Diabetes
Mehrere Einzelstudien zeigten, dass ein erhöhter Verzehr von Obst und Gemüse das Risiko verringert, an dem sog. Altersdiabetes (Typ-2-Diabetes) zu erkranken. Eine englische Wissenschaftlergruppe vom Herzkreislaufforschungsinstitut der Universität von Leicester wertete nun alle verfügbaren Studien aus, um genauere Angaben machen zu können. Dabei ging es vor allem um die Trennung der Wirkung von Gemüse und Obst. Aus dem gesamten geprüften „Material“ wurden nur die Studien ausgewählt, die mit Gesunden begannen, diese über mehrere Jahre begleiteten (sog. prospektive Studien) und bei denen Obst- und Gemüsearten getrennt und genau erfasst wurden. 6 Studien, die den strengen Kriterien entsprachen, blieben übrig. Als Ergebnis kam heraus, dass nur der tägliche Verzehr von grünen Blattgemüsearten zu einer statistisch gesicherten Verminderung des Diabetesrisikos führte. Weder mit dem Obstverzehr allein noch mit der Größe Obst und Gemüse insgesamt konnte ein gesicherter Zusammenhang zum Auftreten von Typ-2-Diabetes gefunden werden. Damit wird wieder einmal die Bedeutung von grünen Salaten, Spinat, Grünkohl, Mangold u.a. sowie des regelmäßigen Verzehrs von Gemüse bestätigt.

[2]Hoher Gemüseverzehr kann Risiko für Altersdiabetes verringern
Um den Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Obst und Gemüse und dem Auftreten von Typ-2-Diabetes zu erforschen, wurden am Institut für Medizin und Volksgesundheit des Vanderbilt Epidemiologiezentrums in Nashville, USA, 64191 gesunde Frauen nach ihren Ernährungsgewohnheiten befragt und über ca. fünf Jahre kontrolliert. Innerhalb des Untersuchungszeitraumes traten 1608 neue Fälle von Typ-2-Diabetes auf. Die Auswertung der erhobenen Daten ergab, dass Frauen mit einem erhöhten Verzehr von Gemüse (oberes Fünftel) ein um etwa 30 % geringeres Risiko hatten, an Diabetes zu erkranken, im Vergleich zu denen, die wenig Gemüse aßen. Auch bei der Verrechnung der einzelnen Arten oder Gruppen von Gemüse zeigte sich eine statistisch gesicherte Abnahme des Erkrankungsrisikos mit Zunahme der verzehrten Menge. Für Obst konnte dieser Zusammenhang nicht gefunden werden, so dass die Autoren R. Villegas und Kollegen zum Schluss kommen, dass Gemüseverzehr geeignet ist, vor dem Entstehen von Altersdiabetes zu schützen.

[3]Salatliebhaber vermindern Diabetesrisiko auf ein Sechstel
In der sogenannten Ely Diabetes Studie wurden 1122 gesunde, zwischen 40 und 64 Jahre alte Personen ausführlich nach ihren Verzehrsgewohnheiten befragt und auf einen Zusammenhang mit Diabetes II ( Nicht-Insulinabhängiger Diabetes) untersucht. Hinsichtlich des Verzehrs von Obst, Salat und rohem Gemüse wurden die Personen in drei Gruppen eingeteilt und zwar: „ganzjährig häufig“, „im Sommer häufig“ und „ganzjährig nicht häufig“. Als ein besonders eindrucksvolles Ergebnis berichtet die Forschergruppe um D.E. Williams ( Cambridge ), dass bei der Gruppe mit seltenerem Verzehr von Salat ein 6-fach höheres Auftreten von Nicht-Insulinabhängigem Diabetes festzustellen war (6% der untersuchten Personen gegenüber nur 1 % bei der Gruppe mit hohem Salatverzehr).

Weitere Studien

Einzelnachweise

  1. Carter, P. et al.: ”Fruit and vegetable intake and incidence of type 2 diabetes mellitus: systematic review and meta-analysis“. B.M.J. 341: doi: 10.1136, c4229, August 2010.
  2. Villegas, R. et al.: “Vegetable but not fruit consumption reduces the risk of type 2 diabetes in Chinese women.” Nutr. 138(3):574-580, März 2008.
  3. Journal of Clinical Epidemiology 52, 329-335, 1999.

Quellen

Hans-Christoph Scharpf (1997 - 2011): Gemüse ist mehr als ein Nahrungsmittel - Neue Erkenntnisse über die gesundheitlichen Wirkungen. Gemüse, das Magazin für den professionellen Gemüsebau. Verlag Eugen-Ulmer. Stuttgart / Ettlingen.