Grüne Pfirsichblattlaus

Aus Hortipendium
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Grüne Pfirsichblattlaus
Myzus persicae
Grüne pfirsichblattlaus2.JPG
Pfirsichblattläuse
Systematik
Klasse Insekten
Insecta
Unterklasse höhere Insekten
Pterygota
Überordnung Schnabelkerfe
Hemiptera
Ordnung Pflanzenläuse
Sternorrhyncha
Unterordnung Blattläuse
Aphidina
Familie Röhrenläuse
Aphididae


Die Grüne Pfirsichblattlaus ist nicht nur durch ihre Saugtätigkeit an den jungen Pflanzenknospen ein Schädling, sondern sie ist Überträger von weit über 100 Viruskrankheiten, was das Schadausmaß enorm vergrößert und sehr gefährlich für die Pflanzen ist. Während sie im Frühjahr Pfirsichbäume befällt, sind im Sommer Salat, Spinat, Tomate, Paprika, Kartoffeln, Erbsen, Bohnen und Unkräuter ihre Hauptziele.

Schadbild

Im Frühjahr verrichtet die Grüne Pfirsichblattlaus an den gerade austreibenden Pfirsichknospen und an den Blättern, welche sich daraufhin krümmen und vergilben, eine starke Saugtätigkeit. Auch Pflaumen und Mirabellen können betroffen sein. Im Sommer, etwa ab Ende Mai, saugt der Schädling an Gemüse und Unkraut (vorwiegend hält sie sich im Herzblattbereich der Pflanze auf), wodurch Blattkräuselungen entstehen. Im Herbst kehren sie wieder auf die Pfirsichbäume zurück. Die stärksten Schäden treten bei frühem Befall auf, Temperaturen um 25°C begünstigen die Vermehrung der Blattlausart. Neben dieser direkten Schädigung schleppen die Insekten Viruskrankheiten mit, welche sie durch das Saugen an einer viruserkrankten Pflanze erhalten haben und beim Saugen an Pfirsich und Gemüse auf diese übertragen. Diese Überträgerfunktion macht die Bedeutung der Grünen Pfirsichblattlaus aus. So überträgt sie Mosaikkrankheiten an Dahlien, Nelken und Orchideen unter anderem.

Biologie

Die Eier sind kurz nach der Eiablage gelblich bis grün, verändern jedoch ihre Farbe in ein schimmerndes schwarz. Die Larven der Pfirsichgenerationen sind dunkelgrün, bzw. dunkelbraun und ab der 2. Generation geflügelt, während die Larven der Gemüse- und Unkrautgeneration hellgrün sind und ebenfalls geflügelte Generationen hervorbringen. Die Weibchen, welche im Herbst auf den Pfirsichbäumen geboren werden und die Eier zur Überwinterung legen, sind rötlich.

Nach der Überwinterung der Eier auf den Pfirsichbäumen schlüpfen im März die dunkelgrüne Larven, welche sofort mit der Saugtätigkeit an Blüten und Blättern beginnen. Die Überwinterung kann aber auch als Larve oder Adulte an krautigen Sekundärwirten erfolgen. Als solche können z.B. Kohlarten fungieren. Bis Juni schlüpfen auf der Überwinterungspflanze bis zu 4 Generationen, wobei bei den beiden folgenden Generationen geflügelte, dunkelfarbige Formen entstehen, welche gerne Krautpflanzen anfliegen. Im Sommer schlüpfen hellgrüne Larven auf Gemüsepflanzen, auch hier gibt es mehrere Generationen (bis zu 10 im Jahr) innerhalb weniger Wochen, da jede Larve innerhalb von 2 Wochen fortpflanzungsfähig ist (aus einer Larve gehen im Schnitt 50 neue Larven hervor). Ab Juli besitzen die neuen Generationen meist Flügel und fliegen andere Pflanzen an, was zur Virenverbreitung beiträgt. Im Herbst kehren die Blattlausgenerationen zu den Pfirsichbäumen zurück, wo rote Weibchen schlüpfen, die, nachdem sie begattet wurden, je 5-15 Eier legen, welche auf der Wirtspflanze überwintern.

Bekämpfung

Zur Bekämpfung kann man wenn nötig wiederholt Aphizide verwenden, wenn ein Schaden vorhanden ist. Zu beachten ist, dass die Grüne Pfirsichblattlaus gegenüber manchen Pflanzenschutzmitteln resistent geworden ist.

Quellen

David v. Alford (1997): Farbatlas der Schädlinge an Zierpflanzen. Ferdinand Enke Verlag. Stuttgart. ISBN 3432278411

Weblinks