Mehlige Pflaumenblattlaus
Mehlige Pflaumenblattlaus | |
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Hyalopterus pruni | |
Synonyme | |
Hyalopterus arundinis | |
Kolonie der Mehligen Pflaumenblattlaus
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Systematik | |
Klasse | Insekten Insecta |
Unterklasse | höhere Insekten Pterygota |
Überordnung | Schnabelkerfe Hemiptera |
Ordnung | Pflanzenläuse Sternorrhyncha |
Unterordnung | Blattläuse Aphidina |
Familie | Röhrenläuse Aphididae |
Die Mehlige Pflaumenblattlaus (Hyalopterus pruni) tritt häufig nur lokal und auch nicht in jedem Jahr auf. Auch sie kann die Scharkakrankheit übertragen.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die Mehlige Pflaumenblattlaus ist grösser als die Kleine Pflaumenblattlaus, blassgrün bis blaugrau gefärbt und mit weissem Wachsstaub überzogen. Die Siphone sind kurz. Siphone, Beine und Fühler haben dunkle Punkte.
Lebensweise
Die Jungläuse schlüpfen im April aus den Wintereiern und bilden blattunterseits kleine Kolonien. Erst ab Juni/Juli kommt es zu einer massiven Vermehrung blattunterseits und an den Trieben. Honigtau und Russtaupilze sind die Folgen. Ab Ende Juni treten auch geflügelte Läuse auf, die auf Zwischenwirte wie z.B. Riedgräser abwandern. Im Herbst kehren sie auf die Bäume zurück, um die Eier an der Basis der Knospen junger Triebe abzulegen.
Schadensschwelle
Die Schadensschwelle ist bei 5 – 10 % befallenen Triebspitzen (nach der Blüte) erreicht.
Neben der Kleinen und Mehligen Pflaumenblattlaus können an Pflaume, Zwetsche und Mirabelle zudem lokal auch die Grüne Pfirsichblattlaus (Mycus persicae) und die Hopfenblattlaus (Phorodon humuli) auftreten. Auch sie gelten als Überträger der Scharkakrankheit.
Bekämpfung der Blattläuse
Die Bekämpfung der Kleinen Pflaumenblattlaus muss in den wärmeren Anbaugebieten vor der Blüte erfolgen, will man verkräuselte Triebe verhindern. In kühleren Regionen ist in der Regel eine Behandlung unmittelbar nach dem Abblühen ausreichend. Die Bekämpfung der Mehligen Pflaumenblattlaus erfolgt bei beginnender Kolonienbildung im Mai, wobei die Schadensschwelle zu beachten ist. Die Gefahr der Scharka - Übertragung auf gesunde Bäume durch die Blattläuse ist insbesondere im Herbst bei Rückkehr der Läuse auf die Bäume nicht zu unterschätzen. Zur Wintereiablage veranstalten sie einen sog. Suchflug von Baum zu Baum und können so durch das Besaugen das Virus sehr leicht von einem befallenen auf einen gesunden Baum übertragen. Eine Bekämpfung der im Herbst zurückkehrenden Läuse ist daher in Scharka – Befallsgebieten unbedingt erforderlich. Vorallem Junganlagen sollten behandelt werden.
Zur Bekämpfung der Blattlausarten stehen mehrere Wirkstoffe zur Verfügung: Pirimicarb, Thiacloprid, Acetamiprid, Flonicamid, Pyrethrine und Azadirachtin.
Quelle
- Uwe Harzer (2011): Praxisanleitung "Zwetschen, Pflaumen, Mirabellen" - Qualitätsproduktion. DLR Rheinpfalz, Kompetenzzentrum Gartenbau. Rheinbach.