Blattbräune der Walnuss

Aus Hortipendium
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Blattbräune
Gnomonia leptostyla
Synonyme
Marssonina-Krankheit, Blattfleckenkrankheit, Marssonina juglandis, Sphaeria leptostyla, Ophiognomonia leptostyla (Sogonov, 2008)
Gnomonia leptostyla on Juglans regia Buccaneer.jpg
Gnomonia leptostyla an Walnuß
Systematik
Abteilung Schlauchpilze
Ascomycota
Unterabteilung Echte Schlauchpilze
Pezizomycotina
Klasse Sordariomycetes
Unterklasse Sordariomycetidae
Ordnung Diaporthales
Familie Gnomoniaceae
Gattung Gnomonia
Nebenfruchtform Leptothyrium juglandis


Die Blattbräune der Walnuss (Gnomonia leptostyla) wurde früher als Marssonina juglandis bezeichnet, wodurch der Name Marssonina-Krankheit entstanden ist.

Synonyme

Deutsche Bezeichnung: Blattfleckenkrankheit, Marsonnina-Krankheit, Anthraknose
Wissenschaftliche Bezeichnung: Gnomonia juglandis, Leptothyrium juglandis, Marssoniella juglandis, Marssonina juglandis, Sphaeria leptostyla

Schadbild

Stark infizierte Blätter werden vorzeitig abgeworfen. Triebinfektionen und Symptome an Blattstielen und Blattadern sind selten. Auf der grünen Fruchtschale bilden sich schwarze Flecken, die sich im Laufe der Zeit vergrößern. An den Früchten kann der Erreger bis in den Kern vordringen und diesen zerstören. Bleibt der Kern von Infektionen verschont, werden die Nüsse aber oft notreif und fallen vorzeitig ab.

Besonders im Frühstadium können die Symptome dieser Krankheit mit dem Schadbild des Bakterienbrandes verwechselt werden. Auch hier erscheinen zunächst auf Blättern und Früchten kleine eckige, dunkle Flecken, die sich rasch vergrößern und ineinander laufen können. Gelegentlich sind die Flecke von einem gelben Hof umgeben. Häufig erkennt man auf der Blattunterseite in diesen Flecken ringförmig angeordnete, kleine schwarz-braune Pünktchen. Hierbei handelt es sich um die Fruchtkörper des Krankheitserregers.

Krankheitsverlauf

Der Pilz überwintert mit frostharten Fruchtkörpern in abgefallenen Blättern. Bei Regenwetter werden von hier im Frühjahr Pilzsporen abgeschleudert, die junge Walnussblätter infizieren. Nach einer Inkubationszeit von ca. 14 Tagen bilden sich die beschriebenen Blattflecken mit den Sommersporen. Unter feuchten Witterungsbedingungen werden diese erneut, z.B. mit Regenspritzern auf Blätter und junge Früchte verbreitet und es kommt zu einer neuen Infektionswelle. Im Gegensatz zum Bakterienbrand ist bei dieser Krankheit das ältere Blattgewebe anfälliger als junges und an älterem Blattgewebe bilden sich auch mehr Sporen. Bei anhaltend feuchtem Wetter kann es sehr schnell zu einer epidemischen Ausbreitung kommen, mit der Folge, dass befallene Walnussbäume schon frühzeitig starken Blattfall aufweisen. Neuere wissenschaftliche Untersuchungen deuten darauf hin, dass es neben dem Falllaub auch noch weitere Überwinterungsmöglichkeiten geben muss.

Bekämpfung

Grundlage einer vorbeugenden Bekämpfung dieser Krankheit ist die Entfernung und Vernichtung des Falllaubes im Herbst. Durch die Beseitigung der wichtigsten Infektionsquelle kann man eine beachtliche Minderung der Befallsgefahr erzielen. Eine Anwendung von Fungiziden ist derzeit nicht zugelassen. Sie wäre bei den meist recht großen Bäumen mit Rücksicht auf Abdriftprobleme in die Nachbargärten auch nur schwierig durchzuführen.

Quelle

Weblinks