Trübe Wiesenwanze

Aus Hortipendium
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Trübe Wiesenwanze
Lygus rugulipennis
Synonyme
Trübe Feldwanze
Trübe Wiesenwanze.jpg
Trübe Wiesenwanze auf einer Spargelpflanze
Systematik
Klasse Insekten
Insecta
Unterklasse Fluginsekten
Pterygota
Überordnung Schnabelkerfe
Hemiptera
Ordnung Wanzen
Heteroptera
Familie Weichwanzen
Miridae

Die Trübe Wiesenwanze (Lygus rugulipennis) ist eine Wanzenart aus der Gruppe der Cimicomorpha und gehört zu der Familie der Weichwanzen (Miridae). Beheimatet ist sie in Europa, Asien bis Japan und Nordamerika in nährstoffreichen Offenlandbiotopen. Häufig tritt sie an Kulturpflanzen durch ihre Saugtätigkeit schädlich auf (insbesondere in Gewächshäusern). Zu ihrem Nahrungsspektrum zählen zum Teil, neben vielen krautigen Pflanzen (z.B. Brennnessel), auch andere Insekten [1].

Aussehen

Die Oberseite der Trüben Wiesenwanze ist dicht behaart und kann in den Farben weißgrün, bräunlich, ziegelrot oder schwärzlich variieren. Charakteristisch ist die schwarze Zeichnung des Schildchens. Sie bildet zwei getrennte Spitzen oder ein 'W'. Auf den Halbdecken befindet sich eine schwarze Zeichnung, die aus kleinen Flecken besteht. Die Fühler sind schwarz, wobei das erste Glied ganz, das zweite Glied in der Mitte und das dritte Glied an der Basis hell ist. [1]


Biologie

Eier der Trüben Wiesenwanze

Die Trübe Wiesenwanze lebt polyphag. Die Adulten überwintern meist in der Bodenstreu und erscheinen im März wieder. Die Eiablage erfolgt im Mai. Die Weibchen legen die Eier in Knospen ab, oder auch an Stängeln von Wildpflanzen. Beispiele hierfür sind Ampfer, Gemeines Kreuzkraut und Brennnessel. Die Eier sind ca. 1 mm lang, 0,25 mm breit und cremeweiß gefärbt. Eine Besonderheit ist, dass die Eier flaschenförmig sind. Die daraus schlüpfenden Larven sind grün bis bräunlich gefärbt und auf jedem Thorakalsegment sind ein paar Pünktchen zu sehen. Sie saugen an Jungtrieben. Ab Juli entwickeln sich die Jungwanzen. In den meisten Gebieten folgt eine zweite Larvengeneration, die stärker ist als die erste. Diese schädigt hauptsächlich kultivierte Pflanzen. Die Adulten dieser Generation treten im September auf. Sie sind zwischen 5 und 7 mm lang und haben einen kräftigen Körper. Die Färbung variiert stark von grün, gelbbraun, rotbraun bis schwarz.


Schadbild

Die Blätter verfärben sich an den Stellen, an denen die adulten Wanzen saugen, gelb. Die Saugeinstiche sind braun und deutlich zu erkennen. Wird junges Gewebe befallen, kommt es oftmals zu Verkrüppelungen und Kräuselung der Blätter oder Blüten. Befallene Jungtriebe verdrehen sich, verdicken und verkümmern oftmals sogar.


Bekämpfung

Sobald der Befall festgestellt wird, sollte eine Insektizid-Behandlung folgen. Ebenfalls wichtig ist die Entfernung von Unkraut auf der Anlage, da auch dieses als Wirt für die Wanze dienen kann. Indikationszulassung aus PS Info Gartenbau


Einzelnachweise


Quellen

David V. Alford (1997): Farbatlas der Schädlinge an Zierpflanzen. Ferdinand Enke Verlag. Stuttgart. ISBN 3-432-27841-1

Gerd Krüger (2002): Pflanzenschutz im Gemüsebau. Ulmer Verlag. Stuttgart. ISBN 3-8001-3191-9

B. Brückner, M. Geyer, J. Ziegler (2008): Spargelanbau. Ulmer Verlag. Stuttgart. ISBN 978-3-8001-4627-7

J. Ziegler, L. Aldenhoff, B. Borgmeyer (2002): Pflanzenschutz Spargel. DLR Rheinpfalz. Neustadt an der Weinstraße. 

Weblinks