Kohlschwärze

Aus Hortipendium
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Kohlschwärze
Alternaria brassicae
Synonyme
Alternaria brassicicola
Altenaria-Bluko-6-SLFA-JS.JPG
Alternaria am Blumenkohl
Systematik
Abteilung Schlauchpilze
Ascomycota
Unterabteilung Echte Schlauchpilze
Pezizomycotina
Klasse Dothideomycetes
Unterklasse Pleosporomycetidae
Ordnung Pleosporales
Familie Pleosporaceae
Hauptfruchtform Lewia
Nebenfruchtform Alternaria

Die Kohlschwärze (Alternaria) wird durch einen Pilz verursacht, meistens Alternaria brassicae oder Alternaria brassicicola. Der Pilz befällt alle Kohlarten, vor allem Blumenkohl und Chinakohl. Neben dem Kohl werden auch viele andere Nutzpflanzen befallen wie Tomaten, Karotten, Kartoffeln, Getreide.

Synonyme

Alternaria brassicae: Dürrfleckenkrankheit, Rapsschwärze, Alternaria brassicae var. macrospora, Alternaria herculea, Macrosporium brassicae
Alternaria brassicicola: Alternaria circinans, Alternaria oleracea, Helminthosporium brassicicola, Macrosporium circinans

Schadbild

Alternaria befällt anfällige Wirtspflanzen, aber auch totes Pflanzenmaterial. Besonders häufig tritt die Krankheit im Sommer und Herbst bei feuchter Witterung auf. Meist werden die Blätter befallen, in feuchten Gebieten jedoch auch häufig die Blumen. Auf den Blättern sind graubraune, rundliche Flecken zu erkennen, die langsam größer werden und einen Durchmesser von etwa 15 mm erreichen. Teilweise fällt das Blattgewebe aus diesen Flecken heraus, einige Blätter fallen ganz ab. Vorzugsweise werden ältere Blätter befallen, die sich weiter unten an der Pflanze befinden. Auch werden die Keimlinge geschädigt, da der Pilz sowohl auf den Samen als auch im Boden überdauern kann und so schon die Keimlinge im frühen Stadium infizieren kann. Die Krankheit schreitet schnell voran. Bei der Lagerung kann es zu einem Befall mit weiteren bakteriellen Erregern oder Pilzen kommen, was die Probleme verstärkt.

Alternaria brassicae

Alternaria brassicicola

Biologie

Die Krankheitserreger überleben als Sporen oder Myzelen zwischen in den Beständen. Meist erfolgt die Sporulation in Phasen mit Regen, Tau oder Bodenfeuchte. Unterscheiden kann man Alternaria brassicicola von Alternaria brassicae aufgrund der unterschiedlichen Länge der Konidien, wobei diese bei letzterer Pilzart fast zweimal so lang sind wie bei A. brassiciciola. Sie werden durch den Wind verbreitet. Die Infektion der Wirtspflanze erfolgt über die Stomata oder über Wunden.


Bekämpfung

befallene Blume

Vorbeugend hilft eine weite Fruchtfolge, man sollte mindestens 3 Jahre lang Pflanzen anbauen, die nicht als Wirte fungieren. Zudem hilft eine ausgewogene Ernährung, Feldhygiene und weiter Pflanzabstand. Befallene Blätter müssen sofort entfernt werden. Erntereste sollten - vor allem bei einer engen Fruchtfolge- schnell zerkleinert werden, damit die Verrottung beschleunigt wird. Bei hohem Befallsrisiko können im Vorfeld Fungizide gespritzt werden. Bei sehr enger Fruchtfolge kann auch ein Kalkstickstoffeinsatz in Erwägung gezogen werden.

Bei Weißkohl und Radieschen sind zudem resistente Sorten bekannt.


Quellen

  • S. Roger Rimmer; Vernon I. Shattuck; Lone Buchwaldt; (2007): Diseases caused by Fungi and Oomycetes; Alternaria Diseases. In: Compendium of Brassica Diseases. Seite 15ff. 
  • J. Schlaghecken und J. Kreiselmaier (2002): Blumenkohl CD-ROM, Bild- und Textdokumentation. DLR Rheinpfalz. Neustadt an der Weinstraße. 

Weblinks

http://de.wikipedia.org/wiki/Alternaria
http://de.wikipedia.org/wiki/Systematik_der_Pilze
http://www.gartenakademie.rlp.de