Hohle Spargelstangen

Aus Hortipendium
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Die Intensität des Auftretens von hohlen Spargelstangen ist sortenbedingt und kann durch unnötig hohe Stickstoff-Versorgung gefördert werden. Je nach Jahr gibt es mit dieser stark qualitätsmindernden Degeneration des Markgewebes mehr oder weniger Probleme. Nach Wintern mit tiefgehenden Bodenfrost und trockenem Herbst kommt es auf leichten Böden (z.B. Ostdeutschland 1996 und 1997) zu extremen Schäden in den ersten Erntewochen mit bis zu 70% hohlen Stangen. Starke Junganlagen im dritten bis fünften Standjahr sind besonders gefährdet.

Die Erscheinung ist bei sehr hohen Temperaturen im Damm (> 25°C) und bei starken Knospenanlagen besonders ausgeprägt. Die Wasseraufnahme der Stange steigt sprunghaft an und die Belastungsgrenze des Markgewebes im Stangeninnern (weniger Leitbündel) wird überschritten. Das Gewebe reißt auf, die Stange wird hohl. Ein Zusammenhang zwischen Bodentemperatur und Bodenfeuchte wird vermutet. Nicht auszuschließen ist als Ursache auch eine unzureichende Bor- und Calciumversorgung.

Bekämpfung

Man sollte für den Anbau unanfällige Sorten wählen. Ausschlaggebend ist auch eine sachgemäße Stickstoff-Versorgung. Des weiteren ist zu einem Temperaturmanagement mit schwarzweißer Taschenfolie (Dammtemperatur < 22°C in 20 cm Dammtiefe) zu raten. Es ist für genügend Winterfeuchte vor Frostbeginn und hohe Winterdämme zu sorgen.

Quellen

B. Brückner, M. Geyer, J. Ziegler (2008): Spargelanbau. Ulmer Verlag. Stuttgart. ISBN 978-3-8001-4627-7

J. Ziegler, L. Aldenhoff, B. Borgmeyer (2002): Pflanzenschutz Spargel. DLR Rheinpfalz. Neustadt an der Weinstraße.