Hügelbeet

Aus Hortipendium
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Beim Hügelbeet sind mehrere Schichten verschiedener organischer Materialien hügelförmig aufgehäuft. Dieses Beet weist im Vergleich zu einem horizontal auf dem Gartenboden angelegten Beet eine vergrößerte Anbaufläche und einige das Wachstum von Gartenpflanzen fördernde Eigenschaften auf.

Aufbau

Um das Sonnenlicht in einem optimalen Auftreffwinkel sowohl vor- als auch nachmittags auszunutzen, sollte das Hügelbeet in Nord-Süd-Richtung angeordnet sein. Auf der etwa 150 cm breiten Grundfläche des Beetes wird eine etwa 30 cm tiefe Mulde ausgehoben und zum Schutz gegen Mäuse mit einem feinmaschigen Drahtgeflecht ausgelegt.In der Mitte dieser Mulde wird zunächst Astmaterial angeordnet, das sowohl für eine gute Dränage als auch eine gute Belüftung des Beetes sorgen soll, was wiederum die Verrottung des übrigen organischen Materials fördert.Das Astmaterial wird mit Rasenboden abgedeckt, um eine Verschlämmung der Äste und Zweige zu verhindern. Darauf wird eine dicke Laubschicht ausgebracht, die später verrotten soll. Darüber wird teilweise verrotteter Kompost und Gartenerde mit Kompost aufgeschüttet, die quasi die darunter liegenden Schichten mit den die Rotte fördernden Mikroorganismen "impfen" sollen. Außerdem ist für die oberste Schicht bearbeitbare Gartenerde erforderlich, um darin Pflanzungen vornehmen zu können. Eine in der Mitte des Hügels ausgeformte Regen- und Gießmulde fördert das Auffangen von Gieß- und Regenwasser.  

Vor- und Nachteile

Vorteile

  1. Hügelbeete ermöglichen durch schnelle Erwärmung einen frühen Vegetationsbeginn.
  2.  Durch die Zersetzung des organischen Materials werden sowohl Wärme als auch Nährstoffe freigesetzt.
  3. Im Hügelbeet können im Garten anfallende organische Materialien wie Gehölzschnittgut, Laub und Kompost sinnvoll genutzt werden.
  4. Hügelbeete vergrößern die nutzbare Anbaufläche des Gartens.Durch Fortschreiten des Rotteprozesses sackt das Hochbeet nach 3-4 Jahren in sich zusammen und führt dem Gartenboden auf diese Weise wertvollen Dauerhumus zu.
Hochbeet aus Holz


Nachteile

  1. Mit der schnellen Erwärmung eines Hügelbeets ist auch ein gestiegenes Risiko des Austrocknens verbunden. Der Wasserversorgung muss daher besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden.
  2. Im Winter friert der Boden wegen der exponierten Lage schneller & tiefer durch als im Freiland.
  3. Durch das locker geschichtete organische Material werden Wühlmäuse angezogen. Man erkennt derartige Schäden an einzelnen Pflanzen, die plötzlich welken und zusammenbrechen.
  4. Bearbeitung ist wegen des ungünstigen Hebels Rücken-unfreundlich bzw. es kann gar nicht erst mit lang-stieligem Gerät gearbeitet werden. Kniendes Arbeiten ist auch nicht möglich.
  5. Herstellungsaufwand ist sehr hoch & Haltbarkeit nur wenige Jahre, weil keine giftigen Holzschutzmittel verwendet werden dürfen.


Das Hochbeet als eine Form des Hügelbeets

Für ein Hochbeet werden Holztröge, in den Dimensionen 80-100 cm Höhe und etwa 120 cm Breite, in einer ähnlichen Schichtenfolge wie beim Hügelbeet gefüllt. Das Hochbeet ermöglicht Menschen mit Rückenbeschwerden oder anderen körperlichen Gebrechen alle Pflanz-, Pflege- und Erntearbeiten aufrecht stehend durchzuführen. Wenn man die bei Hügelbeeten üblichen Sackungen der Pflanzfläche durch fortschreitende Verrottung des organischen Materials vermeiden will, so sollte der Anteil der Gartenerde an der Trogfüllung erhöht werden. Die nach unten offenen Holztröge müssen wegen des durch die Erdfüllung entstehenden hohen Innendrucks stabil genug gebaut sein. Es empfiehlt sich, im Abstand von einem Meter stabile Pfosten ausreichend tief in den Boden einzulassen. Befestigt man an den Pfosten U-Profile, so können die Holztröge mit herausnehmbaren Bohlen aufgebaut werden, was wiederum Hochbeete mit variabler Höhe oder eine vereinfachte Bearbeitbarkeit beim Wechsel der Erde ermöglicht.