Mandel

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Mandel
Prunus dulcis
Almonds.jpg
Systematik
Klasse Bedecktsamer
Magnoliopsida
Gruppe Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung Rosenartige
Rosales
Familie Rosengewächse
Rosaceae
Gattung Prunus
Mandelblüte in der Pfalz (Gimmeldingen/Neustadt/Weinstraße)

Die Mandel (Prunus dulcis) ist im westlichen Mittelasien (Afghanistan, Nordpersien, Mesopotamien, Syrien) beheimatet. Verwildert und völlig eingebürgert ist sie in China, Indien, Nordafrika, Sizilien, Italien. Kultiviert wird die Mandel in warmen Gebieten von West- und Mitteleuropa, in Amerika, Südaustralien, Südafrika, Chile, Kalifornien und auf den Kanaren. Die Wildform ist in Mitteleuropa im Pliozän wieder ausgestorben. Der botanische Name der Mandel leitet sich vom griech. amychas = Rößlein, so genannt der Stein unter den grünen Schalen, ab. Die internationale Bezeichnungen lauten lat. Amandula, engl. Almond, frz. Amande, span. Almendra und ital. Madorla. Mandeln erfreuen sich in Weinbaugebieten wie der Pfalz größter Beliebtheit sowohl als Straßenbegleitgrün als auch im Garten. Aufgrund ihres frühen Blühtermins von Januar bis April gehören sie zu den am frühesten blühenden Obstgehölzen und vermitteln bei sonnigem Wetter die ersten Frühlingsgefühle mit ihren weiß-rosafarbenen Blütenblätter. Deshalb sind Blütenfarbe, Blühtermin und Kronenform die wichtigsten Parameter für die Auswahl der Bäume. Von untergeordneter Bedeutung ist für viele Gartenfreunde die Tatsache, dass bestimmte Sorten schöne Früchte bilden und sehr aromatisch schmecken. Nicht nur zur Weihnachtszeit liegen die Früchte voll im Trend.

Botanik

Mandeln gehören zu den Obstarten, die schon ab Ende Januar blühen.
Mandeln sind die Vorboten des Frühlings.

Botanisch betrachtet ist die Mandel ein Baum. Obwohl sie zu der Gruppe des Schalenobstes gezählt wird, ist sie kein Schalenobst, jedoch ist der genießbare Fruchtteil der Kern (Samen im Stein). Der Strauch oder Baum ist 4 – 7, selten bis 10 m hoch. Wildformen weisen verdornte, Kulturformen unbewehrte Zweige auf. Bei uns ist der Mandelbaum vornehmlich ein Zierbaum, bei günstigem Blühwetter jedoch können auch annehmbare Erträge erzielt werden. Die Blütenknospen, die sich am einjährigen Holz befinden, brauchen Fremdbefruchter. Sie sind selbststeril und werden auch durch Pfirsich befruchtet. Es gint aber auch Selbstfruchtbare Sorten aus Kalifornien (Legrand, Mandera, Self-Set, Halls Hardy). Das Blatt ist im Gegensatz zum Pfirsich unterhalb der Mitte breiter, am Stiel befinden sich 2 Drüsen. Die Blütezeit ist Mitte Januar bis Mitte April, der Mandelbaum ist spätfrostgefährdet und blüht als erste von allen Obstarten. Die Blüten sind weiß, weiß mit rosa, rosa, bis zu dunkelrosa. Geschlossene Blüten können bis zu -4,4 °C ertragen, Geöffnete bis zu -2,2 °C und der junge Fruchtansatz -1 bis 0,5 °C.

Die Frucht, der Stein, befindet sich in einer samtartigen, behaarten, fleischigen Hülle. Er ist sehr hart (kann nicht mit Nußknacker geöffnet werden) bis weich (mit bloßer Hand entkernbar) mit allen Übergängen. In der Hülle befindet sich meist ein, seltener zwei Kerne. Es gibt bittere Mandeln und süße Mandeln: Die Bittermandel ist meist kleiner und spitzer als die Süßmandel. Echte Bittermandeln gibt es in Avola (Italien) und Malaga (Spanien). Kernecht tiefes Wurzelsystem, mehr Wurzel als Krone, auf gutem Boden gute Entfaltung, dann aber kurzlebig. Die Reifezeit in der Pfalz ist Anfang bis Mitte September, ein Ertrag ab 4. – 5. Standjahr möglich, unregelmäßiger Ertragsverlauf (Spätfröste). Der Vollertrag kann bis zu 30 – 40 kg pro Baum betragen.


Gruppen & Arten

Mandeln unterscheiden sich in der Dicke der Schale, daher können folgende Gruppen gebildet werden:

  • Papierschalige (papershell): Stein nicht lückenlos geschlossen
  • Weichschalige (softshell): Schale schwammig, leicht zerreibbar,Kern gut eingeschlossen
  • Standardschalige (standardshell): Schale noch von Hand aufzubrechen
  • Hartschalige (hardshell): Schale nur mit Nussknacker zu öffnen

Von der Mandel (Prunus dulcis) gibt es Varietäten. Es wird unterschieden nach

  • Bittermandel (Prunus dulcis var. amara): Wildform (Ausgangsform der Kulturmandel), harte Schale, bitterer Kern, blausäurehaltig, meist kernecht, sehr robust, jedoch Aufspalten der Erbeigenschaften
  • Süßmandel oder Steinmandel (Prunus dulcis var. dulcis): harte Schale, süßer Kern
  • Knackmandel (Prunus dulcis var. fragilis): zerbrechlich, z. B. Prinzeßmandel, Abart der Süßmandel, dünne Schale mit Finger zerdrückbar, Veredeln, spaltet auf


Standort

Die Mandel braucht ausgesprochene Sommerwärme (Heimat), höhere Temperaturen als Pfirsich oder Aprikose. Es können aber auch tiefe Wintertemperaturen (-20 °C)ertragen werden. Zudem ist der Mandelbaum trockenheitsverträglich, denn 200 bis 300 mm Niederschläge pro Jahr genügen. Trockenheit während der Blüte und zur Fruchtreife ist erwünscht. Die Mandel ist weniger bedürftig als Oliven. Sie muss im Herbst gut verhozlen und braucht Winterruhe. Staunässe wird nicht ertragen. Der Boden sollte tiefgründig, trocken und kalkreich sein.

Vermehrung, Pflanzung und Schnitt

Vermehrung
Es wird veredelt, um Sortenechtheit zu erhalten. Sie sind langlebig wenn auf Wildformen in Hochstamm gepropft wird und okulieren auf St. Jul. A, GF 677.

Pflanzung
Einjährig im Herbst (früh austreibend), beim Pflanzen sollten verletzte Wurzeln nachgeschnitten werden, (früher anschließend getaucht in Brei von Lehm und Kuhmist). Beim Pflanzen werden die Triebe eingekürzt, sonst besteht die Gefahr des Austrocknens. Der Nährstoff- und Wasserbedarf ist in der Anwachsphase hoch.

Schnitt
Die Mandel erträgt jeden Schnitt, 3 – 5 Leitäste, Verjüngungsschnitt direkt nach der Ernte, Holz gelegentlich nicht ausreifend.

Pflanzenschutz

Bei der Mandel selten notwendig, gelegentlich gegen Blattläuse, Rote Spinne und Pfirsichmehltau (Sphaerotheca pannosa).Sie ist empfindlich gegen Schwefel. Gelegentlich gibt es einen Befall von Rindenwickler, in Monokultur sind zahlreiche Krankheiten (Kalifornien) möglich, in 1995 gab es einen starken Befall mit Kräuselkrankheit (Taphrina deformans var. amygdali).

Ernte, Lagerung

Ernte durch Schütteln bei öffnen der Schale. Direkt nach der Ernte grüne Schale weg, da dann noch weich und gut vom Stein lösend. Feuchtigkeit von normal 20 – 25 % zurücktrocknen auf 7 % (Sonne, wenden). Trocknen innerhalb 48 Stunden abschließen um Verderb zu verhindern. Aufbewahrt werden sollten die Mandel an trockenen und luftigen Orten. Sie sind bis zu 12 Monaten haltbar bei –3 °C bis 0 °C, Luftfeuchte bei 65 – 70 % und 24 Monate im CA-Lager. Bei schlechter Lagerung werden die Früchte gummiartig und bekommen einen glasiger Stein.

Inhaltsstoffe und Verwendung

Gebrannte Mandeln

Mittlerweile weiß man viel über den Gesundheitswert von Nüssen und insbesondere der Mandeln. In Amerika besitzen Mandeln einen "qualified health claim" (qualifizierter Gesundheitsanspruch), sind in der Ernährungspyramide aufgeführt und gelten daher als empfehlenswertes Lebensmittel. Mehrere nationale und internationale Gesundheitsorganisationen empfehlen daher eine tägliche Aufnahme von 25 g Nüssen oder Mandeln. Der Gesundheitswert der Mandel war 2006 sogar Gegenstand eines internationalen Symposiums der deutschen Gesellschaft für Ernährung, durchgeführt an der Universität Stuttgart-Hohenheimn. Neben dem hohen Vitamin E Gehalt als wertvolles Antioxidans und die Bedeutung für den Stoffwechsel stand die präventive Wirkung in Bezug auf Herz-Kreislauferkrankungen im Focus der Teilnehmer. Das Fazit der Wissenschaftler lautet: „Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Vitamin E reiche Lebensmittel, wie Mandeln, durch ihre günstigen Inhaltsstoffe vor koronaren Herzerkrankungen schützen können und zu einer gesunden Ernährung beitragen.“ Daneben besitzen sie ein gutes Verhältnis von einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren, Sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe wie Phytostyrole, Flavonoide, Phenolsäuren, Vitamin E, Vitamin B-Komplex, Folsäure, Biotin sowie die Mineralstoffe Magnesium, Kalium, Calcium und Spurenelemente. Mandeln setzen sich zusammen aus 18 % Proteine, 16 % Kohlenhydrate, 54 % Fette (leichtverdauliche Oleinsäure), Mandelöl neben Lein Spuren von Glyceriden, Linolsäure, Cholesterin und Asparagin, viel Vitamin B1, B2 und B6, mineralstoffreich, geringer Zuckergehalt, für Diabetiker geeignet. Liefert Energie für Nervensystem, gut für Sehkraft, stärkt Fortpflanzungsorgane, hilfreich bei Entzündungen. Emulsion mit Milch und Wasser für Nieren- und Harntraktinfekte, mit Honig vermischte Paste wirkt gegen Erkältungskrankheiten. Paste von Bittermandelöl gegen neuralgische Schmerzen, Schalenabsud (50 g/l) gegen Halsschmerzen, auch mit Blätter. 60 g Bittermandeln hintereinander gegessen sind tödlich (für Kinder von 6 bis 12 Jahren)!

Bittermandelöl enthält 2 bis 4 % Amygdalin (ungiftig), dieses Öl wird heute meist aus Aprikosenkernen hergestellt, im Samen befindet sich aber auch das Enzym Emulsin, welches das Amygdalin in Benzaldehyd, Glukose und Blausäure aufspaltet; bei Zerkleinerung der Kerne wird das Emulsin aktiviert. Blausäure geht durch Backen oder Kochen weg. Inhaltsstoffe kommen erst nach gutem Zerkauen zur Entfaltung, schlecht zerkaute werden unverdaut wieder ausgeschieden.

Verwendet werde sie zum Knabbern (geröstet oder gesalzen), in Schokolade, Nougat, zu Müsli, Obstsalat, für Saucen, Salate, Suppen, Gemüse, Kuchen, Gebäck, Marzipan, Mandelpaste und als Gebrannte Mandeln.

Kosmetik: Mandelöl, Mandelmilch, Mandelkleie, Mandelseife, Bittermandelöl. Mandelöl ist dem Olivenöl ähnlich.

Darüber hinaus ist das Holz der Mandel hart und schwer, der Stamm ist leicht drehwüchsig (vgl. Esskastanien) und daher für Schnitzarbeiten geeignet und als Brennholz gleichermaßen geschätzt.


Sorten

Die Sorte Ferragnes am Baum.

Deutsche Sorten

  • Dürkheimer Krachmandel: von E. Philippi, weichschalige Mandel, flache, breit ausladende Krone; frühe Blüte, weiß mit rötlichem Auge; dekorativ, Frucht groß, weichschaliger Kern mit graubrauner Haut; würzig, süße Kerne; reift Ende September bis Mitte Oktober
  • Geisenheimer Sorten: (von Maurer aus dem Dürkheimer Raum, nach dem 2. Weltkrieg in Geisenheim gesammelt und den Bauschulen übergeben), Sehr fruchtbar
    • Dürkheimer Riesenmandel
    • Dürkheimer Sehr Große
    • Ungstein 2 Osten – Bad Dürkheim
    • Ungstein 3 Osten – Bad Dürkheim
    • Bad Dürkheim 11
    • Wachenheimer Baseler
  • Perle der Weinstraße : wahrscheinlich Mandel x Pfirsich, Rupp 1940, kleinkronig, spät, rosa blühend, wenig spätfrostgefährdet; Frucht mittelgroß; stark gefurchter, sehr harter Stein; Kern im Geschmack stark variierend (je nach Witterung und Reife) süße und bittere Kerne kommen vor; reift Mitte bis Ende Oktober; braucht Befruchter
  • Sorten der Weinstraße
    • Prinzessmandel: mittelstark-starkwachsend, kleinfruchtig, weißblühend, Neustadt/Weinstraße
    • Keilfruchtmandel: schwach-mittelstark wachsend, ausladend, Blüte zartrosa, Neustadt/Weinstraße
    • Kleine vollkernige Süßmandel: stark und aufrecht wachsend, rosa blühend
    • Mandel Nr. 10: Selektion von Dr. Schwarz, Neustadt/W., große, rosafarbene Blüten, mittelstark wachsend, breit ausladend, 2007 starke Anfälligkeit für Monilia, Kern Pfirsichähnlich, tief gefurcht, sehr hart, deutlich höherer Amygdalingehalt, deshalb für den Verzehr nicht geeignet, große Kerne, aber sehr kleine Samen (< 1 g/Samen).
    • Palatina: Neu im Sortiment ist die ertragreiche und großfrüchtige Pfälzer Fruchtmandel Palatina, ein Zufallssämling, (Bezug: Baumschule Oberholz, Freinsheim).


Französische Sorten

  • Ai (INRA R 269 A): aus Frankreich (Rhonetal, Provence); späte Blüte, Mitte März; reift Mitte September; Befruchter: Texas, Ferragnes; guter Wuchs, Ertrag sehr hoch

Frucht mittelgroß, weichschalig, Kern flach, breit; sehr gute Qualität, gut haltbar

  • Ferraduel (INRA R 485 A): sehr späte Blüte, 1 bis 5 Tage nach Ai; reift Ende September; Befruchter: Ai, Ferragnes; Wuchs mittel, Ertrag sehr gut, sehr fruchtbar;Frucht groß, oval, hartschalig, Kern breit, sehr gute Qualität, sehr frostbeständig
  • Ferragnes (INRA R 486 A): aus Frankreich (INRA Bordeaux); sehr späte Blüte,1 bis 8 Tage nach Ai; reift Ende September; Befruchter: Ai, Ferraduel; sehr guter Wuchs, sehr hoher Ertrag; Frucht groß, weichschalig, dicker Kern; gute Qualität
  • Ferraster (1034349 COV-Nr 1227): aus Frankreich (INRA Bordeaux) geschützt; Blüte sehr spät , 7 Tage nach Ai;reift Mitte September; Befruchter: Feragnes, Ferralise; Wuchs stark, Ertrag gut; Frucht groß, dicker Kern
  • Lauranne : aus Frankreich (INRA); Kreuzung Ferragnes x Tuonto; Blüte spät wie Ferragnes; reift Ende September; Ertrag sehr gut; Frucht gute Qualität für Industrie
  • Marcona (INRA R 185 A): Blüte mittelspät, 10 bis 15 Tage vor Ai; Befruchter: Texax; reift Anfang Oktober; Wuchs gut, Ertrag sehr gut; hartschalig; Standardsorte
  • Texas (INRA R 270 A) : mittelspäte Blüte, 4 bis 6 Tage vor Ai; reift Anfang Oktober; Befruchter: Ai, Marcona; Wuchs sehr gut, Ertrag gut; weichschalig; gute Befruchtersorte, hauptsächlich dazu genutzt


Kalifornische Sorten

  • Nonpareil: 50 % der Produktion, weichschalig, flach geformt
  • Nr. 49: dünnschalige Krachmandel
  • Peerless': Krachmandel
  • Drake: mitteldickschalig
  • Mission : dickschalig, rundlich, faltige, dunkle Haut, aromatisch
  • Jorlando: dünnschalig


Spanische Sorten

(sorgfältig verlesen, 18 – 40 % Kernanteil)

  • Mollar: Golden Cartagena, Krachmandel, in ganz Spanien
  • Fita : Anbau auf Balearen
  • Valencia : Handelssorte, viele Lokalsorten zusammengefasst
  • Marcona : flachrund, herzförmig, sehr süß, Turron (Mandelbrot)
  • Jordana : (Andalusien), lang, groß, hocharomatisch, beste Sorte
  • Largueta: (Aragon, Katalonien), länglich, schlank
  • Mallorca :(Ballearen), Gemisch hartschaliger Sorten
  • Planeta
  • Esperanza
  • Corta


Italienische Sorten

(Sortenvielfalt, keine einheitlichen Partien, Kernanteil 20 %)

  • Palma Girgenti: sizil. Sortengemisch, Hauptsorte 60-70 % der Produkt
  • Avola Sceta : Pizula d Avola, gute, teure Sorte
  • Prima Bari Sortengemisch aus Apulien Fra Giulio, Santoro, Rachele, Filippo Celo, Gemco, Tuono, Facineddu


Portugisische Sorten

(sehr süß, aromatisch, hoher Zuckergehalt)

  • Faro
  • Duro
  • Ferraduel
  • Ferragnes
  • Texas


Marokkanische Sorten

(früher bedeut. Lieferant für Bittermandel)

  • Desmayo
  • Fournat de Brezenaut
  • Texas Prolific
  • Nonpareil
  • Avola

Sortenvergleich

Ziermandel Nr 10(links) und Essmandel Ferraduel

Von den französischen Sorten gehören Ferragnès (ungefähr 60 %) und Ferraduel (ungefähr 30 % der Produktion) zu den wichtigsten Sorten in Frankreich. Sie sind auch bei vielen Baumschulen in Deutschland erhältlich. Andere Sorten haben meist nur eine regionale Verbreitung. Die Mandel Nr. 10 ist eigentlich eine reine Ziermandel und wird von daher für den verzehr nicht empfohlen.

Sorte Herkunft Länge x Breite in cm 10-Steingewicht in g 10-Samengewicht in g Anmerkungen
Ferragnes Bordeaux, Frankreich 4 x 2,5 41,1 16,3 Optisch sehr schön, mild-aromatisch, sehr späte Blüte, reift Ende September, Befruchter: Ferraduel, mittel-starkwachsend, sehr ertragreich, großfrüchtig, dünne Schale, Resistenz gegen Monilia
Ferraduell Frankreich 4 x 2,5 47,8 13,5 Optisch sehr schön, mild-aromatisch, sehr späte Blüte, reift Ende September, Befruchter: Ferragnes, mittelstark-stark-wachsend, Ertrag sehr gut, sehr fruchtbar, großfrüchtig, oval, hartschalig, Kern breit, sehr gute Qualität, gute Frosthärte, Resistenz gegen Monilia
Ferrastar Frankreich 4 x 3 52,9 15,7 Optisch sehr schön, etwas trocken, mild-aromatisch, Blüte sehr spät, reift Mitte September, Befruchter: Feragnes, Ferralise, aufrecht und starkwachsend, ertragreich, Frucht groß, dicker und breiter Samen
Prinzessmandel Weinstraße, Deutschland 2,5 x 2 27,9 7,1 Früchte und Samen sehr klein, hart, aromatisch, mittelstark-starkwachsend, kleinfruchtig, weißblühend
Keilfruchtmandel Weinstraße, Deutschland 4 x 2 28,6 13 Angenehmer Geschmack, aromatisch, dünnschalig, leicht zu knacken, schwach-mittelstark wachsend, ausladend, Blüte zartrosa
Palatina Weinstraße, Deutschland 4 x 2,5 41 13 Dünnschalig, leicht zu knacken, sehr aromatisch
Kleine vollkernige Süßmandel Weinstraße, Deutschland 3,5 x 2,5 46,8 7,8 Knackig, anfangs pelzig, sonst sehr aromatisch, dünne Schale, kleine Samen, stark und aufrecht wachsend, rosa blühend
Mandel Nr.10 Weinstraße, Deutschland 3,5 x 2,5 46 8 optisch wie ein Pfirsichstein, stark gefurcht, sehr intensives Mandelaroma, steinhart, höherer Amygdalingehalt, nicht essbar, große, rosafarbene Blüten, mittelstark wachsend, breit ausladend, große Kerne, aber sehr kleine Samen


Handel und Produktion

weltweit jährlich 1 Mio. Tonnen, Handel rund 300 - 400.000 t

Die größten Produktionsländer: (in Tonnen 1992):

Kalifornien 208.000
Spanien 55.000
Türkei 16.000
Marokko 12.000
Griechenland 11.000

jährlicher pro Kopf Verbrauch in der BRD: 570 g (davon 10 bis 14 g Bittermandel)
Anbau in Deutschland: Weinstraße, Bergstraße, Kaiserstuhl
Österreich: Burgenland, Steiermark
Schweiz: Wallis, Tessin


Quellen

Gartenakademie Rheinland-Pfalz, Michael Guenther
Wikipedia, Mandel
Werner Ollig, Gartenakademie Rheinland-Pfalz