Hauszwetsche

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Hauszwetsche
Synonyme
Basler Zwetsche, Dro-Zwetsche, Pozegaca, Quetsche Commune
Hauszw 1.jpg
Hauszwetsche
Systematik
Gattung Zwetsche
Prunus domestica
Eignung Tafelfrucht, Backfrucht


Die Hauszwetsche gehört zu den Zwetschen und ist eine sehr alte Sorte. Schon seit dem 17. Jahrhundert ist sie in Deutschland verbreitet, ihre Herkunft ist unbekannt. Es gibt verschiedene Typen dieser Sorte, die sich in ihrer Reifezeit unterscheiden. Die Hauszwetsche wird sowohl als Tafelfrucht, als auch als Backfrucht vermarktet. Sie ist aufgrund ihrer guten Anpassungsfähigkeit an Boden und KLima die in Mittel- und Osteuropa am meisten angebaute Sorte.

Blüte, Befruchtung, Frucht

Die Sorte blüht sehr spät und ist selbstfruchtbar. Die Früchte sind klein bis mittelgroß (28 - 34 mm) und länglich oval geformt. Sie können ein Gewicht von bis zu 30 g erreichen. Sie sind mittelblau gefärbt und beduftet, schattenseitig kommt es zu einer rötlichen Färbung. Das Fruchtfleisch schmeckt würzig, süß und leicht herb. Es hat zunächst eine gelbe, später eine gelblich braune Farbe. Der Zuckergehalt ist mit 20,4 % Brix vergleichsweise hoch. Die Steinablösbarkeit ist meist gut. Die Sorte ist in einigen Jahren hängend. Die Frucht kann sehr gut zum Backen und wegen ihrers hohen Zuckergehalts auch zum Brennen verwendet werden.
Die verschiedenen Typen unterscheiden sich in ihrer Reifezeit.

Frühe Typen Gunser und Meschenmoser
Mittlere Typen Wolff und Schüfer
Späte Typen Etscheid, zum Felde, Purpurgold


Wuchsverhalten

Die Hauszwetsche gehört dem Wuchstyp 1 an. Sie ist sehr starkwüchsig. In den Anfangsjahren ist nur ein sparsamer Auslichtungsschnitt zu empfehlen, der sich auf das Entfernen ganzer Äste beschränken sollte. Ab Vollertrag ist ein stärkerer Fruchtholzschnitt notwendig.

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Ernte und Ertragsverhalten

Je nach Selektion kann in Normaljahren in den ersten beiden Septemberdekaden, 8.-10. Reifewoche, geerntet werden. In Abhängigkeit des Baumaufbaus und –alters sind 1-2 Pflückdurchgänge mit mittlerer Pflückleistung zu tätigen. Der Ertrag setzt spät ein, ab dem 6. Jahr kann man jedoch mit hohen und regelmäßigen Ernten rechnen. In den ersten Jahren ist der Ertrag etwas kleinfrüchtig.


Sortierung und Lagerung

Als Spätsorte bekommt die Langzeitlagerung Bedeutung. Diese sollte 4 Wochen aber nicht überschreiten.

Anfälligkeiten

Die Sorte ist hochgradig scharkaanfällig. Auch von Pflaumenrost, der Narrentaschenkrankheit und der Halswelke wird die Sorte leicht befallen.

Quellen

Martin Balmer (2011): Praxisanleitung "Zwetschen, Pflaumen, Mirabellen" - Qualitätsproduktion. DLR Rheinpfalz, Kompetenzzentrum Gartenbau. Rheinbach. 

Manfred Fischer (2003): Farbatlas Obstsorten. Verlag Eugen Ulmer. Stuttgart (Hohenheim). ISBN 3-8001-5547-8