Hanita

Aus Hortipendium
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Hanita
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Hanita
Systematik
Gattung Zwetsche
Prunus domestica
Herkunft President x Auerbacher
Eignung Tafelfrucht, gelegentlich Backfrucht


Hanita ist eine Zwetschensorte, die als Tafelfrucht und teilweise auch als Backfrucht vermarktet wird. Sie ist 1980 an der Universität Hohenheim durch eine Kreuzung der Sorten ,President' und ,Auerbacher' entstanden. Die qualitativ besten Früchte dieser Sorte reifen vor allem in süddeutschen Anbaugebieten. Weiter nördlich stellt die Steinablösbarkeit einen begrenzenden Faktor dar. In ihrer Reifeperiode ist ,Hanita' in Scharkagebieten konkurrenzlos.

Blüte, Befruchtung, Frucht

Die Sorte hat eine mittlere Blütezeit und ist selbstfruchtbar. Die Früchte sind länglich-oval und haben eine bauchige Form. Sie sind blau, auf der Schattenseite leicht violett gefärbt und beduftet. Ihre blaue Färbung nehmen sie schon sehr früh an. Mit einem Durchmesser von 34 bis 38 cm sind sie mittelgroß. Die Früchte wiegen meist zwischen 34 und 50 Gramm. Sie haben ein dunkelgelbes Fruchtfleisch, das würzig schmeckt und sehr saftig ist. Der Zuckergehalt liegt durchschnittlich bei 17,9 % Brix. Der Stein ist je nach Lage und Jahr leicht bis stark anhaftend. Die Frucht ist nicht so gut backfähig und somit eher als Tafelfrucht einzustufen. Mit zunehmendem Baumalter kann die Fruchtfarbe blass werden.

Wuchsverhalten

Das Wuchsverhalten ist dem zweiten Wuchstyp zuzuordnen. Charakteristisch ist ein zunächst starkes Wachstum, besonders des Zentraltriebes. Durch Anschnitt kann die Verzweigung gefördert werden. Die Astwinkel sind meist sehr steil. Später lässt das Wachstum nach.

Ernte und Ertragsverhalten

Der Ertrag ist früh einsetzend (Mitte August bis Anfang September), mittelhoch bis hoch und gleichmäßig.
Eine zu frühe Ernte sollte vermieden werden. Die Ernte umfasst 2-3 Pflückdurchgänge. Sie erfordert bei dieser Sorte Erfahrung, da durch die frühe Blaufärbung eine Unterscheidung von reifen und unreifen Früchten erschwert ist.

Sortierung und Lagerung

Da die Sorte vorwiegend als Tafelfrucht vermarktet wird, sollten höchste Qualitätskriterien angelegt werden, besonders bezüglich der Mindeszuckergehalte. Sauberes Erntegut ist je nach Lagertechnik 2-3 Wochen haltbar, eine langfristige Lagerung ist aber in der Regel nicht sinnvoll.

Anfälligkeiten

Aufgrund ihrer geringen Scharka-Anfälligkeit ist ,Hanita' eine sehr beliebte Sorte und wird häufig angebaut. Des weiteren handelt es sich bei ihr um eine fruchttolerante und robuste Sorte.

Quellen

Martin Balmer (2011): Praxisanleitung "Zwetschen, Pflaumen, Mirabellen" - Qualitätsproduktion. DLR Rheinpfalz, Kompetenzzentrum Gartenbau. Rheinbach. 

Manfred Fischer (2003): Farbatlas Obstsorten. Verlag Eugen Ulmer. Stuttgart (Hohenheim). ISBN 3-8001-5547-8