Häcksler für den Hausgarten

Aus Hortipendium
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Ein Häcksler ist ein Gartengerät, das zum Zerkleinern des Grünschnitts von Kleinsträuchern und Bäumen verwendet wird. Er schreddert Äste, Wurzeln, Grünschnitt von Hecken, Stauden und Sträuchern klein, wodurch sich das Schnittgut dann besser Kompostieren lässt. Aus den Gartenabfällen erhält man dann Strukturmaterial, Dünger und Mulch, so lässt sich die angefallene Biomasse gut weiterverwerten.
Man unterscheidet verschiedene Modelle wie z. B. Messer-, Walzen-, Schnecken-, Spindel- und Wendelmodelle, die meist elektrisch angetrieben werden.
In der Ausgabe Nr. 8 August 2006 von Stiftung Warentest (www.test.de) wurden verschiedene Häckslermodelle getestet und verglichen. Folgende Ergebnisse können daraus gelesen werden:

Verschiedene Häcksler

Messerhäcksler

Mit dieser alten Methode werden Gartenabfälle von einem rotierenden Messer zerkleinert mit etwa 3000 Umdrehungen pro Minute. Nachteil ist sicherlich die extreme Lautstärke, was subjektiv als sehr störend empfunden wird. Ebenfalls weniger gut bewertet wurde, dass das zu zerkleinernde Material ständig nachgeschoben werden muss, außerdem neigen Messerhäcksler zu Verstopfungen, was ein regelmäßiges, lästiges Öffnen des Geräts mit sich bringt. Vorteil ist, dass das gehäckselte Material relativ fein ist und sich daher gut zum Mulchen anbietet.

Walzenhäcksler

Das Häckselgut wird durch ein Schneid-Quetsch-System zerkleinert, die Geräte arbeiten mit geringer Geschwindigkeit, aber hohem Drehmoment. Nachteilig ist, dass nasses Material zu Verstopfungen führen kann, falls sich der Rückwärtsgang nicht mehr betätigen lässt. Außerdem schlagen längere Äste peitschartig aus, was unangenehm sein kann, wenn es an die Beine schlägt. Als Vorteil zu sehen ist der angenehm niedrige Geräuschpegel, das Häckselmaterial wird von selbst eingezogen, der Messerwechsel entfällt und insgesamt ist der Wartungsaufwand geringer als bei Messerhäckslern.

Wendelhäcksler

Dieses Modell ist nach dem Fleischwolf-Prinzip gebaut, von der Arbeitsqualität, den Vor- und Nachteilen entspricht er in etwa denen des Walzenschneiders. Besonders hervorzuheben ist, dass in dieser Gruppe das leiseste Gerät im test vertreten war ( Bosch, Note Sehr Gut für geringe Lautstärke).

Walzen- und Messermodelle im Vergleich

Walzenmodelle sind grundsätzlich leiser, was sicherlich nicht nur den Hobbygärtner und seine Nachbar freut. Sowohl preislich als auch im Bezug auf Effektivität stehen die Walzenmodelle den Messermodellen in nichts nach, so kann man schon bei ca. 100 Euro (z.B. Asgatec EH 2501, 99 Euro) einsteigen, die Preisspanne geht aber dann bis an die 1200 Euro (teuerstes Modell: Cramer Kompost-Meistner Silent 2400, 1190 Euro). Vergleicht man günstige und „teuere“ Modelle, so lässt sich feststellen, dass bei den Walzhäckslern als Testsieger in Qualität, Häckseleigenschaften und Handhabung die Modelle Bosch AXT 2500 HP (470 Euro, Note Gut = 1,9), Brill 2300 ESK (470 Euro, Note Gut = 2,0) und Atika Bio Line (229 Euro, Note Gut = 2,0) auftreten. Vergleichsweise gut ist bei den Messermodellen lediglich das teure Cramermodell, welches allerdings sehr laut ist. Dicke Äste (bis zu 4,5 cm stark) werden lediglich vom Messermodell Herkuless 2500 compact bezwungen, womit er zwar Spitzenreiter im Ästehäckseln ist, jedoch preislich (890 Euro) und sicherheitstechnisch nicht sehr empfehlenswert ist (Note Ausreichend). Als preiswerte Alternative für denjenigen, der feineres Schreddermaterial (z.B. zum Mulchen) benötigt, bieten sich Einhell EGH 2440 (120 Euro, Note Befriedigend = 3,0) oder Bosch AXT Rapid 200 (240 Euro, Note Gut = 2,5) an.

Sicherheit

In punkto Sicherheit gab es viele Geräte, die mit Ausreichend oder Mangelhaft bewertet wurden. Fehler und Probleme wurden vor allem in der elektrischen Sicherheit festgestellt, was im schlimmsten Fall zu Stromschlägen führen kann. Verletzungsgefahren entstehen aber auch durch Fertigungsmängel, so kann es vorkommen, dass der Benutzer mit den Fingern in das offene Messer gerät. Allerdings gibt es gewisse Sicherheitsstandards, so stoppt z.B. der Motor automatisch, sobald die Klappe beispielsweise bei Verstopfung geöffnet wird.

Fazit

Wer nun also für den Privatgebrauch einen eigenen Häcksler anschaffen möchte, dem sei geraten, nicht das allergünstigste Modell zu nehmen, sondern lieber etwas mehr zu investieren, damit das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Vor allem in den Bereichen Sicherheit und Hächslerergebnis sollte die Bewertung gut sein, auch ist ein Modell zu empfehlen, das nicht all zu großen Lärm macht….nicht zuletzt den Nachbarn zuliebe! Vor dem Kauf sollte man sich genau informieren und vor Ort im Fachhandel beraten zu lassen.