Birnengitterrost

Aus Hortipendium
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Birnengitterrost
Gymnosporangium sabinae
Synonyme
Gymnosporangium fuscum
Gitterrost11.jpg
von Gitterrost befallene Birne
Systematik
Abteilung Basidienpilze
Basidiomycota
Unterabteilung Pucciniomycotina
Klasse Puccinomycetes
Ordnung Pucciniales
Familie Pucciniaceae
Gattung Gitterroste
Gymnosporangium

Beim Birnengitterrost handelt es sich um eine Krankheit, die durch den Pilz Gymnosporangium sabinae verursacht wird. Der Erreger ist wirtswechselnd und befällt im Sommer Birnen und im Winter Wacholder.

Schadbild

Meist richtet der optisch sehr auffällige Befall keine großen Schäden an. Befällt der Pilz im Sommer die Birne, entstehen auf den Blattoberseiten orangerote Flecken, die ca. 1 cm groß werden können. Die Flecken (Pyknidien) werden mit der Zeit dunkler und fließen ineinander. Auf den Blattunterseiten sind gelbliche bis hellbraune Gewebewucherungen mit kegelförmigen Gitterkörbchen (Aecidiosporen) zu sehen. Pro Gewebewucherung treten 4 bis 6 Körbchen, die 2 bis 3 mm groß sind, auf. Das Erscheinen dieser Gitterkörbchen führten auch zu dem Namen des Pilzes. Die Symptome treten meist nur an den Blättern auf, gelegentlich kommt es jedoch auch zu einem Befall von Früchten, Fruchtstielen und Trieben. Der Triebbefall äußert sich in krebsartigen Verdickungen. Die Symptome sind zwar optisch sehr auffällig, es entsteht aber so gut wie nie ein Schaden. Nur wenn der Befall der Birne zu einem verfrühten Blattfall führt, kommt es zu einer Schwächung des Baumes.
An Wacholder entstehen im Winter spindelförmige Zweigverdickungen. Im April/Mai brechen braune Zäpfchen oder Läppchen aus ihnen hervor, die 20 bis 20 mm lang sind. Bei feuchter Witterung schwellen diese zu goldgelben Gallertmassen an. Diese verfließen relativ schnell oder trocknen ein.

Lebensweise

Der Erreger überwintert als Myzel in der Rinde von Wacholder-Arten, wie zum Beispiel dem Sadebaum (Juniperus sabina). Auf den Verdickungen befallener Wacholdertriebe reifen zu Vegetationsbeginn die Teleutosporen in braunen, mit Warzen besetzten Lagern. Nach der Reife keimen die Sporen aus und bilden Basidiosporen. Diese infizieren den Sommerwirt und somit Birnbäume. Ab Mitte August kommt es zu der Bildung der Gitterkörbchen, in denen Aecidiosporen enthalten sind. Diese sind für die Infizierung von weiteren Wacholder-Pflanzen zuständig.

Bekämpfung

Der Einsatz von Fungiziden gegen Birnenschorf wirkt auch gegen den Befall mit Birnengitterrost. Die Bekämpfung sollte von April bis Ende Mai erfolgen.
Indikationszulassung im Erwerbsanbau

Quellen

  • Prof. Dr. Fritz Winter (2002): Lucas' Anleitung zum Obstbau. Verlag Eugen Ulmer. Stuttgart. ISBN 3-8001-5545-1
  • P.M. Kirk, P.F. Cannon, D.W. Minter and J.A. Stalpers CABI Europe - UK (Hrsg.) (2011): Ainsworth & Bisby's Dictionary Of The Fungi. 10. Auflage. CPI Group (UK) Ltd. Croydon. ISBN 978-1-84593-933-5

Weblinks