Glucosinolate

Aus Hortipendium
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Glucosinolate (früher "Senfölglykoside") sind die für alle Kreuzblütler typischen Verbindungen zwischen Zucker und schwefelhaltigen Stoffen. Sie sind verantwortlich für Geruch, Geschmack und Schärfe in Radies, Rettich, Kresse, Meerrettich und Senf.

Glucosinolate hemmen das Wachstum von Mikroorganismen und tragen so zur Infektionsabwehr bei. Es gibt viele Hinweise dafür, dass sie für die Krebsabwehr von großer Bedeutung sind. So haben umfangreiche epidemiologische Studien ergeben, dass Menschen mit einem hohen Verzehr von Gemüse aus dieser Pflanzenfamilie ein verringertes Risiko haben, an Blasen- und Dickdarmkrebs zu erkranken.

In vergleichsweise hohen Konzentrationen finden sich Glucosinolate auch in Weißkohl, Rotkohl, Wirsing, Brokkoli, Blumenkohl, Kohlrabi, Grünkohl, Rosenkohl, Chinakohl, Kohlrüben, Stielmus, Pak Choi u. a. , was zu einer bedeutenden Aufwertung der Kohlarten, am meisten Brokkoli, geführt hat. Bei Brokkoli sind inzwischen sogar Sorten gezüchtet und patentiert worden, die besonders hohe Gehalte an dem bedeutsamen Sulforhaphan haben. Die besondere Beachtung der Kreuzblütler führte in den USA sogar zur Gründung eines „Brassica-Institutes“ mit der Aufgabe, die spezifischen Gesundheitswirkungen dieser Pflanzenfamilie zu erforschen.


Quellen

Hans-Christoph Scharpf (1997 - 2009): Gemüse ist mehr als ein Nahrungsmittel - Neue Erkenntnisse über die gesundheitlichen Wirkungen. Gemüse, das Magazin für den professionellen Gemüsebau. Verlag Eugen-Ulmer. Stuttgart / Ettlingen.