Ligustrum vulgare

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Gewöhnlicher Liguster
Ligustrum vulgare
Wilde liguster bessen Ligustrum vulgare.jpg
Früchte des Gewöhnlichen Ligusters
Systematik
Klasse Bedecktsamer
Magnoliopsida
Gruppe Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung Lippenblütlerartige
Lamiales
Familie Ölbaumgewächse
Oleaceae
Gattung Liguster
Ligustrum

Der Gewöhnliche Liguster ist in Europa, Nordafrika und Kleinasien verbreitet und gehört zu der Gattung Ligustrum. In Deutschland ist er südlich der Weser bis zum Bodensee überall vertreten. Auch im Norden ist er vielfach eingebürgert oder verwildert. Er kommt häufig in lichten, artenreichen Eichen- oder Kiefernwäldern, auf Magerwiesen, im Trockengebüsch und im Niederwald vor. Wie alle anderen Ligusterarten auch, ist der Gewöhnliche Liguster wärmeliebend. Dennoch ist er frosthart und stadtklimafest.Die Pflanze hat eine bodenfestigende Wirkung.

Standort

Ideal sind sonnige Standorte, aber aufgrund der sehr guten Schattenverträglichkeit des Gewöhnlichen Ligusters gedeiht er auch an schattigen Standorten. Die Windfestigkeit der Pflanze ist gut. Der Strauch ist sehr anpassungsfähig und gedeiht sowohl auf trockenen, als auch auf feuchten Böden. Auch vorübergehende Bodennässe verträgt er gut. Ideal sind mäßig trockene Ton-, Lehm- und Sandböden mit einem hohen Humusgehalt. Kalkhaltige Substrate sind ebenfalls gut geeignet.

Wuchs

Der Strauch wächst locker aufrecht und wird 2 bis 5 m hoch und genauso breit. Besonders große Exemplare können eine Höhe von bis zu 7 m erreichen. Die Seitenäste sind breit ausladend und etwas unregelmäßig. In schattigen Laden senken sich die Zweige oftmals ab und wurzeln. So werden Ableger und Ausläufer gebildet. Der Jahreszuwachs beträgt in der Höhe durchschnittlich 25 cm und in der Breite 20 cm.
Das Wurzelwerk verläuft flach und besteht aus feinen, dicht beieinander liegenden Wurzeln. Sie durchziehen den Boden so eng, dass im Wurzelbereich kaum Unterwuchs aufkommen kann.

Biologie

Die jungen Zweige sind fein behaart und hellgrau. Die Blätter sind sommer- bis wintergrün und gegenständig angeordnet. Sie sind eilänglich bis lanzettlich, 4 bis 6 cm lang und 2 cm breit. Die Spitzen sind lang ausgezogen. Die Blattoberseiten sind dunkelgrün und matt glänzend, die Unterseiten sind hell- bis gelblichgrün und etwas ledrig. Die Blüten sind in 8 cm langen, rahmweißen Rispen angeordnet und verströmen einen angenehmen Duft. Blütezeit ist von Juni bis Juli. Die Blüten werden gerne von Insekten beflogen. Die Früchte sind erbsengroß, glänzend schwarz und schwach giftig. Sie erscheinen im Oktober am Strauch und bleiben dort bis Dezember hängen. Sie werden von Vögeln gefressen und dadurch verbreitet. Früher wurde der Saft zum Färben von Wein verwendet. Im Wallis wurde aus den Früchten Tinte hergestellt.

Weitere Informationen

Vifabio: Ligustrum vulgare

Hortigate: Ligustrum vulgare

Quelle

Hans-Dieter Warda (2001/02): Bruns Sortimentskatalog. Wilhelm Zertani KG. Bad Zwischenahn / Bremen. 

Bernd Deigner-Grünberg et al. (2001): Pflanzenbuch für Auszubildende im Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau, Band 1. Grün ist Leben mbH. Pinneberg. 

Johannes Kreuzer (1983): Kreuzers Gartenpflanzen-Lexikon, Band 1. Gartenbuchverlag. Tittmoning.