Gemeine Schafgarbe

Aus Hortipendium
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Gemeine Schafgarbe
Achillea millefolium
Achillea millefolium bloem.jpg
Gemeine Schafgarbe
Systematik
Klasse Bedecktsamer
Magnoliopsida
Gruppe Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Euasteriden II
Ordnung Asternartige
Asterales
Familie Korbblütler
Asteraceae
Gattung Schafgarben
Achillea


In ganz Europa bis zum Polarkreis ist eine bekannte Heil und Wiesenpflanze, die Schafsgarbe Achillea millefolium, zuhause. Häufig ist sie noch auf nicht zu feuchten Wiesen und Wegrändern anzutreffen und bietet mit ihren tellerartigen Blüten zahlreichen nützlichen Insekten Nahrung. Sie wächst in Regionen bis auf 2.500m Höhe.

Eigenschaften

Schafgarben sind altbewährte Gartenstauden, die am besten in sonnigen Beeten mit normaler Gartenerde stehen. Sie sind robust und nur in sehr trockenen, schattigen Lagen mehltauanfällig. Je nach Standort werden die Pflanzen 40 -80 cm hoch. Auffällig ist ihr fein gefiedertes dunkelgrünes Laub.

Die Blütenpracht im Garten dauert, bei regelmäßigem Rückschnitt von Juni bis Oktober. Ihre Schnittblumen halten 10 – 14 Tage in der Vase. Ihre weißen, rosa, roten, lila, hellgelben oder dunkelgelben Blüten behalten auch nach dem Trocknen noch lange ihre leuchtenden Farben. Der botanische Name der alten Heilpflanze rührt aus der antiken Erzählung in welcher der Grieche Achillis seinen verwundeten Kriegern Schafgarbenkraut zur Wundheilung gab. Insbesondere dem Kräuterpfarrer Kneip hat die Achillea wieder ihre verstärkte Anwendung als Heilpflanze zu verdanken.

Merkmale:
30 - 70 cm hoch. Ausdauernd; Stängel aufrecht, zäh, beblättert, Blätter behaart; Blüten weiß oder rosa (Mai - Oktober), Körbchen in dichten, ebensträußigen Rispen, am Rand 4 - 5 breite, kurze Zungenblüten; Wurzelstock kriechend. Geschmack adstringierend, bitter.

Bei Berührung mit dem Saft der frischen Pflanze Haut nicht der Sonne aussetzen.

Inhaltsstoffe

Das blutstillende Kraut hat unter anderem Harz, Gerbstoffe, ein Alkaloid, Glykoside, organische Säuren, Phosphor, Stickstoffverbindungen, Bitterstoffe, Kalium, Vitamin C und A, ätherische Öle, wie die Kamille und wirkt wie diese entzündungshemmend und krampflösend.


Medizinische Eigenschaften:
Adstringierend, antiseptisch, blutstillend, harntreibend, krampflösend, reguliert die Menstruation, narbenbildend, tonisch, windtreibend.

Anwendung:
Innerlich und äußerlich; Akne, Bäder, Cellulitis, Haare, Hämorrhoiden, Haut, Krampfadern, Krätze, Menstruation, Wunde.


Verwendung als Heilpflanze

Die wirksamen Teile sind blühende Sprossspitzen, Blätter, Früchtchen. Sie werden von Juni bis September gesammelt. Es wird von April bis Juli gesammelt und kann während der Winterzeit getrocknet verwendet werden. Der frischgepresste, blutreinigende Saft ist am heilkräftigsten, wenn auch nur im Sommerhalbjahr verfügbar. Der frischgepresste, blutreinigende Saft ist am heilkräftigsten, wenn auch nur im Sommerhalbjahr verfügbar. Schafsgarbe wird bei Menstruationsbeschwerden, zur Anregung des Appetits, Beseitigung von Blähungen, Linderung von Kopfschmerzen, Magen- und Darmkrämpfen, zur Abheilung von Entzündungen innerlich als Tee, frischen Saft oder äußerlich als Aufguss, in Umschlägen angewendet. Das ätherische Öl der Pflanze ist oft Bestandteil in Shampoos und Kosmetika. Selten können ältere Scharfgarbenpflanzen bei hautempfindlichen einen bläschenartigen Ausschlag, Dermatitis, auslösen.


Verwendung in der Wildkräuterküche

Kulinarisch bietet diese wichtige Heilpflanze vielseitige Möglichkeiten. Im Frühjahr können die würzigen, Vitamin C reichen jungen, noch hellgrünen Blätter, später auch die Blütenknospen als Zugabe zu Salaten und Kräuterquarks, Kartoffeln, Omelett und in Essig kulinarisch verzehrt werden. Ebenso können sie frisch oder getrocknet als Tee, Brotbelag, in Kräuterlikör, -limonaden, Kräutersalz, Kräuterpesto oder als Tabak verwendet werden.

Schafsgarbe im Garten

Schafsgarbe blühend mit kleinblütigem Wiesenlabkraut

Die Wildform der Schafsgarbe kommt in fast allen Bodenarten zurecht. Am liebsten wächst sie in mäßig nährstoffreichen Wiesen oder Blumenbeeten. Die großblumigen Züchtungen sind auf gut gedüngte Böden angewiesen.

Im Herbst lässt man ihre dekorativen Blütenstände über Winter hin stehen und schneidet sie erst im März knapp über den Boden ab. Die vielseitige Pflanze passt sich den unterschiedlichen Gartensituationen an. In einer bunten, sommerlichen Staudenrabatte stützt die Schafsgabe hohe Stauden wie Rainfarn, Weidenröschen,Weiderich und Wiesenflockenblumen.

Passende Pflanzpartner

Eine naturnahe Pflanzung der weiß blühenden, heimischen Art Achillea millefolium, wirkt sehr schön mit blauer Wegwarte, hellgelben Leimkraut, oder mit lila Flockenblumen und grüngelben Wiesenlabkraut. Von der Wildart gibt es sogar Formen mit rosa Blüten.

rosablütige Schafsgarbe


Schafsgarben im Garten vermehren

Die Schafsgarbe vermehrt sich über kurze Ausläufer und kann einfach im Frühjahr und Herbst über Teilung vermehrt werden. Die Pflanzen werden ausgegraben, Ihre Triebe bis auf 5 cm eingekürzt und vorsichtig in Handballen große Einzelstücke auseinander gezogen. Eventuell müssen sie mit einer Gartenschere an den Wurzeln auseinander geschnitten werden. Sie werden in gut gelockerter, etwa 20cm tiefe Gartenerde, die mit etwas Kompost gemischt ist gepflanzt. Ihr Pflanzabstand liegt bei 30 -50 cm. 3 Pflanzen beanspruchen einen Quadratmeter.

Schafsgarbenarten im Garten


Quellen

Gartenakademie Rheinland-Pfalz, Werner Ollig
Wikipedia, Gemeine Schafgarbe

Jelitto/ Schacht/ Fessler (1990): Die Freiland Schmuckstauden - Handbuch und Lexikon der winterharten Gartenstauden. 4. Auflage. Ulmer Verlag. Suttgart. 

Dr. R. Witt (1995): Wildpflanzen für jeden Garten. 2. Auflage. BLV Verlag. Seite 19. ISBN 3-405-14566-X

Richart Wilfort (1997): Das große Handbuch der Heilkräuter. Nikol Verlagsgesellschaft mbH. Hamburg. ISBN 3-930656-88-4

Mannfried Pahlow (2001): Das grosse Buch der Heilpflanzen. Gesund durch die Heilkräfte der Natur. Bechtermünz Verlagsgruppe Weltbild. ISBN 3-8289-1839-5