Gartenteich

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Ein Teich ist ein künstlich angelegtes stehendes Gewässer. Aufgrund der geringen Tiefe bleibt eine stabile Temperaturschichtung aus. Alle Lebensformen im Teich hängen durch Stoffwechselkreisläufe voneinander ab.

Schwimmteich
Gartenteich mit Seerosen

Inhaltsverzeichnis

Zweck

Teiche erfüllen eine Vielzahl von Zwecken:

  • Aufzucht und Haltung von Fischen (Fischwirtschaft)
  • Zuverfügungstellung von Brauch- und Löschwasser
  • Zuverfügungstellung von Trinkwasser für Nutzvieh
  • Speicher für Energiewasser im Bergbau
  • Schwimm- und Bademöglichkeit (Schwimmteich)
  • Verschönerung von Gärten und Parks (Garten-, Schmuck- und Zierteich)

Letztere Punkte sind für den Klein- und Freizeitgartenbau am wichtigsten. Wasser ist im Garten immer ein beliebtes Gestaltungselement. Dabei reicht die Spannbreite vom Quellstein, dessen Wasser auf einem Kiesbett direkt versickert bis hin zum Goldfischteich, vom rechteckigen, sparsam bepflanzten Betonwasserbecken bis hin zum großen, naturnahen Schwimmteich im Garten.

Anlage und Pflege von Gartenteichen

Wasser hat für Menschen eine große Anziehungskraft. Zudem hat gerade in unserer schnelllebigen Zeit sicherlich jeder schon einmal die Erfahrung gemacht, wie rasch man beim Blick auf die Wasserfläche eines Teiches wieder zur inneren Ruhe findet. Das mag – sicherlich zusammen mit vielen anderen Überlegungen – der Grund sein, warum sich so viele Gartenbesitzer einen Teich auf ihrem Grundstück wünschen. Folgende Gesichtspunkte sind bei der Anlage zu beachten:

Standort

Die Möglichkeit, sich auf dem eigenen Grundstück einen Teich anzulegen, ist in der Regel bestimmend für die Standortwahl und grenzt diese zugleich ein. Für den Teichbetreiber sind dabei ausschließlich ästhetische Gesichtspunkte entscheidend. Es gilt deshalb: Ein Teich sollte dorthin gelegt werden, wo man ihn am liebsten hätte, das heißt er sollte an der Stelle eingerichtet werden, wo man sich am liebsten aufhält. Dagegen ist in der Regel schon deshalb nichts einzuwenden, weil bei der normalerweise eng begrenzten Grundstücksfläche kaum Biotop-relevante Gesichtspunkte zum Tragen kommen können.

Größe und Tiefe

Im Grunde genommen ist es egal, wie groß oder wie tief ein Teich angelegt wird. Natürlich geben im Einzelfall die gewünschten Ausgestaltungs- oder Nutzungsformen bestimmte Kriterien und Anforderungen vor. Oft möchten gerade Anfänger erst einmal mit einem kleinen Teich beginnen. Dieser gedankliche Ansatz, der wohl in der Aquaristik seinen gut begründeten Ursprung hat, ist bei der Anlage von Teichen hingegen falsch. Alle Funktionen im Teich sind temperaturabhängig Das heißt, je größer ein Teich ist, desto langsamer und geringer sind die sich darin ergebenden Temperaturveränderungen und damit die Probleme. Andererseits zeigt die Erfahrung, dass es auch keinen zu kleinen Teich gibt. Die einzige Einschränkung wäre, dass Teiche mit einem Volumen von 800 – 1000 l Wasser nicht mehr für die Haltung von Fischen geeignet sind.

Termine

Die Teichsaison währt – und das gilt für alle Aktivitäten am Teich – von (April) Mai über den Sommer hin bis gegen Ende Oktober. Das heißt, dass im Herbst und Winter am Teich nichts gearbeitet werden sollte. Diese Regel leitet sich aus einer Reihe von praktischen Gegebenheiten ab:

  • Teichfolien, die in der Regel aus PVC bestehen, sind bei Temperaturen unter 17º Celsius nicht elastisch genug für eine Verarbeitung.
  • Die Wasserpflanzensaison beginnt erst im Mai, da die Pflanzen dann erst mit dem Wachstum beginnen.
  • Wenn Teichpflanzen später als Ende Oktober gepflanzt werden, können die Pflanzen wegen der bald einsetzenden Nachtfröste das Substrat/Kies, in dem sie sitzen, nicht mehr durchwurzeln. Für die hohen Temperaturbereiche gibt es übrigens keine Beschränkung. So ist es durchaus noch möglich, bei 35º C Teichpflanzen auszupflanzen.

Lediglich der Aushub kann im Winter durchgeführt werden. Wenn die Teichgrube fertig gestellt ist, kann sie mit Teichvlies und Teichfolie ausgelegt und die Tiefwasserzone bereits mit Wasser befüllt werden. Das hat den Vorteil, dass sich die Teichfolie gerade in den tiefen Wasserzonen durch den Wasserdruck eng an kleine und kleinste Unebenheiten im Erdloch anschmiegen kann. Die darüber befindliche, noch nicht vom Wasser bedeckte Folie kann entsprechend nachgeben, so dass eventuell auftretende Spannungen in der Folie auf ein Minimum reduziert werden. Dann werden die Sumpflanzen in die Flachwasserzone verteilt; stärker wachsende Pflanzen kommen in Körbe oder man gibt etwas Wasserpflanzenerde direkt um den Wurzelballen. Anschließend wird mit Kiesel abgedeckt und die Folie nach dem entgültigen Befüllen an den Rändern abgeschnitten. Die Erfahrung zeigt, dass es gut ist, nach dem Befüllen dem Wasser eine zwei Wochen dauernde Pause zu gönnen, denn unmittelbar nach dem Auffüllen wird es nämlich meist schnell trüb. Ursache hierfür sind Phospate im Wasser. Die Trübung lässt normalerweise nach etwa zwei Wochen nach.

Bau eines Gartenteiches

Die Anlage eines Teiches erfordert genaue Vorüberlegungen. Wenn der Standort feststeht, empfiehlt es sich, die äußeren Umrisse, also den späteren Uferverlauf, mit Hilfe eines Schlauchs auszulegen. Als nächster Schritt beginnen die Aushubarbeiten innerhalb des durch den Schlauch begrenzten Areals.

Es gibt 3 verschiedenen Teichzonen:

  • Feuchtzone (etwa 10 – 15 cm tief)
  • Sumpfzone (etwa 20 – 25 cm tief)
  • Tiefzone (Tiefe abhängig von Teichgröße und Fischbesatz – etwa 50 – 120 cm tief)


Arbeitsablauf

Bei den Ausschachtungsarbeiten wird erst die gesamte Fläche auf das Niveau der Sumpfzone ausgehoben. Anschließend wird die Tiefzone innerhalb dieses Areals markiert und ausgehoben. Die Feuchtzone entsteht dadurch, dass die Sumpfzone an der Stelle, wo die Feuchtzone entstehen soll, mit Kieselsteinen wieder auf die gewünschte Tiefe aufgefüttert wird.


Anteil der Zonen im Teich

Das Verhältnis Sumpfzone zu Tiefzone soll möglichst je ein Drittel betragen. Dazu kommen nochmals 1/3 Seerosen. Es ist wichtig, dass nicht mehr offene Wasserfläche vorhanden ist, weil diese dem Teich keine Nährstoffe entzieht. Der Nährstoffentzug in einem Teich ist wegen der Verhinderung des unerwünschten Algenbewuchses wichtig. Wie steil die Tiefenzone sein soll , hängt von der Art des Teiches ab.


Kapillarsperre

Am Teichrand ist es unerlässlich, eine Kapillarsperre zu errichten. Sie soll verhindern, dass zwischen dem Wasser im Teich und dem ihn umgebenden Erdreich eine Verbindung entsteht. Wenn beide, Wasser und Erdreich, in Verbindung kommen, gelangen Nährstoffe vom Boden in den Teich. Deshalb darf weder das Wasser dem Erdreich Nährstoffe entziehen, noch darf Wasser ins Erdreich gelangen. Funktioniert die Kapillarsperre nicht, wird das zuerst als Wasserverlust bemerkt. Die so genannte Kapillarsperre verhindert die Verbindung zwischen Teichwasser und Erdreich. Dadurch wird der Teich vom Teichrand getrennt.

Gartenteich Grafik.jpeg

Nur mit Hilfe eines Erdwall eine Kapillarsperre anzulegen, hat sich nicht bewährt. In der Regel werden Erdwälle, die zu diesem Zweck angelegt worden sind, nach kurzer Zeit herunter getreten, so dass es in Folge sehr rasch zu einer Verbindung zwischen dem Erdreich der Uferzone mit dem Teichwasser kommt. Bewährt hat sich zu diesem Zweck die Verwendung handelsüblicher Drainage-Kunststoffrohre, wie sie in jedem Baumarkt als Meterware erhältlich ist. Die Vorteile liegen klar auf der Hand:

  • Sie sind selbst nach intensivem Betreten nicht herunter zu treten,
  • kostengünstig und
  • formbar

Für die Verlegung gibt es den Trick, die Rohre mit langen Stahlnägeln im Erdreich zu fixieren und sie zudem in einem Betonbett fest und dauerhaft zu verlegen.


Bepflanzungsvorschläge für den Teichrand

Bepflanzungsvorschlag für einen Teichrand in sonniger bis halbschattiger Lage, feuchter Boden:

Skizze des Teichrandes
Nr. Name Menge Höhe in m Blütenfarbe Blütezeit
1 Kanadische Felsenbirne (Amelanchier canadensis) 1 6,00-8,00 weiß IV oder V / VII oder VIII
2 Bergenie (Bergenia cordifolia) 10 0,40 rosa IV - V
3 Schwertlilie (Iris sibirica “Caesar”) 12 1,00 blau VI
4 Wollgras (Eriophorum vaginatum) 20 0,20 weiß IV - VIII
5 Waldmarbel (Luzula sylvatica) 7 0,50 braun V - VI
6 Schlüsselblume (Primula florindae) 12 0,50 gelb VII - VIII
7 Kleiner Rohrkolben (Typha minima) 8 0,40 braun VI - VII
8 Sumpfdotterblume (Caltha palustris “Multiplex”) 8 0,30 gelb III - V
9 Prachtspiere (Astilbe simplicifolia “Praecox Alba”) 12 0,40 weiß VII - VIII

Bepflanzungsvorschlag für sonnige bis halbschattige Lage, feuchter Boden

Teichrandgestaltung
Nr. Name Menge Höhe in m Blütenfarbe Blütezeit
1 Trollblume (Trollius-Hybriden “Goldquelle”) 18 0,70 gelb IV - V
2 Sumpfschwertlilie (Iris pseudacorus) 10 0,70 gelb VI
3 Gemeine Esche (Fraxinus Buschform) 8,00-10,00
4 Wiesenraute (Thalictrum aquilegifolium) 3 1,00 violett V - VII
5 Mädesüß (Filipendula ulmaria “Plena”) 10 1,20 weiß VI - VII
6 Dreimasterblume (Tradescantia x anders oniana “Altroviolacea”) 9 0,5 violett VI - IX
7 Sumpfdotterblume (Caltha palustris “Multiplex”) 20 0,15 gelb III - V
8 Sumpfvergißmeinnicht (Myosotis palustris “Perle von Ronnenberg”) 15 0,30 blau V - VIII
9 Tannenwedel (Hippuris vulgaris) 35 0,40 unscheinbar grün V - VIII
a Wurmfarn (Dryopteris filix-mas) 6 0,80
b Frauenfarn (Athyrium filix-femina) 6 0,60
c Becherfarn (Matteuccia struthiopteris) 3 0,80

Pflanzenschutzprobleme

Blattläuse

an Wasserpflanzen verschiedenster Art und Seerosen. Gegenmaßnahmen: Abspritzen mit hartem Wasserstrahl

Mehltau

an Sumpfdotterblumen im Spätsommer (Juni/Juli) weiß bemehlte Blätter. Gegenmaßnahmen: Rückschnitt und Entfernung befallener Blätter.

Seerosenzünsler

verursachen an den Blättern der Seerose Fraßschäden, die ähnlich wie Fischgräten zum Rückgrat links und rechts der Haupt-Blattader der Seerosenblätter verlaufen. Gegenmaßnahmen: Befallene Blätter mitsamt anhaftenden Larven entfernen.

Stickstoffmangel

an Froschlöffel. Der Mangel äußert sich zuerst in Form von schwarzen Flecken auf den Blättern. In der Folge setzt Gelbverfärbung der Blätter ein, die bis zum Absterben führt. Der Bedarf an Stickstoff ist besonders nach der Blüte des Froschlöffels groß.

Bachlauf

Ein Bachlauf lässt sich mit Folien bauen. Wichtig ist dabei, so genannte Rückstauflächen einzuplanen. Die Ränder werden wieder mit Drainrohren konstruiert. Wichtig ist, auf die Pumpenleistung zu achten. Bei zu schwacher Pumpenleistung läuft das Wasser unter der Kiesabdeckung und nicht darüber. Außerdem sieht man die Wasserkaskaden nicht fallen. Wenn das der Fall ist, muss eine Pumpe mit größerer Leistung her. Die Schläuche, mit denen das Wasser vom tiefsten Punkt wieder an die Ausgangsstelle transportiert werden soll, benötigen mindestens einen Durchmesser von 1, besser von 1,5 Zoll.

Wasserlinsen

Auch als Entengrütze bezeichnet.

Vorteile Nachteile
Sorgt für gute Beschattung Beschattung dämmt das darunter befindliche Leben
dadurch kühleres Wasser
geringeres Algenwachstum


Graskarpfen

Gelegentlich hört man „schlaue“ Ratschläge, die besagen, man solle zur Niederhaltung unerwünschten Pflanzenwuchses, besonders aber gegen Fadenalgen im Teich, Graskarpfen einsetzen. Davon ist unbedingt abzuraten. Graskarpfen fressen erst sämliche Pflanzen im Teich ab einschließlich der Seerosen. Ganz zuletzt, wenn keine anderen Pflanzen mehr vorhanden sind, fressen Graskarpfen auch die Fadenalgen.

Wasserpest

Ein Zuviel an Nährstoffen bringt jeden Teich aus dem biologischen Gleichgewicht. Deshalb sind alle Möglichkeiten neben dem aufwändigen Wasserwechsel willkommen, den Nährstoffgehalt von Teichen „abzumagern“. Die Wasserpest ist eine Pflanze, die sich durch sehr starkes Wachstum auszeichnet. Dadurch hat sie auch einen starken Nährstoffbedarf, den sie naturgemäß aus dem Teich deckt. Der Nachteil der Wasserpest besteht darin, dass diese Pflanze den gesamten Teich zuwuchert. Von einer Verwendung ist deshalb abzusehen. Wer auf moderate Weise zu hohe Nährstoffgehalte im Teich senken möchte, verwendet als Pflanzen besser Hornkraut. Wenn die Nährstoffe nämlich aus dem Wasser abgebaut sind, dann verschwindet das Hornkraut von selbst.

Nadelsimse

Die Pflanze ist durchaus interessant für die Verwendung im Teich. Sie hat sich als Sauerstoffspender bewährt und wächst im Untergrund. Leider wächst sie nicht in jedem Teich.

Enten

Enten in künstlich angelegten Teichen stellen ein großes Problem dar. Nach nur 3 bis 4 Tagen haben sie nicht nur sämtliche Pflanzen heraus gezupft, zudem lässt der Entenkot das biologische und chemische Gleichgewicht bereits nach kurzer Zeit vollständig kippen.

Graureiher

Graureiher sind gefürchtete Fischräuber. Teichbesitzer, deren Teiche von Graureihern heimgesucht werden, haben damit ein großes Problem. Als Gegenmaßnahmen können Netze über den Teich gespannt werden, diese werden jedoch auch häufig zur Todesfalle für andere Vögel. Dazu hat sich bewährt, Kunststoffreiher aufzustellen, deren Standort allerdings alle 1 – 2 Wochen geändert werden muss. Reiher respektieren untereinander ihre Jagdgebiete und halten Kunststoffnachbildungen von Artgenossen für zu respektierende Jagdgefährten.

Schlammsauger

Unter Schlammsaugern versteht man spezielle technische Geräte, um Teiche von der Mulchschicht am Grund zu befreien. Sie funktionieren sehr gut bei lose vorliegendem Schlamm. Problematisch wir deren Einsatz bei einer dicken, gepackten und von Seerosenwurzeln durchsetzten Mulch- bzw. Schlammschicht. Ein Schlammsauger ist bei eingewachsenen Schlammschichten nicht mehr funktionsfähig. Als nahezu ideal hat sich die Verwendung von Schlammsaugern in Schwimmteichen erwiesen.

Fische im Teich

Inhalt

So ernüchternd es ist, gilt, dass mit dem Einsatz von Fischen oftmals die Probleme erst beginnen. Während sich bei einem Teich ohne Fische relativ rasch der Zustand eines biologischen Gleichgewichts, der sich durch reichhaltiges Pflanzenwachstum und klares Wasser ausweist, einstellt, bedarf es bei Teichen mit Fischbesatz zusätzlicher Anstrengungen, um diesen Zustand zu erreichen.

Wassertiefe und Fischbesatz

Fische lassen sich nur in Teiche einsetzen, die mindestens 80 cm, besser 100 bis 120 cm tief sind. Hierbei spielt der Zustand und die Funktion des Teichgrundes eine bedeutende Rolle, denn im Laufe der Zeit sammeln sich alle abgestorbenen Pflanzenteile am Teichgrund. Infolge der biologischen Abbauprozesse bilden sich bei der Zersetzung der organischen Materialien Faulgase. Im Winter, wenn sich auf der Teichoberfläche Eis bildet, weichen die Fische wegen der Erfrierungsgefahr gerne in tiefere Teichregionen aus, denn am Teichgrund sinken die Wassertemperaturen nicht so stark ab wie an der Oberfläche. Bei einer intensiven Faulgasbildung besteht jedoch für die Fische am Teichgrund Erstickungsgefahr. Nur wenn ein Teich eine genügende Tiefe aufweist, können die Fische in Zonen ausweichen, wo Wassertemperatur und Sauerstoffgehalt für sie noch erträglich sind.

Dichte des Fischbesatzes

Es ist selbstverständlich, dass es eine Korrelation zwischen Teichgröße und Fischbesatz gibt. Dieser Wert hat sich aus Erfahrungen ergeben. Die Faustzahl besagt: Pro Kubikmeter Wasser lässt sich 1 Fisch von 10 cm Länge einsetzen.

Futtergabe und Fischbesatz

Die Futtergabe hat einen sehr großen Einfluss auf den Fischbestand und deren Vermehrung in einem Teich. Wenn eine Fischbrut in eine Teich ausgesetzt wird, bestehen zwei Möglichkeiten: 1. Bei hohen Futtergaben überleben alle Jungfische. In der Folge gibt es eine übermäßige Vermehrung der Individuenzahl, so dass die Gefahr der ökologischen Überlastung des Gesamtsystems besteht. 2. Bei wenig Futter wird ein Teil der Fischbrut gefressen. Weil damit längerfristige Veränderungen ausbleiben, bestehen beste Aussichten für ökologische Stabilität.

Für die Futtergabe gilt deshalb: a) Fütterung nur an jedem zweiten Tag; auf keinen Fall öfters füttern. Das Fischfutter ist nährstoffreich; es besteht die Gefahr, dass die Nährstoffe ins Wasser übergehen. Nur so viel füttern, wie die Fische innerhalb von ca. 10 min. fressen können. Schwimmt danach immer noch Futter auf dem Teich, war die Menge zu viel. b) Ab Oktober sind die Futtergaben einzustellen. Es besteht unmittelbare Gefahr für die Fische bei Kälteeinbruch. Wenn die Wassertemperatur absinkt, ruft das halbverdaute Fischfutter im Fischkörper oftmals Koliken hervor.

Fischarten

Hinsichtlich der einzusetzenden Fischarten gibt es zwar viele Möglichkeiten. In der Praxis reduziert sich dies auf wenige Fischarten. – Bitterlinge: Einheimische Fischart; problemlose Haltung – Goldfische: äußerst robust; problemlose Haltung – Koi´s: gehören nicht in „normale“ Gartenteiche Insgesamt gilt für den Fischbesatz: Wenn es zu viele Fische gibt, dann ist der Pflanzenbestand nicht mehr in der Lage, das Wasser zu klären. Dann muss eine Filteranlage her. Auch ist zu beobachten, dass mit der Zunahme des Fischbesatzes die Anzahl der Libellen und anderer Wassertiere zurück geht.

==Kindersicherung==

Auf Kinder üben Teiche eine starke Faszination aus. Berücksichtigt man zudem, dass bis zum Alter von etwa drei Jahren Kinder nicht in der Lage sind, selbst wenn sie mit dem Gesicht in nur handhohes Wasser fallen, sich daraus wieder zu befreien, sind Teiche eine lebensbedrohende Gefahrenquelle für Kinder. In der Vergangenheit musste sich die Rechtssprechung leider schon öfters im Ertrinkensfall mit der Schuldfrage beschäftigen. Während man dabei früher ausschließlich den Eltern mangelnde Aufsichtspflicht unterstellte, beziehen jüngere Urteile auch die Teichbesitzer in die Schuldfrage mit ein. Es gehört demnach zur Pflicht des Teichbesitzers, solche Eventualitäten mit in die Realisierung der Teichpläne einzubeziehen und erkennbare Sicherheitsmaßnahmen nachzuweisen. Zur Kindersicherung stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Um es vorweg zu sagen: Keine kann als rundum genügend oder gar als optimal bezeichnet werden. Jede einzelne Lösung ist mit Nachteilen behaftet.

Gittersicherung Zaun "SOS" Gerät
Über die Teichfläche gelegte Gitter, die verhindern, dass Kinder überhaupt ins Wasser fallen können.

Nachteil: Hoher technischer Aufwand wegen Halterahmen. Beschaffenheit des Gittermaterials bereitet Probleme Verzinktes Metall: Ausscheidungen der Seerosen lösen Zink auf Edelstahl: Wäre vom Gebrauchswert gut geeignet. Zusammen mit den Unterstützungsvorrichtungen jedoch unverhältnismäßig und deshalb zu teuer

Dadurch, dass der Teich von einem Zaun umzäunt ist, können Kinder gar nicht erst an den Teich gelangen.

Nachteil: – Immer noch hoher technischer Aufwand – Zaun braucht eine bestimmte Mindesthöhe, feste Verankerung und muss dicht sein

Dadurch, dass der Teich von einem Zaun umzäunt ist, können Kinder gar nicht erst an den Teich gelangen.

Nachteil: – Immer noch hoher technischer Aufwand – Zaun braucht eine bestimmte Mindesthöhe, feste Verankerung und muss dicht sein

Kontrolle und Erhaltung der Wasserqualität

Die Wasserqualität lässt sich messen an folgenden Kriterien:

  • Sauerstoff,
  • Stickstoff (Nitrit, Nitrat, Ammonium)
  • PH-Wert
  • Wasserhärte,
  • Phosphate


All diese Werte sind jedoch nur wichtig bei Fischbesatz, denn bei Teichen ohne Fischbesatz reguliert die Wasserqualität von selbst ins Optimum.

Sauerstoff

Der Sauerstoffgehalt des Wassers ist sehr wichtig. Gerade im Sommer, wenn die Wassertemperatur 35º C erreicht, zeichnet sich Teichwasser durch eine zu geringe Sauerstoffsättigung aus. Das führt bei eingesetzten Fischen zu Verhaltensanomalien. Sie steigen an die Wasseroberfläche und zeigen intensive Mundbewegungen. Das Phänomen ist besonders morgens zu beobachten, was sich durch den nächtlichen Sauerstoffverbrauch der Pflanzen erklärt. Das Phänomen ist im Sommer auch über Mittag zu beobachten. Abhilfe lässt sich zuerst einmal erreichen über technische Möglichkeiten wie Springbrunnen, Wasserspiel oder Bachläufe.

Wenn das jedoch nicht fruchtet, hilft als letztes Mittel nur die Chemie. So bietet zum Beispiel die Firma Oasis ein Mittel namens „Sauerstoff „ an, das geeignet ist, kurzfristig das Problem zu beheben. Bei dem Präparat handelt es sich um so genanntes „sauerstoffinformiertes Calcium und Silicium“. Das Granulat wird ins Wasser gestreut und gibt im unteren Teichbereich dann Sauerstoff frei. Da die chemische Kapazität bald erschöpft ist, handelt es sich um ein nur kurzfristig wirkendes Mittel. Langfristig kann immer wieder auftretende Sauerstoffarmut nur durch Ursachenforschung und entsprechende technische Veränderung der Teichanlage behoben werden.

Stickstoff

Ein funktionierender Teich ist immer nährstoffarm. Der Stoff, der die meisten Probleme verursacht, ist Stickstoff. Er wird immer von außen in irgendeiner Form in den Teich eingetragen. Die Ursache ist dann immer unmittelbarer Kontakt des Erdreiches mit dem Wasser. Dieser Kontakt muss unterbunden werden.

Nitrat

Als eine wichtige Stickstoffverbindung (N03) ist Nitrat in jedem Teich vorhanden. Es stammt entweder vom abgestorbenen Pflanzenmaterial, vom Fischfutter oder Fischkot. Da es sich bei Nitrat um die Form des Stickstoffs handelt, die von Pflanzen aufgenommen werden, macht sich ein Überangebot von Nitrat im Teich durch die so genannte Algenblüte bemerkbar. Das Wasser trübt sich infolge starker Zunahme von Schwebealgen.

Nitrit und Ammoniak

Nitrit und Ammoniak bilden sich in Abhängigkeit mit dem pH-Wert. Je höher der pH-Wert, desto größer ist die Gefahr, dass beide Stoffe überhaupt entstehen. Wenn sich Ammoniak (NH3) bildet, wird es gefährlich für die Fische. Ammoniak ist fischgiftig. Kontaminierte Fische verhalten sich durch hektischer Bewegungen auffällig. Nur die Verwendung eines Analysegerätes, das über die Leitfähigkeit die Höhe des Ammoniakgehalts feststellen kann, gibt Auskunft über die genauen Werte. Bei zu hohen Werten hilft nur eine Gegenmaßnahme, das ist der Teilwasserwechsel. In der Regel wird dann ein Drittel des Wassers durch neues ersetzt. Das Problem ist, dabei nicht zu viel Wasser auszuwechseln, denn, abgesehen von den zu hohen Gehalten an Nitrat und Ammoniak, ist das ausgewechselte Wasser ansonsten optimal eingestellt, was nicht für das neu hinzukommende gilt.

pH-Wert

Der pH-Wert ist der Gradmesser für den Säurezustand eines Mediums. Dieser wird nach der Wasserstoffionenkonzentration festgestellt. Die Bezeichnung leitet sich von „pondus hydrogenii“, also dem Gewicht der Wasserstoffionen, ab. Der pH-Wert beeinflusst nicht nur im Boden, sondern auch im Teich viele biologische Abläufe, zum Beispiel die Ammoniakentstehung und den Härtegrad des Wassers. Leider gilt im Teich dasselbe wie für den Boden: Es ist auf Dauer unmöglich, den pH-Gehalt nachhaltig zu verändern. Die Empfehlung, durch ein in den Teich gehängten Sack voll Torf den pH-Wert zu verändern, ist völlig unzulänglich, denn diese Menge ist viel zu gering, um etwas bewirken zu können. Als optimal gilt ein pH-Wert von 7 – 8. Darüber darf man jedoch nicht außer acht lassen, dass es auch Teiche im Bereich von pH 6,5 oder 8,5 gibt, die dennoch stabil sind und gut funktionieren. Ab pH 9 wird Ammoniak gebildet. Wer Messungen mit dem pH-Meter vornimmt, sollte daran denken, dass es immer eine Verschiedenheit der Werte in Abhängigkeit von der Tageszeit gibt. Morgens misst man andere Werte als abends.

Wasserhärte

Bei einem zu geringen pH-Wert des Wassers, aber auch bei zu hoher Wasserhärte empfiehlt sich ein Wasserwechsel Da man in Notsituationen oftmals um einen Wasserwechsel nicht herum kommt, stellt sich die Frage, welches Wasser dazu besonders geeignet ist. Folgendes ist zu den einzelnen Herkünften und Qualitäten von Wasser zu sagen:

Brunnenwasser Leitungswasser Regenwasser
ungeeignet nicht schlecht; sollte über 4º Karbonat-Härte liegen. Schlecht geeignet
zu kalt , zu hoher Nitratgehalt Der pH-Wert ist in der Regel in Ordnung. Leider ist der Phosphatgehalt oft zu hoch. es ist zu weich und beinhaltet abgespülte Schwermetalle von den Dächern

Es gibt auch Präparate wie z.B. „Härte Plus“, um einen zu geringen Härtegrad des Wassers anzuheben. Bei hingegen zu hoher Härte bleibt die Möglichkeit eines Verschnitts mit Regenwasser. Nach dem Wasserwechsel ist es völlig normal, dass das Wasser durch Schwebalgen grün zu werden beginnt. Diese Erscheinung verschwindet nach 10 Tagen wieder, und das Wasser klärt sich

Phosphat

Phosphate und Nitrate machen das Wasser grün. Glücklicherweise bauen die Pflanzen im Teich das vorhandene Phosphat relativ schnell ab. Für Phospat gilt, dass der Teich spätestens nach drei Wochen klar sein wird.

Einsetzen erster Fische

Damit sollte mindestens 6 - 8 Wochen gewartet werden. So lange benötigt das Teichwasser, bis es die notwendige chemisch-biologische Qualität erreicht hat.

Generalreinigung von Teichen

Relativ unabhängig von der laufenden Teichpflege sind Gartenteiche etwa alle 5 – 7 Jahre einer Generalreinigung zu unterziehen. Dabei geht es vor allem um die Entfernung des Mulches, der sich am Teichgrund angesammelt hat. Dort bildet sich aufgrund von Vergärungsprozessen Faulgase, die sich auf Dauer negativ auf alle biologischen Prozesse im Teich auswirken. Die optimale Zeit für den Wasseraustausch liegt entweder im April oder im Oktober, denn während der Vegetationszeit sollte diese Maßnahme nicht stattfinden. Gerade im Sommer kämen dabei zu viele der ökologisch wichtigen Libellenlarven zu Schaden. Selbst im Frühjahr und Herbst ist das nicht ganz zu vermeiden. Die Verluste können jedoch mit einem relativ einfachen Vorgehen so gering wie möglich gehalten werden. Wenn man den aus dem Teich geborgenen Mulch (Mulm) einen Tag lang auf einem Tuch oder einer Folie direkt neben dem Teich lagert, haben die meisten Libellenlarven die Möglichkeit, wieder von selbst aktiv in den Teich zurück zu kriechen.


Stechmücken

Die Befürchtung, mit Anlage eines Teiches trüge man zum übermäßigem Aufkommen von Stechmücken im Sommer bei, ist falsch. Selbst bei Teichen ohne Fischbesatz gilt: Ein funktionierendes Biotop ist frei von Mücken. Selbst, wenn es durch übermäßige Mückenbrut zur Eiablage und in Folge davon zum Larvenschlupf kommen sollte, dauert es in der Regel nur etwa zwei Wochen, bis die Stechmückenlarven wieder verschwunden sind. Als natürliche Feinde regulieren Rückenschwimmer, Wasserläufer und Libellenlarven, alles Insekten, das Aufkommen der Mückenlarven bzw. geben diesen keine Chance zur Entwicklung.

Materialien zum Bau eines Gartenteichs

Die Herstellung von Teichen ist auf verschiedene Weise möglich. Das einfachste Verfahren besteht in der Verwendung von vorgefertigten Fertigbecken. Diese sind in der Regel sehr klein und werden aus PE hergestellt. Bei größeren Modellen sind die Teichbecken aus Stabilitätsgründe mit Glasfasern verstärkt (GFK). Für die individuelle Gestaltung eine Teichanlage stehen für die Gestaltung des Wasserbeckens als Materialien entweder Beton oder wasserdichte Folien zur Verfügung.

Poly-Ethylen Folie Poly-Vynil-Chlorid Folie Kautschukfolie Fertigbecken Beton
Dieser Folientyp hat sich nicht durchgesetzt, denn er kann nicht verklebt werden PVC-Folien sind im Teichbau mittlerweile zum Standard geworden. Bei der Auswahl der Folienstärke (Dicke) sollte bei dieser Verwendungsform niemals unter 1mm gegangen werden. Erfahrungen zeigen, dass PVC-Folien gut und gerne 10 Jahre halten.

Verkleben: a) Spezialkleber: Dabei muss erst gewartet werden, bis dieser abgetrocknet ist, bevor die Folienteile zusammengefügt werden b) Quellschweißmittel: Klebt nach Auftrag sekundenschnell und ist im erwerbsmäßigen Teichbau Standardmethode c) Heissluftgeräte: Genauso effektiv wie Quellschweißmittel, erfordert jedoch Übung

Sie hat gegenüber der PVC-Folie zuerst einmal den Vorteil der längeren Lebensdauer. Kautschukfolien sind etwa 20 Jahre haltbar.

Darüber hinaus gibt es weitere Vorzüge:

– Temperaturunabhängige Verlegbarkeit – größere Dehnungsfähigkeit – kein Verlust von Weichmachern Allerdings ist sie teurer als die PVC-Folie und sollte nicht unter einer Stärke von 1 mm verwendet werden. Wenn damit zu rechnen ist, dass Hunde in dem Teich baden gehen, oder wenn auf dem Grundstück mit Wühlmäusen oder Maulwürfen zu rechen ist, sollte die Kautschukfolie nicht auf dem üblichen Sandbett, sondern auf einem Vlies (400 g/qm) liegen.

Zu dieser Möglichkeit der Teichanlage ist zu bemerken, dass der Markt stark rückläufig ist. Mit eine Erklärung dürfte der im Vergleich mit anderen Anlageformen cirka vierfach höhere Preis sein. Früher war die Anlage von Teichen in einem Betonbett die übliche Form. Langfristig besteht bei Beton jedoch immer die Gefahr, dass der Betonboden des Teiches an einer oder mehreren Stellen rissig wird, und es über die undichte Stelle zur gefürchteten Nährstoffanreicherung des Wassers kommt.

Pflanzenauswahl

Die Teichbepflanzung unterteilt sich in drei Gruppen:

a) Sumpfpflanzen (0 – 10 cm Pflanztiefe; einzelne bis 30 cm tief), machen ca. 80 % der Teichpflanzen aus b) Tiefpflanzen (30 – 40 cm tief bis hin zu Seerosen mit 1 m Pflanztiefe)

c) Schwimmpflanzen Häufigste Ursache für absterbende Pflanzen im Teich ist die nicht den Ansprüchen der Pflanzen entsprechende Wassertiefe. Ein Problem stellt oft die Sumpfzone dar, wenn diese sich aufgrund der Bepflanzung und dem damit eingebrachten Erdreich zunehmend verflacht. Im Profiteichbau wird das Problem dadurch gelöst, indem die Sumpfzone auf 25 cm tief ausgehoben und dann für die nachfolgende Bepflanzung mit Einbringung eines entsprechenden Kiesbettes die gewünschte Höhe zum Wasserspiegel erreicht wird.

Insgesamt sind Pflanzen im Teich für die Wasserreinigung unabdingbar. Ohne Wasserpflanzen gibt es keinen sauberen Teich. Ideale Pflanzen für die Wasserreinigung sind Schilf und der Große Rohrkolben. Leider dürfen diese Pflanzen nicht in künstlich angelegte Teiche eingebracht werden, weil sie einmal durch ihr Wachstum, und damit rein mechanisch die Teichfolie zerstören würden. Zum Zweiten scheiden beide Pflanzen aus ihren Wurzeln Stoffe aus, die zur Auflösung aller herkömmlichen Teichfolien führen.

Der große Vorteil aller Teichpflanzen ist darin zu sehen, dass sie aufgrund ihres Nährstoffbedarfs die im Wasser vorhandenen Nährstoffe an sich binden und damit aus dem Wasser entfernen.

Bepflanzung

Die Pflanzen werden in die Sumpfzone verteilt. Zum Teil wird in Körbe gepflanzt oder Wasserpflanzenerde direkt um den Wurzelballen gelegt, zum Teil kann man direkt in den Kies pflanzen. Wichtig ist dabei, den Kunststofftopf vorher zu entfernen. Die spätere Sumpfzone wird dann mit Rollkies (8/16 und 16/32 mm Körnung) aufgefüttert, so dass darüber maximal 10 cm Wasser zu stehen kommen. Zur Dekoration verwendet man noch einige größere Steine.

Ansprüche der Pflanzen

Direktpflanzung

Sumpfdotterblume, Wollgras, Kleine Binse werden direkt aus dem Topf in den Kies gepflanzt Vorteil: Dadurch werden die Pflanzen gezwungen, den Kies zu durchwurzeln und müssen sich nun die Nährstoffe direkt aus dem Teichwasser holen. Nachteil: Die Pflanzen entwickeln sich nicht in maximal möglicher Weise.

Pflanzung in Substrat

Irisarten, Hechtkraut benötigen unbedingt Substrat. Das Substrat wird entweder in Körbe oder in Jutesäcke gefüllt. Jutesäcke haben sich in der Praxis besser bewährt, denn bei Körben ist zusätzlich noch eine Kiesabdeckung nötig. Grundsätzlich gilt, stark wachsende Pflanzen in eigene Körbe zu pflanzen.

Pflanzsubstrat

Hier gibt es die Möglichkeit, mit speziell zu diesem Zweck angebotenen Substraten zu arbeiten, zum Beispiel von der Firma Stender, oder man mischt sich selbst Substrat aus Sand und Weißtorf. Als bestes Substrat gilt Tiefenlehm.

Technik

Ein natürlich belassener Gartenteich ohne Fischbesatz mit einer vernünftigen Bepflanzung kommt sehr schnell ins ökologische Gleichgewicht und benötigt keinerlei Technik. Bei bestimmten Bedingungen ist der Einsatz von Technik jedoch unerlässlich.

Filter und Pumpen

Pumpen

Durch den Einsatz von Pumpen wird die Zirkulation des Wassers im Teich erreicht. Das fördert den Sauerstoffeintrag und nützt den Fischen. Gerade im Sommer wird das Wasser schnell sauerstoffarm. Wenn das Wasser durch Pumpen umgeschichtet wird, dann nimmt es genügend Sauerstoff auf, was sich positiv auf alle Lebensvorgänge auswirkt.

Platzierung der Pumpen

Pumpen sollten möglichst in halber Teichhöhe platziert werden. Bei zu tiefer Anbringung besteht die Gefahr, dass der bereits abgesetzte Mulch vom Teichgrund angesaugt wird.

Darüber hinaus lassen sich mit Pumpen auch Bachläufe schaffen, die wiederum den Teich speisen und mit Sauerstoff anreichern. Hierfür genauso geeignet sind Springbrunnen und Wasserspiele.

Oxidator

Solche Geräte werden neuerdings verstärkt angeboten. Damit wird mit Hilfe von Peroxid, also einer Chemikalie, die Oxidation des Wassers bewirkt. Kurzfristig ist das sicherlich eine Lösung. Auf Dauer dürfte eine Teichanlage, die ohne solchen Hilfsmittel auskommt, die bessere Lösung sein.

Teichpflege

Ein richtig angelegter Teich bereitet weniger Probleme als ein Rasen. Voraussetzung dafür ist natürlich ein gut funktionierendes biologisches System. Wenn etwas nicht funktioniert, dann ergeben sich aus der Erfahrung folgende Ursachen:

90% = Baufehler 5% = echte Probleme 5% = natürliche Erscheinungen

Algenprobleme

Im Teich spielen zwei Algenarten eine Rolle: a) Schwebealgen b) Fadenalgen

Schwebealgen

Schwebealgen sind winzige Algen, die sich durch einen Filter aus dem Wasser herausfiltern lassen. Meist ist das jedoch nicht nötig, denn nach Einstellen eines biologischen Gleichgewichts verschwinden die Schwebealgen wieder.

Fadenalgen

Das Vorhandensein von Fadenalgen ist ein durchaus positives Zeichen. Es spricht für die biologische Qualität und Stabilität eines Teiches. Darüber hinaus sind Fadenalgen auch ein Indikator für einen gewissen Überhang an Stickstoff. Diese Algenart findet sich immer nur im Randbereich der Teiche, ansonsten ist das restliche Wasser klar. Fadenalgen müssen aus dem Teich entfernt werden, weil sie beim Absterben Stickstoff-Verbindungen wieder an den Teich zurück geben. Das ist schlecht. Zersetzende Fadenalgen lassen sich an der Bildung grünlichem Schaums erkennen.

Gegenmaßnahmen

Filter

Fadenalgen lassen sich durch Filter nicht aus dem Teich entfernen. Es gibt gegenwärtig keinen Filter, der das zu leisten imstande wäre.

Manuelles Entfernen

Zeitpunkt der Entfernung:

Frühjahr ab Mitte April: Alle 2 – 3 Tage soll das entfernt werden, was sich leicht lösen lässt. Juni und Juli: Alle 3 – 4 Wochen einmal

Gerätschaften:

Am besten geeignet sind Kescher, wie sie vom Fachhandel angeboten werden. Niemals sollte ein Rechen eingesetzt werden; es besteht die Gefahr, dass dabei die Teichfolie verletzt wird. Vorteil der manuellen Entfernung: Dem Teich werden Nährstoffe entzogen

Einsatz spezieller Wasserpflanzen

Wenn Fadenalgen ein Indikator für einen erhöhten Stickstoffgehalt des Wassers sind, dann bedeutet dies im Umkehrschluss, dass durch Absenkung des Stickstoffgehaltes die Bildung von Fadenalgen gehemmt wird. Wasserhyazinthe, Wassersalat und andere frei schwimmende Pflanzen sowie Unterwasserpflanzen entziehen dem Teich ebenso Nährstoffe und beugen auf diese Weise indirekt einer Fadenalgenverbreitung vor.

Präparate gegen Fadenalgen

„Algen Killer“ = ein Mittel auf Kupferbasis, es verändert zudem den pH-Wert. Beides, Kupfer und die pH-Wert-Veränderung, hemmen die Fadenalgenvermehrung. Einschätzung: Fadenalgen sind ein Zeichen für eine gute Wasserchemie. Deshalb ist die Frage zu stellen, warum man durch ein chemisches Mittel die gute Wasserchemie verändern und damit stören soll? Flockungsmittel: Sie werden auf die Fadenalgen aufgestreut. Dadurch kommt es zur Zerstörung der Zellstruktur und damit der Fadenalgen. Leider ist danach das Abfischen der zerstörten Algen sehr schwer. Mikroorganismen, die Fadenalgen angreifen: Die Wirkung ist sehr gut und hält ca. 2 – 3 Monate an. Es ist allerdings Vorsicht geboten, denn die Mikroorganismen benötigen Sauerstoff. Infolge der Zersetzung der Fadenalgen wird Nitrat freigesetzt, das im Teich verbleibt. Der größte Nachteil besteht jedoch darin, dass verschiedene Seerosenarten diese Mikroorganismen nicht vertragen und unter dem Einsatz des Mittels leiden.


Verwendung von Teichmuscheln zur Wasserfiltration

Teichmuscheln sind erstaunliche Lebewesen. Die Mollusken (Weichtiere) filtern pro Tag Schwebstoffe aus bis zu 400 l Wasser. Damit genügt es, pro Teich 3 – 4 Exemplare auszusetzen. Zur langfristigen Etablierung muss die Teichmuschel die Möglichkeit erhalten, sich einzugraben. Dies muss bei einer Neuanlage des Teiches unbedingt berücksichtigt werden. Auf den Boden ist deshalb eine 2 – 3 cm tiefe Rheinsandschicht auszubringen. Darauf können die Muscheln dann leben.

Algen im Teich

Teich im Herbst

Pflanzen

  • Im Herbst sollte alles abgeschnitten werden, was im Wasser liegt.
  • Insgesamt gilt es, über Winter möglichst viele Pflanzen im Teich zu belassen, weil durch die Bewegung der Pflanzen auch das Wasser nicht zur Ruhe kommt. Man möchte das Einfrieren des Teiches so lange wie möglich hinausschieben. Die bewegten Wasserzonen frieren im Winter als letzte zu.
  • Seerosen sind am besten abzuschneiden und aus dem Teich zu entfernen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, gar nichts zu machen; in der Mehrzahl der Jahre passiert nichts negatives.

Pumpen

  • Generell sind Pumpen im Herbst zu entfernen. Dies gilt nicht für Pumpen, die tiefer als 40 cm unter der Wasseroberfläche im Teich angebracht sind, denn die Erfahrung hat gezeigt, dass sich selbst in härtesten Wintern unter unseren Bedingungen nie eine Eisschicht von mehr als 40 cm auf Teichen gebildet hat.
  • Außenstehende Pumpen oder Filter sind natürlich in jedem Fall über Winter zu entfernen.

Netz

  • Mit Beginn der Herbstes sollte ein Netz über den Teich gespannt werden, um das Wasser vor herabfallendem Laub zu schützen
  • Vor den ersten Nachtfrösten, etwa im November/Dezember, also nach Abschluss des Laubfalls, muss das Netz mitsamt den sich darin gefangenen Blättern wieder entfernt werden.

Der Teich im Winter

Eisbildung auf der Teichoberfläche

Bei einem Teich ohne Fischbesatz ist es unwichtig, ob er über Winter zufriert oder nicht. Dabei sind keinerlei Folgeschäden zu erwarten. Bei Teichen mit Fischbesatz muss das Zufrieren verhindert werden. In der Regel genügt es, eine Stelle im Eis vor dem endgültigen Zufrieren zu bewahren. Der Grund liegt in der Faulgasbildung, die sich in der am Teichgrund liegenden Mulchschicht abspielt. Durch das offene Loch ist es den immer nach oben steigenden Faulgasen möglich, zu entweichen, ohne bei den Fischen Vergiftungen hervorzurufen. Die Möglichkeiten, im Eis ein Loch freizuhalten sind vielfältig. Besonders bewährt hat sich z.B. eine Styroporplatte. Sehr gut sind neuerdings angebotene, speziell dafür konstruierte Styroporglocken mit einer in der Mitte integrierten Heizspirale. Der Stromverbrauch hierfür liegt bei 3 Watt, so dass mit minimalem Energieaufwand gearbeitet werden kann. Niemals sollte, wenn sich die Eisdecke auf dem Teich bereits geschlossen hat, mit der Axt ein Loch in das Eis gehauen werden. Mit jedem Axtschlag baut sich unter der Eisdecke im Wasser nämlich eine ziemliche Druckwelle auf. Die Gesamtheit der Druckwellen führt leicht dazu, bei den in Winterruhe verharrenden Fischen die Luftblase zerplatzen zu lassen.

Der Teich im Frühjahr

Anfang bis Mitte März sind alle gelb verfärbten Pflanzenteile abzuschneiden.


Quellen