Gartenplanung

Aus Hortipendium
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Idealerweise wird der Gartenplan parallel mit dem Bauplan erstellt, sodass z. B. bei Erdarbeiten der Aushub gleich an die richtige Stelle im Garten kommt und Elektro- und Wasseranschlüsse für den Garten mit erfolgen können.
Auch das zunächst Brachliegenlassen des Gartens ist nicht zu empfehlen, da Regen und Wind den guten Mutterboden wegtragen und sich auch sehr schnell (von Ihnen unerwünschte) sogenannt “Pionierpflanzen” ansiedeln.
Ein planloses “provisorisches” Bepflanzen der Fläche wird teuer, wenn bereits nach wenigen Jahren alle Pflanzen wieder herausgerissen werden, weil sie nicht gefallen, zu groß werden, zu dicht stehen oder kümmern.
Daher: Je früher und je umsichtiger die Gartenplanung erfolgt, desto weniger Mühe und Geld kostet die Umsetzung und um so sicherer kommen Sie zu Ihrem "Wunschgarten”. Im Vorhinein sind einige Aspekte zu untersuchen.

Gegebenheiten des Grundstückes

  • Größe
  • Grundstücks- und Geländeform
  • Bodenart und –zustand (evtl. Bodenverdichtungen?)
  • Lichtverhältnisse (Schattenwurf des eigenen Hauses, der Nachbarhäuser, Bäume usw.)
  • Vorhandene Bäume, Sträucher usw. die in der neuen Planung berücksichtigt werden sollen/müssen.
  • Bauten (Haus, Schuppen usw.) und technische Anlagen (z.B. Wege, Wasserhahn, Mülleimerbox ...) auf dem Grundstück

Umfeld

  •  bebaute Nachbargrundstücke, Straße, freies Feld
  •  evtl. vorhandener Sichtschutz, Gartenzaun usw. der angrenzenden Nachbarn
  •  Stil der Nachbargärten

rechtliche Vorgaben

  • Nachbarrecht (Grenzabstände)
  • Grünordnungsplan (oft in den Bebauungsplan integriert) der Gemeinde
  • Evtl. durch Satzungen der Gemeinde erlassene Bestimmungen zu Einfriedungen (Zäune u. Gartenmauern)
  • Genehmigungsbedürftige Vorhaben im Garten - insbesondere Größe der Gartenhäuser- ist von Bundesland zu Bundesland  unterschiedlich

Funktionsbereiche

Klären Sie Ihre Wünsche bezüglich des Gartens. 

  •  Zugang/Eingangsbereich
  •  Parken
  •  Sitzen (am Morgen/Nachmittag, schattig oder sonnig)
  •  Spielen/Erholen
  •  Grillen/Feiern
  •  Obst-/Gemüse-/Kräutergarten
  •  Entsorgung (Kompost, Mülleimer)
  •  Wäschetrocknen
  •  Geräte, Gartenmöbel unterstellen (Gartenhaus)

Gestaltungselemente

  •  Bestimmte Art der Bepflanzung (z.B. frei wachsende Hecke) oder bestimmte Pflanzen (z.B. Kletterrose) die eingeplant werden soll
  •  Wasser
  •  Steine
  •  Beleuchtung
  •  Wind-, Sichtschutz
  •  Bauten wie z.B. Pergola

Pflege und Unterhalt

  • Ist langfristig ein geringer Pflegeaufwand vorrangig oder wird ein hoher Pflegeaufwand im Hinblick auf das "perfekte" Aussehen auch langfristig akzeptiert?
  • In welchem Umfang können (Kenntnisse, Kraft, Geschick, Zeit) und wollen Sie die Pflege (auch noch in 10 Jahren) selbst durchführen?
  • Haben Sie regelmäßig (mehrmals wöchentlich) Zeit für ihren Garten oder muss er längere Perioden (häufige Dienstreisen, Urlaube usw.) ohne Pflege überstehen?

Finanzieller Rahmen

  • Legen Sie einen finanziellen Rahmen fest.

Stilrichtung

Stellen Sie ein Gestaltungskonzept her.

  • Formal-archetektonisch ( Merkmal : geometrische Formen, geschnittene Hecken, Gehölze oft in Kugel- o. Säulenform), in der Regel pflegeaufwendig.
  • Naturnah (Merkmal: organische Strukturen, regionales Material), wenig Pflegeaufwand
  • Misch-/Übergangsformen ( z.B. in der Nähe des Sitzplatzes formal sonst naturnah)

Maßstabgerechter Plan

  • mit allen vorhandenen (bleibenden) Gebäuden u. Anlagen.
  • tragen Sie die Funktionsbereiche  entsprechend ihrer notwendigen Erreichbarkeit vom Eingang, der Terrasse oder der Straße und/ oder der gewünschten Besonnung in der gewünschten Größe in den Plan ein.
  • Planen Sie die Wege zwischen den Funktionsbereichen ein.
  • Legen Sie Art (Hecke, Zaun) und Breite (Grenzabstand berücksichtigen!) der Abgrenzung zu den Nachbargrundstücken fest.
  • Legen Sie die Pflanzflächen für Sträucher, Staudenbeete und Rasen fest und vermerken Sie die Lichtverhältnisse (sonnig, halbschattig, schattig, absonnig)

Pflanzenwahl

  • Beginnen Sie bei der Auswahl mit den Gehölzen (große nach hinten, niedrigere nach vorn), dann die Stauden, anschließend Zwiebeln, Zweijahresblumen und Einjahresblüher. Zeichnen Sie die Pflanzen in der endgültigen Wuchsgröße (runde Wuchsformen : Breite =Höhe, aufrechte Wuchsformen: Breite = 2/3 der Höhe, Säulenformen: Breite ca. 1/3 der Höhe) und der Blütenfarbe (immergrüne =Grün) ein.
  • Tragen Sie die ausgewählten Pflanzen mit ihrer Blüten- bzw. Fruchtfarbe in einen “Blühkalender” ein. Kontrollieren Sie, ob die gleichzeitig blühenden Pflanzen farblich zusammenpassen und ob das ganze Jahr etwas in ihrem Garten blüht.

Umsetzung

  • Kann der Garten sofort komplett angelegt werden oder soll sich die Umgestaltung in mehreren Etappen (über 2 oder 3 Jahre) erfolgen?Festlegung der sinnvollen Reihenfolge der einzelnen Teilumsetzungen (z.B. 1.Jahr "bauliche Maßnahmen", 2. Jahr Bepflanzung oder zuerst Eingangsbereich und Vorgarten, dann Anlage eines Steingartens an der Sitzecke ...)
  • Welche Arbeiten führe ich selbst aus (Kenntnisse, Geschick, Zeit- und Maschinen-/Gerätebedarf berücksichtigen!), welche vergebe ich?Einholen von Kostenvoranschlägen, Terminabsprachen usw.
  • Wie überbrücke ich die Zeit, bis der Garten das gewünschte Aussehen hat? Ggf. Aussaat von Gründüngung vorsehen, wenn Flächen voraussichtlich länger brach liegen. Geeignete Ein- und Zweijahresblumen auswählen, um die Lücken zu füllen, bis die Gehölze und Stauden ihre maximale Größe erreicht haben.