Pericallis x hybrida

Aus Hortipendium
Wechseln zu: Navigation, Suche
Cinnerarie
Pericallis x hybrida
Synonyme
Senecio cruentus Hybride, Pericallis-Hybriden, Läuseblume
Cineraria.jpg
Systematik
Klasse Bedecktsamer
Magnoliopsida
Gruppe Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Euasteriden II
Ordnung Asternartige
Asterales
Familie Korbblütler
Asteraceae
Provenienz P. cruenta x P. lanata

Jungpflanzenanzucht

Aussaat:
Juli - Oktober (je nach gewünschter Pflanzengröße) bei 18 - 24° C
Keimdauer 8 - 14 Tage, Lichtkeimer
Verkaufstermin Dezember bis April
- 1 g Samen ca. 3000 Korn, 0,5 g für mind. 1000 Pfl., Keimfähigkeit 2 - 3 Jahre

Jungpflanzenzukauf:
M. August - E. September in 9 - 12 cm Töpfe
- Kulturdauer für Jungpflanzen: 5 - 7 Monate

Pikieren: 2 - 3 Wochen nach der Aussaat wird pikiert


Pflanzung und Pflanztechnik

Topfen:
nach weiteren 5 - 6 Wochen topft man in den Endtopf
- je nach gewünschter Pflanzengröße 9 - 12 cm (Miniformen auch kleiner).
- als Substrat eignet sich P- Erde oder TKS, auf T- Erde bzw. TKS 2 sollte wegen des hohen Salzgehaltes verzichtet werden


Wachstumsfaktoren

Temperatur:
Jungpflanzen 12 - 15° C, nach dem Pikieren 16 - 18° C
- Kühlbehandlung zur Induktion 3 - 6° C für minde¬stens 3 Wochen
oder 8 - 12° C (mindestens 6 Wochen)
je früher die Kühlbehandlung nach dem Topfen beginnt, desto kleiner bleiben die Pflanzen
je länger gekühlt wird, umso niedriger bleiben Pflanzen und Blütenstände und umso größer werden die Blumen
Kühlung um 0° C ergibt wenig Blüten.
- zur Verfrühung bzw. Blütenanregung kann man die Temperatur auf 8 - 12° C anheben
noch höhere Temperatur beschleunigt zwar stärker, ergibt aber schlechtere Qualität

Licht:
die Tageslänge hat nur geringen Einfluß auf die Blütenentwicklung
- Zusatzlicht (photoperiodische Belichtung) von der 4. bis 6. Kühlungswoche wirkt fördernd
nach dem Sichtbarwerden der Knospen kann ebenfalls mit Zusatzlicht gearbeitet werden
- die Belichtung sollte als Tagesverlängerung 12 Stunden oder als 4- stündige Nachtunterbrechung gegeben werden


Kulturverfahren

Hemmstoffbehandlung: nach der Durchwurzelung 0,2 - 0,3 % Alar spritzen
bei Bedarf wiederholen
- die Pflanzen reagieren stark auf Alar, bei zu später Behandlung besteht die Gefahr, daß die Blüten zu tief sitzen bleiben.

Platzbedarf:
abhängig von Sorte/Topfgröße
Kleinpflanzen im 9- cm- Topf
Topfen  : T an T
1. Rücken  : 40 Pfl/m2
Endabstand: 25 Pfl/m2

mittlere Pflanzen 10/11- cm- Topf
Topfen  : T an T
1. Rücken  : 30 Pfl/m2
Endabstand: 16 Pfl/m2

große Pflanzen 12- cm- Topf
Topfen  : T an T
1. Rücken  : 30 Pfl/m2
Endabstand: 6 - 8 Pfl/m2


Kulturplanung:

Verkauf zu Weihnachten
Aussaat Juli, nach 3-4 Wochen pikieren, weitere 4 Wochen später Topfen. Durch Bezug von Jungpflanzen spart man ca. 8 Wochen Kulturzeit, deren Bezug muß im M. August bis September erfolgen, je nachdem, wie groß die Pflanzen werden sollen.
Wichtig ist, daß die Kühlphase eingehalten werden kann 3 - 4 Monate sind vom Beginn der Kühlbehandlung bis zum Verkauf zu rechnen. Für eine Weihnachtsblüte müßte also E August/A September mit der Kühlbehandlung 8 - 12° C begonnen werden!


Düngung

Gesamtnährstoffbedarf: keine konkreten Angaben über den Nährstoffentzug
- N-Entzug je nach Pflanzengröße 300 - 500 mg (geschätzt)

Nährstoffverhältnis: N : K2O = 1 : 1 bis 1 :1,3 angenommen

Flüssige Nachdüngung: in der Hauptwachstumszeit wöchentlich 2 - 3 g/l N-betonter oder ausgeglichener Mehrnährstoffdünger
ab Spätherbst nur noch ausgeglichener Dünger
- bei N- Mangel werden alte Blätter schnell gelb und faulen dann oft, andererseits wachsen die Pflanzen bei hoher N- Versorgung auch stark.


Pflanzenschutz

Pythium: Vergilbung, Wurzelfäule


Phytophthora: Welke, Fäulnis an Wurzel und Wurzelhals


Alternaria: Hellbraune Blattflecken mit dunklem Rand über das ganze Blatt verteilt. Flecken gehen später ineinander über.

Ascochyta: Rundliche, braune Blattflecken mit kleinen, schwarzen Punkten in der Mitte


Echter Mehltau: Weißer Belag auf der Pflanze

Falscher Mehltau: Blattoberseits Aufhellungen, blattunterseits Sporenrasen

Rost: Blattunterseits hellbraune Pusteln, aus denen orangefarbene Sporen austreten

Blattläuse

Minierfliegen

Sorten

"Gmünder Zwerg": kleinblättrig, gedrungener Wuchs, Durchmesser und Höhe ca. 25 cm, kornblumenblau, dunkelrot, lachsrosa, blau m. Auge, rostrot m. A., karmesin m. A. und Prachtmischung

"Cindy": kleinblättrig, kompakt mit mittelgroßen Blüten, frühblühend, Formelmischung

"Gmünder Grandiflora Prachtmischung": für große Pflanzen, ca. 30 cm, blüht 2 - 3 Wochen später als die kleinen Sorten

"Starlet Prachtmischung": kleinster Cinerarientyp, nur 15 - 18 cm hoch und breit

"Erfurter Zwerg": kurzes Laub, 20 cm hoch, 25 - 30 cm breit, "Prachtmischung" für Kleinpflanzen geeignet

"Erfurter Palette": große Blüten, frühblühend

"Tourette": kleinblättrig, kompakt, Formelmischung

"Merlin": kleinblättrig mit kleinen Blüten, rosa, blau, violettrosa, weiß m. violettem Rand, Formelmischung

"Candy": sehr kompakt mit kleinen Blättern, sehr frühe Blüte, blau, karmin und rosa

"Miranda": kräftige kompakte Pflanze für Blüte März/April, lachsrosa, rote Töne mit weißem Ring, weinrot, blau mit weiß, hellblau, karminviolett, rosa weiß, Formelmischung

"Como": späte Rasse mit kleinen Blüten für März/April, Mischung

Quellen

Ulrich Harm (1997): Neustadter Hefte - Frühjahrsblüher. DRL Rheinpfalz. Neustadt an der Weinstraße. 

Röber u. a. Topfpflanzenkulturen

Kataloge S&G. Walz. 

Heddergott Gärtners Planzenarzt

Böhmer Ratgeber für Pflanzenschutz u Unkrautbekämpfung im Zierpflanzenbau

Henseler TASPO-Pflanzenschutzlexikon Topfpflanzen und Schnittblumen

Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold (2008): Der große Zander - Enzyklopädie der Pflanzennamen. Bd.2: Arten und Sorten. Verlag Eugen Ulmer. Stuttgart. ISBN 978-3-8001-5406-7


mündliche Mitteilungen aus Betrieben

Einzelnachweise