Fusarium oxysporum f. sp. conglutinans

Aus Hortipendium
Wechseln zu: Navigation, Suche
Fusarium
Fusarium oxysporum f. sp. conglutinans
Synonyme
Cabbage Yellows, Fusarium conglutinans
Fusarium-1-DLR-JK (NXPowerLite).JPG
Fusarium
Systematik
Abteilung Schlauchpilze
Ascomycota
Unterabteilung Echte Schlauchpilze
Pezizomycotina
Klasse Sordariomycetes
Unterklasse Hypocreomycetidae
Ordnung Hypocreales
Familie Nectriaceae
Gattung Fusarium

Fusarium oxysporum f. sp. conglutinans ist eine Fusarium-Form aus der Art Fusarium oxysporum und tritt nur an Brassica oleracea, dem Gemüsekohl, auf.

Lebensweise

Fusarium kann die Pflanze unabhängig vom Wachstumsstadium schädigen und über Jahre im Boden überleben. Die Übertragung erfolgt unter anderem über Wasser, Wind oder Material. Der Pilz gelangt über die Wurzelspitzen oder Wunden in die Wirtspflanze und breitet sich über die Leitungsbahnen (Xylem) über den Stängel bis in die Blätter aus. Das Xylem wird verstopft und Toxine entstehen, die an der Verfärbung der Blätter beteiligt sein könnten.

Warmes Klima und insbesondere höhere Bodentemperaturen sind für die Verbreitung von Fusarium förderlich. Bei Temperaturen von weniger 20 °C ist nicht mit einem Befall zu rechnen.


Schadbild

Die Blätter verfärben sich - oftmals nur einseitig - zunächst schwach gelblich, und das Pflanzenwachstum wird beeinträchtigt. Später wird die gelbe Verfärbung intensiver und die Unterentwickeltheit fällt mehr ins Auge. Zum Teil wird das Gewebe nekrotisch und einige Blätter fallen ab. Der Krankheitsverlauf ist bei den Pflanzen unterschiedlich, sie befinden sich oft in unterschiedlichen Stadien. Bei toleranteren Wirtspflanzen wie Blumenkohl oder Chinakohl sind leicht gelbliche tiefer gelegene Blätter oft das einzige sichtbare Symptom. Bei allen Wirtspflanzen wird das Xylem braun, ausgehend von den Wurzeln. Periphere Wurzelteile verkrüppeln und sterben später ab.


Verwechslungsmöglichkeiten

Verwechselungsmöglichkeit von Fusariumbefall mit Verticillium, Xanthomonas und Pseudomonas an Kohl
Eine Verwechslung von Fusariumbefall an Kohlpflanzen mit Xanthomonas campestris, Verticillium, und Pseudomonas ist leicht möglich. Der sehr selten auftretende Fusariumbefall ist kaum vom dem oft in intensiven Kohlfruchtfolgen der wärmeren Region auftretendem Verticilliumbefall zu unterscheiden. Da hilft nur eine Untersuchung im Labor.



Xanthomonas erkennt man an den V-förmigen Blattrandnekrosen bei gleichzeitiger Adernschwärze. Verticillium ist an den oft einseitig vergilbten Blättern bei gleichzeitiger Verbräunung der Leitungsbahnen, vor allem im Strunk, zu erkennen. Bei Pseudomonas findet man zunächst kleine, wasserdurchtränkte Flecken, die später auch großflächig zusammenlaufen können. Oft fallen die gelblich braunen Flecken aus und es enstehen stark gelöcherte, ziemlich zerfetzt aussehende Blätter.Pseudomoansbefall erkennt man an den vergilbten und gelöcherten Blättern bei fehlender verbräunung der Leitungsbahnen im Strunk.


Schaut man sich bei einem stärkeren Befall die Leitungsbahnen an, so sind sie sowohl bei Verticillium, Xanthomonas als auch bei Fusarium in ähnlicher Form verbräunt bzw. schwärzlich. Bei Pseudomonas bleiben die Leitungsbahnen gesund.

Bekämpfung von Fusarium

  • Fusariumbefall gehört im Gemüsebau nicht zu den großen Problemen.
  • eine chemisch eBekämpfung ist nicht möglich

Befallsfrie Flächen und Fruchtwechsel

  • Befallsfreie Flächen auszuwählen.
  • Stärker befallen Flächen auf jeden Fall für den Anbau empfindlicher Arten meiden.
  • Fruchtfolge optimieren
  • Konsequente Feldhygiene

Im Gewächshausbereich

  • Desinfektion von Komposterde, Stellflächen und Kulturgefäßen durch Hitze ist möglich (chemisch nicht möglich)
  • Entfernen kranker Pflanzen
  • Einsatz von Substrat mit Gegenspieler FO 47)

Resistente Sorten Bei Radieschen und Weißkohl gibt es resistente Sorten, bei letzterem einen monogenetischen dominanten Typ A und einen polygenetischen Typ B. Sobald sich der Erreger eingenistet hat sind alle anderen Kontrollmaßnahmen von geringer Bedeutung. Vorbeugen kann man zum Beispiel mit

Kalkstickstoff

  • Kann man vorbeugend einsetzen.

Quellen

S. Roger Rimmer; Vernon I. Shattuck; Lone Buchwaldt; (2007): Diseases caused by Fungi and Oomycetes; Alternaria Diseases. In: Compendium of Brassica Diseases. Seite 56ff. 

J. Schlaghecken und J. Kreiselmaier (2002): Blumenkohl CD-ROM, Bild- und Textdokumentation. DLR Rheinpfalz. Neustadt an der Weinstraße. 

Crüger Gerd (2002): Pflanzenschutz im Gemüsebau. Ulmer Eugen Verlag. Stuttgart. ISBN 3-8001-3191-9

P.M. Kirk, P.F. Cannon, D.W. Minter and J.A. Stalpers CABI Europe - UK (Hrsg.) (2011): Ainsworth & Bisby's Dictionary Of The Fungi. 10. Auflage. CPI Group (UK) Ltd. Croydon. ISBN 978-1-84593-933-5


Links

Portal: Gemüsebau
Portal:Pflanzenschutz


Weblinks