Pectobacterium carotovorum

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Pectobacterium carotovorum
Winslow
Synonyme
Bakteriennassfäule, Weichfäule, Knollennassfäule, Schwarzbeinigkeit
Strunkfäule-Erwinia-12-SLFA-JS.JPG
von Pectobacterium befallener Strunk
Systematik
Abteilung Proteobacteria
Klasse Gammaproteobacteria
Ordnung Enterobacteriales
Familie Enterobacteriaceae
Gattung Pectobacterium

Dies weitverbreitete Bakterienkrankheit wird auch als Knollennassfäule, Bakteriennassfäule, Weichfäule oder Schwarzbeinigkeit der Kartoffel bezeichnet ist eine Art der Gattung Pectobacterium. In der Praxis war sie unter dem Namen Erwinia Naßfäule bekannt. Beim anbau von Kopfkohl, Blumenkohlanbau usw. kommt es in Einzelfällen zu große Ausfällen auf dem Feld und Qualitätsverluste nach der Ernte. Vor allem gegen Kulturende sterben einzelne Pflanzen aufgrund einer Weichfäule im Strunkbereich unter starkem Fäulnisgeruch ab.

Synonyme

Deutsche Bezeichnung: Bakteriennassfäule an Gemüse, Nassfäule an Kartoffel, Schwarzbeinigkeit an Kartoffel
Wissenschaftliche Bezeichnung: Bacterium carotovorum, Erwinia aroideae, Erwinia betivora, Erwinia carotovora subsp. aroideae, Erwinia dahliae, Erwinia melonis

Schadbild

Hauptartikel: Pflanzenschutz in Blumenkohl

Blumenkohl:
Bei der Ernte sieht man an den Schnittstellen befallener, äußerlich gesund aussehender Pflanzen, eine punktuelle Weichfäule im Strunk. Nach der Ernte können wässrig-braune Flecken an den Blumen, Blattstumpen und Strünken auftreten, obwohl die Ware bei der Ernte noch ohne sichtbare Symptome war. Die Probleme sind Schmierinfektionen bei der Ernte und anschließend feucht-warme Lagerungen beim Händler oder im Geschäft. Sekundäre Weichfäule tritt auch auf durch Herzblattnekrosen, Verätzungen oder Hagel geschädigtem Gewebe.
Kartoffel:
Die Kartoffeln zeigen eine typische Nassfäule, die schon direkt bei der Ernte auftreten kann aber oftmals erst im Lager richtig beginnt. Die Faulstellen sind matschig bis schleimig. Betroffene Kartoffeln haben einen unangenehmen Geruch. Die beschriebene Nassfäule wird durch ein bodenbürtiges Bakterium verursacht. Feuchte Witterungsbedingungen fördern den Befall der Knollen. Auch an Möhre, Sellerie oder Kohl kann das Bakterium ähnliche Fäulen verursachen.

Biologie

Die bakterielle Weichfäule kommt überall im Boden vor. Besonders gefährlich ist ein Wasserstau, der zum Absterben von Wurzeln und bodennahen Blättern führt, wodurch Eintrittspforten für diese Bakterien geschaffen werden. Verletzungen, beispielsweise durch Fraßschäden, mechanische Unkrautbekämpfung oder Verätzungen durch Dünge- oder Pflanzenschutzmittel schaffen ebenfalls Eintrittspforten für den Erreger. Verbreitung im Feld in stehendem Wasser, durch Spritzwasser, Geräte (z.B. Erntemesser), Insekten usw. Sehr schnelle Vermehrung unter feuchten Bedingungen und Temperaturen von 25-30°C, z.B. bei mangelhafter Kühlung nach der Ernte im Sommer.

Bilder

Bekämpfung

Es ist keine chemische Bekämpfung möglich. Staunässe im Boden sollte man unbedingt vermeiden, Verletzungen durch Schädlinge oder unvorsichtiges Arbeiten ebenfalls. Keine warme Lagerung nach der Ernte durchführen.

Quellen

  • J. Schlaghecken und J. Kreiselmaier (2002): Blumenkohl CD-ROM, Bild- und Textdokumentation. DLR Rheinpfalz. Neustadt an der Weinstraße. 


Weblinks